Vater Alkoholabhängig? Was tun?

Dieses Thema im Forum "Alltagsprobleme" wurde erstellt von Jusara, 14. Januar 2016 .

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  1. 14. Januar 2016
    Hey Leute,
    Ich weiß erstmal nicht weiter deshalb versuch ichs hier. Und zwar habe ich in letzter Zeit meinen Vater oft erwischt, wie er abends heimlich Bier trinkt(z.B. Geht er aus dem Wohnzimmer raus, wo er mit meiner Mom sitzt( steht aber ne Flasche Bier auf dem Tisch)und geht in den HW-Raum und kippt sich auf Ex die nächste Flasche rein. Und das macht er 4-5 Mal, immer unterschiedlich jeden Tag, damit meine Mom das nicht mitbekommt.Ich versteh nicht warum er das macht...

    Ich zähle jeden morgen vor der Arbeit die Flaschen in der Kiste und am anderen Morgen sind meist 5-6 Flaschen(0,3) wieder leer. Die meisten davon trinkt er wie gesagt heimlich und auf Ex. Er denkt das keiner von uns davon etwas weiß. Ich trau mich nicht ihn darauf anzusprechen weil ich weiß das er dann eine Ausrede parat hat. Er verhält sich abends nicht anders wie morgens. Man sieht ihm nicht an das er so viel Bier getrunken hat. Könnt ihr mir ein Tipp geben was ich vllt machen kann?
     
  2. 15. Januar 2016
    AW: Vater Alkoholabhängig? Was tun?

    Hallo Jusara,


    um die Menge wenn es tatsächlich nur 5-6 (0,3l) sind würde ich mir erst mal keine Gedanken machen. Allerdings ist es sehr merkwürdig warum er diese Biere im HW-Raum auf EX trinkt und nicht vorm entspannt vorm TV.

    Wenn er in der Arbeit oder nach der Arbeit sonst kein Bier trinkt oder anderen Alkohol könnte man das von der Menge noch als Feierabendbier durchgehen lassen... aber diese "Geheimhaltung" ist schon nicht normal.

    Möglicherweise will er auch die Vorbildrolle gegenüber seinen Kindern (Dir) bewahren und macht es deshalb heimlich.


    Ganz wichtig ist, das zu beobachten!


    Muss er mit dem Auto zur Arbeit? Weil der Führerscheinverlust ist häufig ein signifikantes Zeichen.

    Ein weiteres deutliches Anzeichen sind viele leere Flaschen. Die beschriebene Menge ist jetzt noch nicht so hoch aber es kann durchaus zu einer Alkoholkrankheit führen. Vor allem der Strutztrunk ist ein Anzeichen. Würde er das Bier gemütlich zelebrieren wäre das was anderes.

    Ihr solltet das mal Familien intern besprechen, erst ohne und dann mit Vater. Sprecht ihn einfach drauf an, denn gute Ausreden gibt es kaum.

    Evtl könnt ihr ihn zu einem Selbsttest überreden ob er mal eine Wochen ohne Bier auskommt oder ob er den Konsum kontrollieren kann. Weil ein weiteres Problem ist das unkontrollierte Trinken.

    Aber gut das du es direkt bemerkt hast und nicht auf die leichte Schulter nimmst, denn das hinwegsehen kann oft zu einer Akzeptanz führen und je mehr und länger der Alkoholmissbrauch anhält desto schwerer wird es zu kontrollieren/aufhören.

    Trotzdem keine Panik, die beschriebene Menge ist für einen erwachsenen Mann mittelfristig nicht tragisch, vor allem da er auch keine Ausfallerscheinungen zeigt.

    Ihr solltet aber auch nicht zu harsch sein, nicht das er seinen Konsum verlagert wo anders hin und ihr das nicht mehr kontrollieren könnt. Denn die Selbstbestimmtheit ist jedem sein recht, ihr könnt ihm also nicht verbieten zu trinken das macht auch keinen Sinn. Er muss es selbst erkennen und kontrollieren wollen.
     
  3. 15. Januar 2016
    AW: Vater Alkoholabhängig? Was tun?

    bitte was? 2 Liter bier als feierabendbier? jeden tag? ich weiß ja nicht.
    ich kenn die regel eine kiste in der woche (inkl. wochenende) ist alkoholkrank. und die schafft er deutlich.

    rede mit deiner mutter darüber. sie soll es auch beobachten. aber sprecht ihn zusammen möglichst zeitnah drauf an. für mich ist es jetzt schon ganz klar ne alkoholabhängigkeit.
     
  4. 15. Januar 2016
    Zuletzt bearbeitet: 13. April 2017
    AW: Vater Alkoholabhängig? Was tun?

    Ja hab mich wohl verrechnet ^^ ich dachte das entspricht 3 Bier (0,5) aber so eine Flasche hat ja 0,33... das ist dann schon etwas mehr.

    Der Ansatz ist ganz gut, mehr als ein Kasten (20 halbe) pro Woche sollte es nicht sein.

    Erinnern wir uns an den guten Bierdurstmann (R.I.P) "kontrolliert trinke... desch könne die wenigsten." funktioniert auch nur wenn sonst alles "stabil" ist, sobald im Leben mal was nicht so läuft... dann läuft der Durst als Ausgleich und dann wird es gefährlich.

    Rauschmittel sind eben nicht umsonst Drogen ^^ legal oder nicht, es besteht immer ein Risiko.
     
  5. 15. Januar 2016
    AW: Vater Alkoholabhängig? Was tun?

    Hör bitte nicht auf das Halbwissen hier aus dem Forum. Wir sind keine Suchtberater und kennen uns dementsprechend mit Alkoholismus nicht aus, wie man an den Aussagen zuvor wunderbar sieht.

    Dein Vater hat definitiv ein Alkoholproblem. Jeden Tag über ein Liter Bier (heimlich) kippen ist nicht normal. Selbst das in Deutschland so beliebte "Feierabendbier" führt möglicherweise schon zu einer psychischen / physischen Abhängigkeit.

    Lass dich am besten von jemanden beraten, der Ahnung davon hat.
    Es gibt zahlreiche Anlaufstellen für Alkoholiker sowie deren Angehörige (insbesondere Kinder). Schäm dich nicht und ruf dort an.

    Google
     
  6. 16. Januar 2016
    AW: Vater Alkoholabhängig? Was tun?

    PERSÖNLICHE ANSICHT, VOLL VON HALBWISSEN!

    Zu einer Beratungsstelle gehen ist als Außenstehender leicht gesagt. Wenn ich versuche mich selbst in die Situation zu versetzen, würde es mich vermutlich sehr viel Überwindung kosten zu einer zu gehen.
    Worauf läuft diese Beratung dann hinaus? Da der Betroffene nicht selbst zur Beratung gegangen ist, weder davon weiß, dass ein Angehöriger das tut, zwangsläufig darauf, den Betroffenen selbst dorthin zu kriegen.
    Das schafft man dann ja wohl entweder, indem man selbst mit ihm spricht, oder wie schon gesagt durch Einweihen des Partners. (obwohl ich persönlich schon deutlich rieche wenn meine Freundin auch nur 1 Bier gekippt hat, bei 5-6 bin ich dann meistens selbst dabei^^)

    Ich würde zu aller erst mit meiner Mutter/Geschwistern sprechen und dann gemeinsam mit denen eine Beratungsstelle aufsuchen, alleine weil die einem Unterstützung bei so 'nem heiklen Thema geben.
     
  7. 16. Januar 2016
    AW: Vater Alkoholabhängig? Was tun?

    Sprich es in der Familie an und sucht euch Hilfe, ggf. auch du für dich(!!!) allein - dann sprecht mit dem Betroffenen.
    Alkohol und Angehörige

    Ich drück dir die Daumen!
     
  8. 16. Januar 2016
    AW: Vater Alkoholabhängig? Was tun?

    ihr stempelt hier einfach mal nen menschen ab und stellt ihn gleich in die alkoholikerecke. wäre es denn nicht erst mal ratsamer die ursache zu bekämpfen statt des symptoms?
    will sagen dass es nicht unbedingt ein abusus sein muss sondern der mann sich vielleicht in einer verzwickten lebenslage befindet und irgendein problem an ihm nagt welches er durch übermäßiges trinken kompensiert. ein gestandener mann wird sicherlich nicht seine und die zukunft der familie leichtsinnig aufs spiel setzen. das konfrontieren mit der beobachtung des kindes bzw. gleich zur beratung zu rennen halte ich für die dümmste idee denn die meisten fühlen sich ertappt und machen dicht.
     
  9. 16. Januar 2016
    AW: Vater Alkoholabhängig? Was tun?

    probleme durch alkoholkonsum zu kompensieren ist missbrauch. das weiß die betroffene person offensichtlich auch selbst.
    ein beratungsgespräch für die angehörigen impliziert auch keine wertung, wie du das jetzt interpretierst, sondern bietet hilfe mit der sitation umzugehen und vor allem, wie man die konfrontation mit dem betroffenen gestaltet - denn ohne geht's nicht.

    achja: auch wenn das nur seit 'ner woche jetzt so geht, hilft so ein beratungsgespräch.
     
  10. 16. Januar 2016
    AW: Vater Alkoholabhängig? Was tun?

    bin dennoch der meinung man sollte es erst mal in der familie klären ohne den vorwurf des "missbrauchs" welchen ich hier momentan nicht sehe ins spiel zu bringen. wenn dies nichts bringt wäre der weg zu einer beratungsstelle immer noch eine option.
     
  11. 16. Januar 2016
    AW: Vater Alkoholabhängig? Was tun?

    mag sein - schwer zu urteilen anhand eines posts. im allerschlimmsten fall ist man nach der beratung nicht klüger als zuvor, aber falsch macht man damit erstmal nichts. die haben erfahrung und sagen dir schon ob ein gespräch im kleinen kreis sinn macht oder was auch immer...
     
  12. 20. Januar 2016
    AW: Vater Alkoholabhängig? Was tun?

    Ja ich würde vielleicht auch nicht gleich von nem "Alkoholproblem" sprechen wenn ich meinen Vater darauf ansprechen würde. 5-6 Bier jeden Abend sind, egal ob 0,33 oder 0,5 eindeutig zu viel und darf nicht zur Gewohnheit werden.

    Ich persönlich würde zunächst mit meiner Mutter und meinen Geschwistern reden ob sie das auch bemerkt haben und was sie dazu sagen. Dann würde ich alle erstmal auffordern verstärkt darauf zu achten und dann wenn das mehrere bestätigen den Vater mal vorsichtig darauf ansprechen. Wie man das ganze anspricht kann ich dir auch nicht sagen.... kommt auf den Vater an und ob du als Sohn auch mal n Bierchen trinkst zuhause.
    Sollte der Vater danach dicht machen würde ich an eurer Stelle auch auf alle Fälle Hilfe in Anspruch nehmen! Die haben einfach mehr Erfahrung und können euch entscheidende Tipps geben.

    Was auf keinen Fall passieren darf ist dass dein Vater anfängt in der Kneipe um die Ecke zu saufen!

    Viel Erfolg und Kraft!
     
  13. 21. Januar 2016
    AW: Vater Alkoholabhängig? Was tun?

    Ich würde nicht nur unter euch in der Familie darüber sprechen. Wenn jemand heimlich trinkt ist er sich bereits bewusst, dass etwas am Verhalten nicht okay ist. Und wenn man dann noch ungeübt, oder ungestüm an die Sache rangeht, verursacht man doch im schlimmsten Fall, dass sich die Person noch mehr versteckt.

    Das Risiko wäre es mir nicht wert. Ich würde sofort zur Beratung gehen!

    Beratung wird so genannt, weil man sich Rat holt und nicht, dass man mit einem Eingreif-Trupp sofort um sich ballert. Rat einzuholen muss man so oder so lernen und man muss sich in keiner Situation schämen. Man hat schließlich immer das Recht einen Rat nicht zu befolgen.
     
  14. 21. Januar 2016
    AW: Vater Alkoholabhängig? Was tun?

    wer 0.33 biere trinkt ist ein schlechter trinker
     
  15. 21. Januar 2016
    AW: Vater Alkoholabhängig? Was tun?

    Ich denke, man kann da schon durchaus von einem Alkoholproblem sprechen.
    analprolaps will ich jetzt nicht selbiges unterstellen, frage ich mich dennoch, woher das hohe Maß an Verdrängung in ihm rührt, welches er hier an den Tag legt. 2 Liter Bier, täglich? Sind imo on the long run ziemlich körperschädigend. Alkohol ist schon ein sehr starkes Gift, und ich kann jedem dazu raten, seinen Konsum auf ein absolutes Minimum zu reduzieren.
    Außerdem finde ich, ist ein solches missbräuchliches Verhältnis zu einer Substanz immer auch nur Symptom etwas verborgenem. Dein Vater wird höchstwahrscheinlich unglücklich sein.

    Ich kann den anderen nur beipflichten, suche dir Rat bei einer Beratungsstelle. Wenn du keinerlei Nötigkeit siehst oder diesen Schritt aus anderen Gründen nicht gehen möchtest, dann sei bitte behutsam dabei, an deinen Vater dieses Problem heranzutragen. Menschen sind viel eher dazu geneigt, einer verdrängten Stimme ihrer selbst Beachtung zu schenken, wenn man etwas an sie ruhig heranträgt. Aggressionen, deinerseits, würden es deinem Vater nur viel zu einfach machen, sich etwas herbeizuziehen um weiter der Illusion des Glücks im Rausch zu verfallen.

    Schildere ihm was sein Konsum in dir auslöst und was für Ängste und Sorgen ihm bezüglich bei dir auftreten. Aber unterhalte dich vorher doch sicher noch einmal mit den Fachleuten einer Beratungsstelle.
     
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