Die Pariser Bürgermeisterin will mehr Platz für Fußgänger
So gibt es bereits heute ein System, bei dem ältere Fahrzeuge in den Hauptverkehrszeiten bestimmte Straßen nicht mehr befahren dürfen. Kritiker hatten allerdings moniert, dass dies lediglich zu einer Verlagerung der Verkehrsströme führt. Der nun gewählte radikale Schritt soll diese Problematik lösen. Die Pariser Stadtverwaltung unter der Bürgermeisterin Anne Hidalgo sieht Autos aber nicht nur aufgrund der Luftverschmutzung kritisch. Vielmehr hat es sich die Politikerin auf die Fahne geschrieben, den öffentlichen Raum für Fußgänger und Radfahrer zurückzugewinnen – und hat daher auch schon ganze Straßenzüge für Autos sperren lassen. Eine Initiative zur Begrünung der Häuser und Freiflächen wiederum soll die Atmosphäre in der Stadt verbessern und zur Luftreinigung beitragen.
In Deutschland wird das Thema erbittert diskutiert
Die Problematik mit alten Dieselfahrzeugen betrifft allerdings gleich eine ganze Reihe an europäischen Millionenstädten. So werden in Oslo, Barcelona und Madrid Fahrverbote verhängt, sobald die Luftqualität zu schlecht ist. Vor einem Totalverbot schrecken die Verwaltungen dort aber noch zurück. London wiederum versucht die Problematik über eine Staffelung in der City-Maut in den Griff zu kriegen. Auch in Deutschland wird das Thema hitzig diskutiert. Bisher gibt es allerdings lediglich in einer Straße in Hamburg ein tatsächliches Fahrverbot. In zahlreichen anderen Städten wurden aber bereits Gerichtsurteile erlassen, die drastische Maßnahmen einfordern. Zwischenzeitlich wurde Politikern in Bayern sogar schon mit Beugehaft gedroht, sollten sie sich den angeordneten Fahrverboten widersetzen.
Der Stadt-Rat in Paris plant, die Vorschriften schrittweise zu verschärfen, um bis 2030 nur noch Elektroautos oder mit Wasserstoff betriebene Autos auf den Straßen von Paris zuzulassen.
Fünfzehn französische Metropolregionen, darunter Lyon, Nizza, Aix-Marseille und Toulouse, haben im vergangenen Monat zugestimmt, emissionsarme Zonen bis 2020 zu installieren oder zu verstärken. Die französische Regierung hofft, dass dadurch Sanktionen der Europäischen Union wegen Nichteinhaltung der europäischen Luftqualitätsnormen verhindert werden.