Deutschland lässt Steuer-Milliarden an falscher Stelle liegen

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von trauti85, 11. Mai 2021 .

  1. 11. Mai 2021
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 17. März 2023
    Seit dem 1. Mai 2020 gibt es im Bundesstaat Colorado einen vollständig regulierten, legalen Online-Sportwettenmarkt. Dies wurde möglich, nachdem die Wähler des Staates im November 2019 einem neuen Gesetz zugestimmt haben, dem zufolge alle Arten von Online-Sportwetten innerhalb der Grenzen des Staates legal sind. Heute ist der „Centennial State“ die Heimat vieler renommierter, seriöser, vertrauenswürdiger Online-Sportwetten-Websites und alle von ihnen werden von der Colorado Division of Gaming reguliert.

    Mit anderen Worten, die blühende CO Sports Betting Industry wird vollständig von der Colorado Division of Gaming neben der Colorado Limited Gaming Control Commission reguliert und überwacht, die fünf verschiedene Sportwettenlizenzen an Betreiber vergibt. Kurz nachdem legale Sportwetten in den Staat kamen, kamen auch große Betreiber wie BetRivers, FanDuel und DraftKings, gefolgt von anderen großen Marken wie FOX Bet. Mit solch einer blühenden Sportwettenindustrie bietet Colorado etwas für jeden Sportwetten-Fan.

    Wachsende Umsätze im März 2021

    Im März dieses Jahres wurde der “Centennial State” zum sechsten US-Bundesstaat, in dem seriösen Quellen zufolge die schwindelerregende Summe von 2 Milliarden US-Dollar an Sportwetten (seit Beginn) erreicht wurde. Eine der wichtigsten treibenden Kräfte war definitiv die „March Madness“ Aktion und das NCAA College-Basketball-Turnier, das jedes Jahr im März bis Anfang April stattfindet.

    Diese Sportwetten-Einnahmen zeigen einen massiven Anstieg im Vergleich zu den Zahlen vom Februar. Dank der über 300 Mio. USD an angenommenen Wetten wurde der Staat Colorado zu einem der Staaten mit einem All-Time Wert von über 2 Mrd. USD, wovon 1,2 Mrd. USD im ersten Jahr erzielt wurden. Das Erreichen dieses Meilensteins ist umso beeindruckender, wenn man bedenkt, dass die Branche erst vor elf Monaten legalisiert wurde.

    Nach den wirklich enttäuschenden Zahlen vom Februar ist dieses Comeback überraschend, auch wenn das größte NCAA-Turnier immer Sportwettende anzieht. Es sollte angemerkt werden, dass die 300 Millionen USD, die an Wetten angenommen wurden, sowohl von Einzelhandels- als auch von Online-Sportbüchern aus Colorado stammen, und das zu einer Zeit, in der die überwiegende Mehrheit der Sportarten in den Vereinigten Staaten ruhte. Verglichen mit den Einnahmen der Sportwetten im Februar, stiegen die Einnahmen im März um 12,9% auf ebenfalls großartige USD 266 Millionen. Über USD 106 Millionen wurden auf die NBA gesetzt
    • 70 Mio. USD auf NCAA Basketball
    • 13,8 Mio. USD auf Eishockey
    • 10,9 Mio. USD auf Tennis
    • 8,9 Mio. USD auf Fußball
    Deutschland würde Umsätze mit Regulierung stark begrenzen

    In Deutschland sieht es dagegen deutlich anders aus. Während es sinnvoll erscheint, den Markt nachhaltig zu regulieren, ist eine Begrenzung der mon. Einzahlungssummen ein großes Problem. Nicht nur, dass diese Regelung durch die Benachteiligung der Online-Sportwettenanbieter verfassungswidrig erscheint (immerhin werden Offline-Buchmacher dieser Begrenzung nicht unterworfen), es dürfte auch aus Sicht der Steuereinnahmen für Nachteile sorgen. Statt hier wie im Lotto-Segment starke Einnahmen für wohltätige Zwecke zu verwenden, beschränkt man Spieler und die eigenen Steuereinnahmen. Etwas, was in Zeiten der Diskussion um Vermögensabgaben fast schon fahrlässig wirkt.
     
  2. 16. Mai 2021
    Mit Glücksspiel können viele Menschen nicht umgehen. Es bricht einem das Herz zu sehen wie Hartzer die Staatsknete für ihre Kindern in den "Spielotheken" verzocken.

    Lieber:
    - Spielotheken komplett verbieten
    - Wettbüros komplett verbieten
    - Nur staatliches Glückspiel zulassen, streng reguliert mit Ausweispflicht und maximaler Menge an Einsatz, bei Verdacht auf Spielsucht "Sperre"
     
  3. 16. Mai 2021
    Zuletzt bearbeitet: 16. Mai 2021
    Verbote lösen nur mehr illegales Angebot aus... besser wäre der Staat übernimmt die Plattformen und betreibt sie selber. So lässt sich die Spielsucht und die Spieler auch "richtig" betreuen und die Milliardengewinne direkt wieder nutzen ohne das sich Drittkonzerne daran bereichern.

    (In meiner technokratischen Vorstellung würde der Staat wie ein Konzern arbeiten und Profis einstellen mit ordentlichen Gehältern... keine Beamten, keine Politiker. Und man würde auch privates Fremdkapital erlauben, das den Investoren sichere Rendite bietet - ohne Mitspracherechte, als Teil eines Staatsfonds.
    Sonst müsste man davon ausgehen das alles scheitert, wie bisher...weil Staatsdiener eben keine Profis sind. Kapitales Interesse hat eben den Vorteil das man sich ins Zeug legt und es funktionieren muss... wo kein Risiko, da ist auch keine Verantwortung... siehe Politik siehe Banker, siehe Manager, siehe Juristen. )


    Der Staat sollte also ein Glücksspielmonopol behalten, aber eben die Nachfrage auch gerecht decken. Das heißt kein veraltetes Zeug anbieten, und eben auch der Spieler-Nachfrage an vielfältigen Online-Angeboten nachkommen. Den Rest erledigt die DNS sperre.


    Gleiches gilt für Alkohol. Verbot bringt nichts. Ich bin der Meinung das man den Verkauf besser regulieren muss und es nicht in Lebensmittelabteilungen oder Supermärkten offen sichtbar und super toll Beworben werden darf. Alkohol gehört in eine Extra nicht direkt einsehbare Abteilung. (Auch zum Schutz vor Jugendlichen und Kindern, die das als natürlich wahrnehmen. Was neben den Kornflakes steht kann ja nicht so gefährlich sein...) Werbung gehört natürlich ebenfalls Verboten wie bei Tabak auch.

    Andere Drogen etc, sollten kontrolliert und reguliert z.B. über Apotheken erhältlich sein. So trocknet man den Schwarzmarkt komplett aus und damit auch eine ganze Kette an Kriminalität. Verbote ohne Alternativangebot bringen nichts, das hat die Historie sowie unzählige Studien schon mehrfach belegt.

    Verbote sind nur dann nützlich wenn es kurzfristig keine andere Lösung gibt. zB. in einer Pandemie. Das kann man aber nur zeitlich begrenzt als Lösung akzeptieren.

    Die Rechnung der Glücksspielindustrie ist auch eine Milchmädchenrechnung.
    Denn das Geld was ein Spieler verzockt ist nicht besteuert... lediglich ein kleiner Anteil wie 5% gingen an den Staat. Würde der Spieler sein Geld in Lebensmittel und Dienstleistungen investieren, würde der Staat die 19% Mehrwertsteuer kassieren und das Geld würde im Land bleiben.
     
  4. 16. Mai 2021
    Verbote bringen beim Glückspiel sehr viel, denn anders als beim Alkohol kann man Glückspiel nicht alleine konsumieren. Eine Pokerrunde macht einen Automatensüchtigen Unterschichtler nicht glücklich, der braucht schon was anderes... Diese Spilotheken und Wettbüros in denen der Unterschicht das Geld aus der Tasche gezogen wird müssen dringend geschlossen werden.

    Funktioniert in Staaten mit überwachter Grenze und entsprechenden Strafen super. Freilich nicht in Deutschland wo die Stadt Berlin Dealern ein Denkmal baut und das ganze zum Heldentum glorifiziert.

    Klar kann man Cannabis, Pilze oder MDMA als absolut harmlose Drogen hoch besteuert kontrolliert zugänglich machen. Gefährlichkeit kommt ja immer von der Wahrscheinlichkeit eine letale Dosis zu sich zu nehmen (ist auch Kiloweise bei Pilzen nicht gegeben) und dem Suchtpotential (es ist unmöglich nach Pilzen süchtig zu werden). Aber davon ist drastisch abzuraten bei Heroin und Kokain.
     
  5. 16. Mai 2021
    Ein Großteil nutzt den PC alleine Zuhause, oder das Smartphone/Tablet... es gibt tausende Anbieter. Klar geht ein Verbot, machst alle Spielhallen dicht und sperrst alle Domains die bekannt werden. Dann verlagert sich die Spielsucht vermutlich ins Darknet.
    Wo eine Nachfrage da findet sich auch ein Markt und Angebote.
    Die Spielhallen sind eh zu viele, die sollten alle dicht gemacht werden und nur ein paar vom Staat.
    Alternative: die Einsätze/Umsatz werden begrenzt, jeder Spieler muss zentral registriert werden.
     
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