Handy, Youtube und Spam: Schlägt die überwachte Gesellschaft zurück?

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von zwa3hnn, 16. Oktober 2006 .

  1. 16. Oktober 2006
    Wenn, dann tut sie es mit zweifelhaften Mitteln und nicht unbedingt als Gegenmaßnahme zum ausufernden Überwachungsstaat. Während in Deutschland um eine Bildblog-Paparazziaktion gestritten wird, verschicken in den USA inzwischen Kongresswahl-Kampagneros Spammails mit Links zu YouTube-Videos. Inhalt: unvorteilhafte Aufnahmen von Politikern.

    Manche Kampagnen hätten für die neue Form des Wahlkampfs per Komplettüberwachung eigens "Verfolger" angeheuert. Diese versuchen, ihre Opfer ständig zu beobachten und jede möglicherweise peinliche oder unbedachte Aktion auf Video aufzuzeichnen. Die Filme finden sich anschließend schnell bei YouTube und ähnlichen Hostern, verbreiten sich über zahlreiche Kanäle und nun auch via Wahlkampf-Spam.

    Die Entwicklung stehe allenfalls am Anfang, Experten räumen dem neuen Phänomen wachsendes Gewicht für kommende Kampagnen ein. Auch auf die Art des Wahlkampfs wirkt die Verbreitung der Politikerüberwachung via Amateurvideo per Handycam ein: es werde zunehmend schwieriger für Wahlkämpfer, vor verschiedenen Interessensgruppen unterschiedliche Positionen zu vertreten. Diese Widersprüche können in Zukunft immer häufiger per Amateurvideo im Netz nebeneinandergestellt werden.

    Dass die sich allseits ausdehnende Videoüberwachung nun auf die politischen Akteure zurückschlägt, scheint bislang jedoch noch keinen Lerneffekt zu bewirken: bei Yahoo wird nur ein positives Statement eines Politikers genannt, dessen Rivale bei einer rassistischen Äußerung gefilmt wurde.

    In Deutschland startete vor einigen Tagen eine Aktion, die in eine ähnliche Richtung zielt: der Bildblog rief zum Fotografieren des Chefredakteurs Kai Diekmann auf. Die Reaktionen auf die Bild-Leserreporterkampagne fallen gespalten aus: Gegner der Zeitung sollten nicht dieselben Mittel verwenden, die bei Bild kritisiert werden. Die Bild-Zeitung fördert Kritikern zufolge das Paparazzi- und Gaffertum und führe dazu, dass sich Prominente nicht mehr frei bewegen können, ohne Gefahr zu laufen, von einer Handykamera aufgenommen uind anschließend in der BILD abgedruckt zu werden.

    Bisher scheint der Trend jedenfalls ungebrochen: immer mehr wird gefilmt und fotografiert, immer mehr Material findet anschließend den Weg ins Netz. Und auch die Befürworter einer immer umfassenderen Videoüberwachung dürften zunehmend zu den Opfern der Amateurfilmer werden. Nur ob das an der fortgesetzten Kameravermehrung im öffentlichen Raum etwas ändert?


    quelle: gulli untergrund news
     
  2. 16. Oktober 2006
    AW: Handy, Youtube und Spam: Schlägt die überwachte Gesellschaft zurück?

    einfach super !
    das wird richtig spaßig, wenn sich der ganze dreck, den die politiker uns verzapfen/aufdrängen/vorschreiben, aufeinmal gegen sie eingesetzt wird, so spüren sie mal am eigenem leibe wie das ist, es ist zwar nur ein anfang, jedoch hoffe ich das sich endlich mal was in diese richtung tut, kann nur zu unserem vorteil sein und wer will das nicht
     
  3. 17. Oktober 2006
    AW: Handy, Youtube und Spam: Schlägt die überwachte Gesellschaft zurück?

    Diese Aktionen sind für die Betroffenen unangenehm, aber ob es gegen die "reellen Probleme" eines "Überwachungsstaats" bzw. "überwachungsgesellschaft hilft ist fraglich.
     
  4. Video Script

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