Akzeptanz (in) der Gesellschaft

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von creative16, 22. April 2009 .

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  1. 22. April 2009

    Thomas Hobbes (1588-1679)​

    Ein Satz, der die Ansichten Hobbes über die zwischenmenschlichen Beziehungen in einer Gesellschaft gut zusammenfasst.
    Der Mensch ist, wie wir alle wissen und auch oft an uns selbst merken, egoistisch, der Eine mehr, der Andere weniger. Über Egoismus und Neid, wenn man den Wolf in dem Zitat als den Klischee Wolf betrachtet, wie er zu verstehen ist denke ich, definiert sich unser angeborener Selbsterhaltungstrieb.

    Das Streben der meisten Menschen in unserer heutigen Gesellschaft zielt auf einen Platz in ebenjener ab, der nahezu unantastbar ist. Wie Er erklommen wird ist unwichtig, welche Eigenschaften von Charakter, welche Beziehungen, welche Jugendträume auf der Strecke bleiben ist unerheblich. Was zählt ist das Resultat. Der Platz möglichst weit oben in der Hierarchie, als Fleisch gewordene Personifikation Gottes.

    Wie schon erwähnt und wie Wir denke ich (fast) alle wissen, ist es ein ungeschriebenes Gesetz, dass der Skrupelloseste schnell(er) weit(er) kommt, als derjenige, der versucht sein Umfeld auf positive Weise in sein Streben einzubeziehen.
    Nicht umsonst wird unsere Gesellschaft freundlich "Ellbogengesellschaft" genannt.

    Doch ist Sie nicht schon mehr als das?
    Was Darwin als "Survival of the strongest" beschrieb, kann doch nicht aus bloßem Herumschubsen bestehen? Natürlich ist diese berühmte Aussage vielleicht nicht ganz richtig.
    Denn schließlich kann auch der schwache, aber listenreiche Mensch den starken zu Fall bringen.
    Beispiele gibt es genug. Sei es in Fabeln, Märchen oder in religiösen Erzählungen.

    Doch meist sind es die starken, sprich skrupellosen, Vertreter unserer Spezies, die ihren Platz an der Spitze unseres Gesellschaftssystems erkämpfen.
    Wir beneiden sie darum. Wer will schon nicht >2.000.000 € im Jahr verdienen?
    Wer will nicht Vorbild in der eigenen Generation oder sogar für andere sein?
    Doch dafür müssen wir kämpfen, wir müssen die Gesellschaft als Kampfplatz, als Schlachtfeld für unsere Befriedigung der Herrsch-, Macht- und Geldsucht erkennen und nutzen.

    Dies sind Gedanken, die mir persönlich mal mehr, mal weniger fremd erscheinen.
    Die oben beschriebene Gesellschaft ist die menschliche, die einzig unsrige.
    Aber will ich wirklich ein Teil von ihr sein?
    Für mich ist es erstrebenswerter in einer Gemeinschaft mit Freunden, mit Gleichgesinnten zu Leben, zu existieren, als inmitten eines Schauplatzes ständiger Selbstproflierung, unbrechbaren Egoismus' und Neids in einer Weise, wie sie mich einfach anwidert.

    Die Gesellschaft muss mich akzeptieren? Nein. Ich muss die Gesellschaft akzeptieren.
    Und das tue ich nicht vollends. Es geht hier nicht um politische oder ethische Hintergründe, es geht um die Grundlage, den Menschen an sich.
    Und ich frage mich immer wieder, wie sich Leute in einer Schlangengrube so wohlfühlen können.
    Sie suhlen sich im Dreck des Abgrunds der menschlichen Psyche und tragen ihren Teil zu Welt, zu einem Menschenbild bei, das in fast völliger Diskrepanz zu meiner Sicht, zu meinen Wünschen/Träumen steht.

    Wie seht ihr das? Habt ihr die Gesellschaft vollends akzeptiert, ist Sie, sind ihre Plätze, der Maßstab für euer Denken, euer Handeln, euer Leben?
    Ich stecke mit meinen 16 Jahren vielleicht auch noch nicht zu sehr in dem mir so fragwürdigen erscheinenden Teil der Gesellschaft drin, als dass ich Sie vollends beurteilen könnte.
    Aber ich denke, dass man auch Anfänge auf weitere verläufe projizieren kann.



    Es würde mich freuen, wenn hier einige Meinungen zu diesem Thema zusammenkämen, und noch einmal:
    Es geht nicht um Politik!
    Es geht um den Menschen an sich und seine Triebe, Instinkte, angeborene Verhaltensweisen.
    Ich will hier nichts von (partei)politischer Propaganda und deren Verzerrung (Beeinflussung) unserer Gesellschaft lesen. Danke.
     
  2. 22. April 2009
    AW: Akzeptanz (in) der Gesellschaft

    Darwin sprach nicht vom "Survival of the strongest" sondern vom "Survival of the Fittest".
    Also nicht der stärkste, sondern der bestangepasste überlebt.
    Wir sind zweifellos sowohl zur Konkurrenz als auch zur Kooperation fähig und es liegt allein an uns wie wir unser Zusammenleben gestalten wollen (siehe sig unso). Ob wir in einer Welt leben wollen voller "ständiger Selbstproflierung, unbrechbaren Egoismus' und Neid" oder eben nicht...
    Ich hab für so eine Gesellschaft jedenfalls nichts als Verachtung übrig.
     
  3. 22. April 2009
    AW: Akzeptanz (in) der Gesellschaft

    @ nobody

    Dein erster Satz -> meine Rede.

    Außerdem gibt es auf dieser Welt nicht nur eine menschliche Gesellschaft. Denk mal ein bisschen nach. Es gibt so viele verschiedene Gesellschaften die sich zum Teil unterscheiden wie Tag und Nacht. Jeder will es ihm Leben zu etwas bringen und dafür werden die meisten auch kämpfen. Die Antriebs- oder Lustlosen werden es nicht weit bringen. Aussterben werden sie jedoch auch nicht, unsere heutige Gesellschaft ist da schon soweit auch diese Individuuen aufzufangen. Unsere Gesellscahft ist sicherlich kein Kampfplatz oder Schlachtfeld. Es gilt das Leistungsprinzip und das ist sicherlich keine schlechte Lösung.
     
  4. 22. April 2009
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. April 2017
    AW: Akzeptanz (in) der Gesellschaft

    Ein interessantes Thema.

    Deine beschreibung der Gesselschaft, so wie du es siehst, finde ich sehr zutreffend. Ich glaube auch, dass es unzählige Leute gibt die für Macht alles tun würden, und da heute in der Gesselschaft Geld mit Macht gleichgesetzt werden kann, auch für Geld. In dieser Situation ist folgendes Zitat sehr passend: ,,Willst du die wahre Persöhnlickeit eines Menschen erfahren, so gib ihm Macht!"

    Nun für mich war es schon seit meiner frühen Kindheit wichtig mich zu beweisen. Ich stamme aus dem Ausland und mein äußere Erscheinlichkeit lässt auch darauf schließen, was mich oft genug in der Kindheit mit dem Brandmal der Beute versetzt hat. Früher wollt ich also den Leuten beweisen das ich Jemand bin, aber je älter ich wurde desto schwachsinniger und stupider kamen mir die Menschen vor. Ich habe mich vielen Fragen gestellt warum die Menschen so egoistisch und so skrupelos und so hinterhältig sind. Nun ja ich kam zu dem Ergebnis welches du schon beschrieben hast: Das Leben in der Gesselschaft ist ein erbitterter Kampf!
    Nach dieser Erkenntnis habe ich meine Motivation geändert. Ich wollte mich nicht mehr mit den Anderen messen. Mein einzger Konkurent wurde ich selbst und dies ist bis heute so geblieben. Freunschaft und Liebe ist mir sehr wichtig, aber beides ist schwer zu erreichen, zumindest die Art von Freundschaft und Liebe die ich als wahrhaftig und für mich als richtig empfinde.
    Es ist kein Geheimnis für mich, ich habe oft mit erlebt wie Freunde gegangen sind, die Leute sich gegenseitig betrogen haben. Mal im ernst, jeder heutzutage kriegt das ewige Lästern und Tratschen mit. Irgendwann werden für einen solche Kommentare alttäglich:
    Spoiler
    MCX: ... hatten auch so eine in der klasse da haben wir es aber im unterricht rumgebrüllt und witze darüber laut gemacht . Nach nem halben jahr war sie weg ;-) . Das schafft unsere klasse immer wieder . 7 leute haben uns nicht gepasst (spassten/zu fett/ zu eingebildet/zu Pferdig^^) alle 7 sind nun weg .
    /posts/8140651/

    Für mich bleibt nur eins, ich werde mich nicht in die Gesselschaft reinzwingen, ich versuche kein Mitläufer zu sein. Das einzige was ich hoffe (wenn ich so beim schreiben darüber nachdenke) ist, dass ich den Leuten und vorallem den Menschen die mir am Herzen liegen, zeigen kann dass man sich auch anders in der Gesselschaft verhalten kann...

    MfG

    Zeysto
     
  5. 22. April 2009
    AW: Akzeptanz (in) der Gesellschaft

    es geht mir vor allem darum, wie verlogen manche aus unserer gesellschaft auf eine konfrontation damit reagieren.
    ein beispiel:
    jemand wollte sein fsj in afrika machen, ohne bezahlung, einfach helfen, vllt das nötigste zum leben haben. familie freunde und bekannte haben ihm so viel widerspruch entgegengebracht, leute haben ihn ausgelacht deswegen.
    und andereseits beschweren sie sich, dass es immer weniger gibt, die ehrenamtlich helfen. die das machen, wofür sie sich selbst zu schade sind.

    und so etwas widerspricht meiner eigenen einstellung explizit. diese peronen sollten froh sein, dass es noch menschen gibt, die nicht nur an sich selbst denken. die auch etwas für andere tun.
    nicht all das was zb meine selbstachtung ausmacht, über bord werfen, bzw ihre "gier" nach mehr nicht ausleben.
    würde eine pure selbsterhaltungstriebgesellschaft, ohne menschen, die uneigennützig sind funktionieren? vielleicht, aber sie würde sich über kurz oder lang innerlich zerfressen.

    und ich finde es eben schade, dass viele dies nicht verstehen. verachtung für die übrig haben, die das verkörpern, was als "menschlich" verschrien wird.


    für mich gilt angesichts all dessen, was diese gesellschaft verkörpert, dass ich meine ethik um keinen preis ihr opfern werde.
     
  6. 22. April 2009
    AW: Akzeptanz (in) der Gesellschaft

    Ich finde das Beispiel von creative16 sehr aussagekräftig.

    Viele Menschen schwimmen betäubt im Kollektiv des Paradoxen.

    Das Leben und die Gesselschaft ist natürlich kompliziert und in viele Schichten eingeteilt, so dass man nicht die perfekte Antwort finden wird. Diese ist aber auch nicht nötig, wenn jeder anstatt dessen lieber nach sich selbst sucht. Aber wie dem auch sei...

    Menschen die alles in verschiedenen Farben sehen werden mit Menschen die Schwarz/Weis sehen immer in Konflikt geraten...
     
  7. 22. April 2009
    AW: Akzeptanz (in) der Gesellschaft

    @ creative

    Ich finde dass du zu sehr verallgemeinerst. Egoisten, genau wie Altruisten, gibt es überall. Wenn jemand ein FsJ machen will ist das beachtenswert und jeder der darüber lacht ist bemitleidenswert. Einige meiner Freunde machen sowas und ich habe bisher noch von keinem gehört, dass jemand darüber gelacht hätte. In jeder Gesellschaft gibt es solche und solche. Deswegen sollte man aber nicht pauschal die gesamte Gesellschaft verurteilen.
     
  8. 22. April 2009
    AW: Akzeptanz (in) der Gesellschaft

    ja, ich weiß, dass ich pauschalisiere, von der gesellschaft rede, aber für mich ist es einfach so, mein eindruck ist so und ich denke nicht nur meiner, dass sie eben vielfach so ist.
    ich weiß, dass es menschen gibt, die wie ich denken, oder zumindest in ansätzen, aber es ist im vergleich zu denen, die es nicht tun, eine geringe anzahl.
    es fängt doch schon in der schule an, wo du darauf getrimmt wirst, der beste zu sein, um den lukrativsten job zu erhalten, am weitesten aufzusteigen in ebenjener hierarchie.

    und das mit dem unbezahlten fsj in afrika ist noch eine spur extremer, als zb das verrichten eines solchen in einem krankenhaus, wie es ein guter freund von mir macht.
    die betreffende person hätte am existenzminimum gelebt.
     
  9. 22. April 2009
    AW: Akzeptanz (in) der Gesellschaft

    Wobei das Problem da im Wort "Fit" liegt. Einfach mal durchn Übersetzer jagen...
    Also da sind auch noch von ein paar andere Faktoren mit im Spiel.

    Stimmt.
    Aber man kann bezüglich Individuuen eigentlich fast keine Verallgemeinerungen treffen.

    Was man aber gerne mal übersieht ist, dass es schon sehr viele Leute gibt die sich für etwas engagieren.
    Dumme Menschen wirds genetisch oder sozial immer geben...
    Das menschliche Verhalten ist viel zu komplex um es auf ein paar Sätze runter zu brechen.
    Denke jeder muss sich halt irgendwie zurechtfinden... was anderes bleibt uns sowieso nicht übrig. Und es steht ja jedem offen (zumindest in DE) sich für seine Meinung demokratisch einzusetzen.
    Man muss es einfach einsehen dass "Zitat: Meinungen wie *****öcher sind. Jeder hat Eins"
     
  10. 22. April 2009
    AW: Akzeptanz (in) der Gesellschaft

    In wieweit wird man denn drauf getrimmt, der Beste sein zu müssen, bzw. in wieweit ist das denn etwas Neues.
    Ich glaube kaum, dass man den Schülern immerzu sagt, sie müssten immer die allerbeste Leistung bringen; aber an sich gute Leistungen zu bringen, sollte im natürlichen Eigeninteresse einer Person liegen.
    Dass bei entsprechenden Leistungen dann auch oft ein guter Job winkt, versteht sich von selbst.
    Letztendlich ist es aber auch nicht verwerflich, jemanden so anzus en. Schließlich wird ja kein Denunziantentum innerhalb der Klasse verlangt, zu sagen, ob jemand spickt, um damit seine eigene Note hochzupushen. Von daher eigenet sich das mmn nicht allzu sehr als Bsp. zum Thema ♂️♂️ homini lupus est.

    Dass jemand, der FSJ machen will, belächelt wird, ist da wirklich traurig. Es ist mittlerweile wirklich so, dass man ein starkes Rückrat braucht, wenn es darum geht, abseits vom Strom zu schwimmen - egal ob nun FSJ oder Studium der brotlosen Künste oder was auch immer.

    Wenn einen ein Thema in der Gesellschaft irgendwann so aufregt, dass man es nicht länger aushält, gibt es immer Möglichkeiten, mit ihr abzuschließen. Beispielsweise der Peoples Temple bot Leuten, denen es reichte, dass täglich Leute diskriminiert wurden, einen Flecken Erde, der davon frei sein sollte, der sozialistisch sein sollte - was aber draus geworden ist, ist bekannt.
     
  11. 26. April 2009
    AW: Akzeptanz (in) der Gesellschaft

    ja, du hast recht, das ist wirklich ein schlecht gewähltes beispiel, aber mir fiel kein bessere ein^^
    schule ist ja dann doch eher ein feld, in dem es nicht darum geht explizit andere auszustechen, immerhin ist es ja jetzt nicht so, dass man dort schon um etwas wirklich "kämpfen" muss, wie wenn es 2 bewerber für einen job gibt.
     
  12. 26. April 2009
    AW: Akzeptanz (in) der Gesellschaft

    Ich weiss jetzt nicht genau was man Diskutieren soll wens nicht um die Ideologische frage gehen soll. Ich mein der Mensch ist , ja! Aber warum ist er das? Weil er von Natur aus ist? Ein wirklich belanglose Aussage.

    Der Mensch stammt von einem Menschen ab der sich in Zeiten, als es kaum Wasserstellen auf der Erde gab Sozialisieren musste. Die Menschen die mit der Ellenbogentechnik das wenige Wasser für sich pachten wollten, staben. Doch die Menschen die geteilt haben, haben die Zeiten überlebt da sie gemeinsam mehr erreichen konnten. Es gibt sicherlich noch Millionen solcher Beispiele inden der Sozialen Mensch weitaus mehr erreicht hat.

    Ich frage mich nur, wen der Mensch doch von Natur aus ein solch fieses wesen sein soll, wer hat den die Sozialen Gedanken in die Welt gesetzt? Wie kommt das, das heute die Menschen sich eben nicht rund um die Uhr beklauen. Manche behaupten das haben wir nur der Polizei zu verdanken aber selbst die ist doch gar nicht im Menschen Manifestiert. Wieso gibt es also Organisationen wie diese, oder Hilfsorganisationen, Feuerwehr, Krankenhäuser, Schulen, ... wen doch jedem scheiß egal sein soll, was mit den anderen Artgenossen passiert.

    Die Kapitalistische Gesellschaft, in denen einige viel besitzen können und wenige gar nichts, ist es nun mal sehr erstrebenswert an der Spitze zu stehen. Und um an die Spitze zu kommen sind alle Sozialen Gedanken nur ein Hindernis. Das die Menschen gierig und egoistisch und sonst wie böse sind, ist ein rein von Menschenhand geschaffenes Problem und besteht nicht von Natur aus.
     
  13. 26. April 2009
    AW: Akzeptanz (in) der Gesellschaft

    Die Gesellschaft so akzeptiert wie sie ist? Ich würde gern "ja" sagen, doch sind es immernoch zu viele Dinge, die ich ablehne. Aber daran arbeite ich noch. Für mich ist es wichtig, mir keinen Kopf mehr darum zu machen, wie andere sich durch die Welt schlagen. Wer nun mehr Geld hat oder wer ethnisch nicht gerecht ist. In dieser Welt geht es um mein Leben (so, wie es in eurer Wirklichkeit um euer Leben geht). Es bringt für mich nichts, wenn ich mich darüber aufrege nur, weil der Mensch nun mal ist, wie er ist. Der Mensch besitzt die Fähigkeit alles zu sein. Und gleichzeitig gibt es genug Menschen, die diese Dinge vehement ablehnen. Und mit dieser Ablehnung möchte ich nicht leben. Wer akzeptiert werden möchte, sollte lernen, was Akzeptanz überhaupt bedeutet. Wie es sich anfühlt, wie man es ausspricht und ausführt.

    Mir ist bewusst geworden, dass nicht die Gesellschaft Schuld an meinem Frust ist, sondern dass ich, ausgehend von meinen Ansichten und meinem Gedankengut, mir die eigenen Sorgen und den Frust schaffe. Was nicht bedeutet, dass ich mir daher alles bieten lasse. Nein, ich bin Herr meines Lebens. Und ich denke, dass ich durch meine Einstellung zu einem friedvollem Wandel innerhalb der Gesellschaft beitragen kann. Ich benötige keinen Krieg, keine Demonstration oder sonstige Form der Darstellung. Lediglich mein Vorleben soll zeigen, dass es funktionieren kann. Das man seine eigenen Werte und Vorstellungen nicht zurück halten muss, sondern man sie ausleben kann. Es ist jedem selbst überlassen, wie er seine Umgebung sieht.

    Ich habe den Menschen als arrogant, kaltherzig etc. kennen gelernt. Doch habe jetzt gesehen, dass er schlicht nur das ist, was er nun mal ist: menschlich. Und all diese "negativen" Eigenschaften trage ich ebenso in mir. Jegliche Tat, die der Mensch begangen hat, kann ich auch begehen. Ob negativ oder positiv. Und wenn man soweit ist, die Welt als solches anzunehmen und zu akzeptieren, ist das Denken und Handeln wesentlich befreiter, als jemals zu vor.
     
  14. 26. April 2009
    AW: Akzeptanz (in) der Gesellschaft

    genau das ist einer der punkte, die mir ebenfalls besonder wichtig zu betonen sind.
    ich finde es unsinn, von "menschlich", "human", usw zu reden. wenn menschlich bedeutet "unserem wesen entsprechend", dann ist eine steinigung menschlich. dann ist eine kreuzigung menschlich.
    was heutzutage als inhuman und gerne auch tierisch beschrieben wird, ist für mich nichts anderes, denn eine besondere ausdrucksform des wesens mensch.

    darum kann ich mir bei dem maß an unintelligenz, dass u.a. an den tag gelegt wird, wenn es um die bestrafung von kinderschändern, etc geht, nur an den kopf fassen.
    die leute, die meinen mit einer gleichsam brutalen tat recht zu tun, die differenzieren zwischen ein und demselben wort. menschlich.

    die beweggründe, der hintergrund ist der gleiche. unsere natur.
    und auch gott kann aus brot nicht brot machen.
     
  15. 26. April 2009
    AW: Akzeptanz (in) der Gesellschaft

    Du sprichst mir wahrlich aus dem Herzen. Ja so ist es. Jede Tat die begangen wird, könnte jeder Mensch bewerkstelligen. Natürlich kommt es immer auf die Erziehung, das soziale Umfeld und anderen Dingen an, ob ein Mensch jetzt mordet oder nicht. (Ob da nun DNA und Hirn mitspielen, weiß ich nicht 100%. Ist aber auch sicherlich Diskussionswürdig)

    Um das nochmal zu unterstreichen: Mord, Vergewaltigung, Exekutionen, Kriegsverbrechen, Gewalt, Hass, Gier etc. dies ist alles menschlich. Denn der Mensch begeht und fühlt so etwas. Es ist ein Teil von ihm. Dies einfach zu ignorieren oder von sich abzustoßen führt immer zu Problemen (siehe überfüllte Gefängnisse und die "abschreckende" Wirkung der Todesstrafe).
    Natürlich sage ich nicht, dass ich für diese Dinge bin. Ich bin aber auch nicht dagegen. Es ist ein sehr schmaler Pfad, auf dem ich da gehe. Aber ich kann sagen, dass ich für Respekt, Toleranz, Akzeptanz und all die positiven Dinge stehe, die in uns Schlummer. Natürlich bin ich in der Ausführung nicht immer perfekt. Aber eben auch das ist menschlich.

    Was die Lynchjustiz angeht, versucht man Feuer mit Feuer zu bekämpfen. Aber da schiebt man nur die Probleme auf, anstatt in Lösungen zu denken. Es bringt einem nichts, den Mörder der eigenen Kinder tot zu sehen. Die Kinder kommen nicht wieder. Die Tat wird niemals ungeschehen sein. Nur die innere Kleinheit, die nach Rache giert wird kurzzeitig gestillt. Es ist wie eine Art Sucht nach einer Droge, die deren Entzugserscheinungen kurzzeitig durch Gebrauch der Droge unterdrückt. Aber die Symptome werden immer wieder kommen, wenn man das Problem nicht an der Wurzel packt und das Problem deutlich vor sich sieht.

    Doch kann ich diese Handlungen des Menschen ebenso nach vollziehen. Diesen "Sinn" nach irgendwelcher "Gerechtigkeit" durch den Staat. Die Sehnsucht nach Schutz. Das Verantwortung abgeben und sich über alles beschweren, anstatt Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Meist alles Taten einhergehend mit der inneren Ohnmacht. Oder Angst vor Verlust und Schmerzen. Jegliche Handlung sollte man akzeptieren. Denn erst dadurch kann man die Probleme erkennen (da man ja ohne Urteil ist) und dieses auch gezielt lösen.

    Denn niemand würde gern Lösungen mit jemanden finden, der laut umher brüllt und nur verurteilende Dinge von sich gibt, anstatt verständnisvoll zu sein. Und dafür ist es eben wichtig, zu akzeptieren, wie die Dinge sind.
     
  16. 26. April 2009
    AW: Akzeptanz (in) der Gesellschaft

    Ich sehe da einen Widerspruch. Akzeptieren heißt für mich etwas hinnehmen.
    Wenn ich jede Handlung als rein menschlicher Natur anerkenne, kann ich nicht zwischen gut und böse, positiv und negativ differenzieren. Demzufolge ermöglicht eine urteilslose Akzeptanz keine Problemlösungen.
    Definiere das Wort mal aus deiner Sicht.
     
  17. 26. April 2009
    AW: Akzeptanz (in) der Gesellschaft

    Letztendlich gibt es kein "Gut" oder "Böse". Denn das ist ebenso relativ wie das Zeitgefühl.
    (Außerdem kann man ja gutes sowohl auch böses akzeptieren)

    Ich sagte ja, dass man dennoch nicht alles als "Gegeben" hinnehmen sollte.
    Jedoch ist man nicht mehr in den Gedanken verstrickt, dass man etwas verurteilen/weg haben möchte sondern ist, meiner Meinung nach, wesentlich offener dafür, ein Problem rational zu lösen.

    Wenn also jemand einen Mord begeht, kann ich durch die inner Akzeptanz einen Freiraum schaffen der es mir erlaubt, die Sache anders zu betrachten. Ich akzeptiere die Tat, denn ich kann sie nicht ungeschehen machen. Zudem hat der Mörder so gehandelt,wie er es für richtig hielt, sonst hätte er diese Tat nicht begangen.

    Jetzt gilt es zu überlegen, wie man diesem Menschen bei bringen kann, warum das Töten nicht gut ist. Oder hinterfragen, wieso er das gemacht hat. Dann würde er nicht so schnell sinnlos in ein Gefängnis wandern, wo er nichts lernt.

    Akzeptanz bedeutet also nicht, alles einfach so hin zunehmen, wie es ist. Das muss man ja sowieso erst einmal, besonders, was die Vergangenheit angeht. Sondern sich nicht von der Gesellschaft beeinflussen zu lassen und für sich zu denken. Viele reden nur den Mist nach, den andere fordern (z.B. Todesstrafen, Vergewaltigungen für Vergewaltiger). Das sind für mich Gedankengänge, die aus Angst und Ohnmacht entstehen. (was jetzt wesentlich in eine psychologische Ecke abdriften würde). Das akzeptieren und annehmen(!) ist eher das Gegenteil. Es zeigt genügend Offenheit, um mit einer gewissen Thematik umzugehen.
     
  18. 26. April 2009
    AW: Akzeptanz (in) der Gesellschaft

    da hast du wohl recht, deswegen habe ich mich auch anfangs schwer getan, zu sagen: ich habe die gesellschaft als solche akzeptiert.
    aber je mehr ich im vergangenen jahr einblicke in selbige erhalten habe, desto mehr festigt dies meine bereits genannten punkte, man muss den mensch als menschen akzeptieren.

    es gibt positive ausnahmen unter "menschen". ich sehe mich auch als eine, aber es gibt ebenso extreme negativbeispiele, sowie noch einen bereich der grauzone.

    aber ich sage für mich, dass ich mich damit abgefunden habe, dass ich akzeptiert habe, dass unsere gesellschaft ist, wie sie ist. ich habe vielleicht die möglichkeit, menschen in meiner umgebung zu etwas besserem zu formen, als der große andere teil, aber ich kann nicht den menschen reformieren.
     
  19. 27. April 2009
    AW: Akzeptanz (in) der Gesellschaft

    Ich glaube das man wenn man jung ist viele revolutionäre Gedanken hat. Neuerungen im Sinn hat.

    Irgendwann relativiert sich das ganze dann und man ist Teil der Gesellschaft. Siehe z.B. Joschka Fischer. Er mußte sich ebenfalls teilweise dem System anpassen um etwas hineinzutragen.

    Ich akzeptiere die Gesellschaft, einen Teil hasse ich. Ich hasse verlogene Bonzen in ihren Villen aber genauso den Schmarotzer innerhalb der Gesellschaft jedweger Farbe, aber mehr als Verachtung bringe ich auch nicht mehr auf.

    Die Gesellschaft ansich ist eh eine Herde Schafe und irgendwann macht jeder mal Määäääääh.

    Und irgendwo gibt es die Wölfe. Sie zerfleischen und jagen. Treiben die Herde Schafe in eine Richtung. Es gibt solche und solche Menschen wie es Schafe und Wölfe gibt.

    Ich persönlich versuche mir nur noch meine persönliche Ehre/Gewissen und meine Weltansichten zu bewahren und meinen kleinen Kosmos zu beinflussen. Das ich etwas "größeres" bewirken könnte, das glaube ich nicht mehr mit meinen 35 Jahren. Irgendwann war der Weg geprägt und man ist nicht mehr bereit die Opfer aufzubringen die es kosten würde etwas wirklich so umwerfendes zu tun, dass es die Gesellschaft verändern würde. Ich glaube der Grundstein für so etwas wird früh gelegt.. sei es aus Herkunft, Stand, Genetik und vor allen Dingen den eigenen Erlebnissen und wie man darauf reagiert hat.

    Das Thema ansich finde ich gut. Nachdenken über das was gerade in unserer Gesellschaft passiert und wie man damit umgeht kann nicht schaden.

    Grüße
     
  20. 28. April 2009
    AW: Akzeptanz (in) der Gesellschaft

    "Habt ihr die Gesellschaft vollends akzeptiert, ist Sie, sind ihre Plätze, der Maßstab für euer Denken, euer Handeln, euer Leben?"

    Naja was heißt akzeptiert... ich denke man kann eine Gesellschaft immer verbessern bzw. verändern und wenn es auch nur ein bisschen is... aber is halt nicht so einfach... unsere Gesellschaft hier in Deutschland denke ich steht im Vergleich mit der restlichen Welt ziemlich gut da... Klar kann der Mensch des Menschen Wolf sein aber der Mensch besitzt auch eine Moral die ihm durch die Gesellschaft mitgegeben wird und somit kann er anderen Menschen genauso nützen bzw. helfen...
     
  21. 28. April 2009
    AW: Akzeptanz (in) der Gesellschaft

    Naja mit 16 ist man halt Misanthrop und mit 20 ist man Anarchist oder wie war das Herr Twain?

    Ich denke deine Sichtweise ist etwas engstirnig Creative. Zuersteinmal ist es nicht besonders sinnvoll die gesamte Menschheit als Gesellschaft zu betrachten, davon sind wir noch weit entfernt.
    Wenn ich dein Bild des Menschen mal auf die "Deutsche" Gesellschaft projeziere, um das Ganze ein wenig einzugrenzen, dann kann ich dir auch nur Teilweise recht geben.

    Sicherlich ist es richtig, dass der Kapitalismus den Menschen dazu getrieben hat, sein individuelles Streben nach Glück, dem der Gesamtheit vorranzustellen, dennoch ist es falsch zu behaupten, dass unsere Gesellschaft dadurch völlig verroht und unsozial geworden ist, so wie du es teilweise darstellst.
    Allein schon der Fakt, dass jeder arbeitende Bürger in unserem System, diejenigen mitfinanziert, die nicht das Glück haben, festangestellt zu sein, ohne das die Arbeitnehmer Schicht dabei auf die Barrikaden geht, zeigt eigentlich, dass eine gewisse soziale Grundhaltung vorhanden ist.
    Außerdem gibt es zahlreiche Hilfsorganisationen die sich dem Kampf gegen Armut und Elend verschrieben haben, sowie reiche Prominente ( Bono von U2 auch wenn der manchmal nervt ) die immer versuchen die Gesellschaft ein Stück weit zu verbessern.
    Dass das ein langwieriger Prozess ist brauch ich dir dabei nicht zu sagen oder .

    Aber vergleiche beispielsweise mal Gesellschaften von vor 100 Jahren mit denen von heute, da gab es Rassismus, Intoleranz, Sklaverei, religiöse Zwänge etc.. , negativ Beispiele die heutzutage ziemlich weiträumig ausgemerzt sind. Und anhand dieser sozialen Fortschritte der letzten 100 Jahre, solltest du dir die Frage stellen, ob der Trend nicht eher hin zu einer positiven Gesellschaftsentwicklung geht.
    Da wir auch noch in Zeiten der Globalisierung leben, ist die Kooperation zwischen den Völkern unausweichlich und ich denke das sich die "Ellbogengesellschaft" immer mehr rückentwickelt.

    Ich denke der Unterschied zwischen uns ist, dass ich an das Gute und du an das Schlechte im Menschen glaubst.

    gruß
     
  22. 28. April 2009
    AW: Akzeptanz (in) der Gesellschaft

    ich will nichts im großen stil revolutionieren (was du ja denke ich meinst), das erscheint mir auch eher unwahrscheinlich im bezug auf mich selbst, aber mich persönlich erfreut schon der häufige übertrag meiner positivität im alltag auf andere menschen. ich bin jemand, der sich zum einen auch an kleinen dingen erfreuen kann (ohne sie zu deuten, ohne zu träumen) und zum andern mit anderen freuen kann, wenn es ihnen gut geht.
    mir persönlich wäre es wichtiger, mein persönliches umfeld an freunden, familie, etc glücklich zu machen, als das gesellschaftssystem zu revolutionieren oder zu verändern, in welcher form auch immer.
    ich will mit meinem text auf keinen fall aussagen, dass ich die gesellschaft "hasse". hassen ist ein wort, dass ich wirklich vollends aus meinem wortschatz gestrichen habe, weil hass für mich die manifestierung ebenjenen neids, egoismus, usw. ist, die mich so abschreckt.



    ich muss im nachhinein zugeben, dass ich das ganze etwas überspitzt formuliert habe, aber der grundgedanke bleibt trotzdem gleich;-)

    für mich stellt sich hier die frage: ist es vielen eigentlich überhaupt bewusst? und wenn, macht macht er das gerne? wie ist denn die allgemeine sicht auf die gern sogenannten "schmarotzer", die auf "unsere kosten" leben?
    das unser sozialstaat ein positives erscheinungsbild ist will ich nicht verneinen, leider wird im endeffekt über das trachten nach "allgmeinwohl" der obrigkeit, oft gewettert, in welcher form auch immer.

    für mich ist das ganze auf eine andere ebene getragen worden, natürlich, es sind definitiv fortschritte im sozialen, gesellschaftlichen zusammenleben gemacht worden, aber grundeinstellungen sind ja immer noch vorhanden. die verschwinden nicht einfach so, nicht in 50, nicht in 100, nicht in 1000 jahren.

    sagen wir so: der mensch ist von grund auf schlecht, das ist meine sicht, erfahrungsmäßig (natürlich nicht nur persönlich) und religionswegen.
    ich will den menschen aber nicht nur auf diesen, wenn auch bestimmenden, wesenzug reduzieren, nein, das wäre falsch und würde im völligen gegensatz zu meinem empfinden stehen, dass ich durch mein meist positives, freundliches auftreten andere menschen dahingehend beeinflusse.



    ich danke euch 3en für eure meinung bezogen auf meinen text und die gesellschaft allgemein
     
  23. 28. April 2009
    AW: Akzeptanz (in) der Gesellschaft

    Ablehnen wäre in meinem Fall wahrscheinlich auch passender formuliert gewesen.

     
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