"Happy Christmis" in Pakistan

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von Trockeneis*, 23. Dezember 2009 .

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  1. 23. Dezember 2009
    Von Hasnain Kazim, Islamabad

    Weihnachtskitsch bleibt einem selbst im islamischen Pakistan nicht erspart. Doch wenn Freunde Bilder aus dem verschneiten Deutschland schicken und schreiben, dass sie gerade Kekse backen und Glühwein trinken, kommt Heimweh auf. Retter in der Not ist die deutsche Botschaft.


    Die christliche Gemeinde ist klein in Pakistan. Der letzten Volkszählung von 1998 zufolge sind nur 1,59 Prozent der Bevölkerung Christen. Bei etwa 180 Millionen Menschen ist das aber dann so klein doch wieder nicht: Die islamische Republik steht damit immerhin auf Platz 70 der größten katholischen Länder und sogar auf Platz 47 der größten protestantischen Länder der Welt.


    Der Anblick von saxofonspielenden Plastikweihnachtsmännern, Krippenfiguren aus Kunststoff, aufblasbaren Schneemännern und aufklappbaren Tannenbäumen bleibt einem also selbst in Islamabad nicht erspart. Meine Frau und ich haben beschlossen, über Weihnachten in der Stadt zu bleiben. Unsere Familie aus Deutschland kommt zum ersten Mal zu Besuch, wir dachten, das wäre eine gute Zeit, ihnen Pakistan zu zeigen, weil es nicht so unerträglich heiß ist wie im Sommer. Da es aber mit fünf Grad auch nicht gerade tropisch warm ist und unser Haus - wie alle Wohnungen hier - unglaublich schlecht isoliert ist (um nicht zu sagen: gar nicht), werden wir Weihnachten wohl in Wolldecken gehüllt und mit eingeschalteten Gasheizern verbringen. Das macht es einem leichter, die schönen Bilder aus dem verschneiten Deutschland zu verkraften, die einem Freunde per E-Mail schicken: Gott sei Dank ist es bei uns nicht ganz so eisig, denken wir.
    Als einzigen Weihnachtsschmuck erlauben wir uns Lichterketten in den Fenstern, dezente, weißleuchtende, nicht die bunten, blinkenden. "Made in China", verpackt in roten Kartons mit Weihnachtsmännern und Tannen drauf, gibt es sie in Pakistan ganzjährig zu kaufen. Pakistaner lieben Lichterketten. Zu jedem Anlass schmücken sie ihre Häuser damit: zu islamischen Festen wie Id, zu Geburtstagen, vor allem aber zu Hochzeiten. Der Verkauf von Lichterketten ist ein krisensicheres Geschäft in Pakistan.



    Werbung für Weihnachten

    Das ist das Gute am Leben im Ausland: Man nimmt jedes Fest mit. Vor einem Monat, am 28. November, haben wir Id ul-Adha gefeiert, das höchste islamische Fest zum Höhepunkt der Hadsch, der Wallfahrt nach Mekka. Auf das dabei übliche Opfern von Tieren haben wir damals gerne verzichtet, zur Verwunderung unser islamischen Freunde. Jetzt, nicht einmal einen Monat später, ist Weihnachten, und unsere christlichen Freunde wundern sich, warum wir keinen dieser giftgrünen Plastikbäume gekauft haben.
    Die muslimische Bevölkerung nimmt Weihnachten zwar zur Kenntnis, aber keiner feiert. Den Weihnachtsplunder gibt es deshalb auch nur auf wenigen Märkten, dort, wo die pakistanischen Christen, die in eigenen, meist ärmlichen Vierteln leben, einkaufen und, deutlich teurer, wo die Ausländer in der Stadt, überwiegend Diplomaten und Entwicklungshelfer, ihre Besorgungen machen. "Happy Christmis" wünscht ein (islamischer) Buchhändler ihnen per Zettel, den er an der Kasse aufgestellt hat. Auch er hat Lichterketten im Angebot.
    Es gibt in der ganzen pakistanischen Hauptstadt nur zwei geschmückte Bäume in der Öffentlichkeit, beide gestiftet von der Behörde für Stadtentwicklung. Neben dem größeren der beiden Bäume, die nur ein paar Meter voneinander entfernt an einer sechsspurigen Straße stehen, sind große Transparente angebracht, die in großen Lettern darauf hinweisen, was hier zu sehen ist ("Christmas Tree"). Selbst Islamabad nutzt Weihnachten als Stadtmarketing.


    Glühwein und Christstollen

    Die kleine Kirche im Christenviertel von Islamabad ist ebenfalls geschmückt, die Kirchgänger unterscheiden sich äußerlich kaum von Muslimen, die eine Moschee besuchen: Die Frauen bedecken ihren Kopf mit Tüchern, Männer und Frauen sitzen getrennt und alle Besucher habe ihre Schuhe ausgezogen, vor dem Eingang zur Kirche liegt ein Berg von Sandalen. Sie feiern Weihachten auf ihre eigene Weise: Sie singen sich in Trance, bitten um Gesundheit und hoffen auf Vergebung. Von Weihnachtsmärkten mit Glühwein haben sie noch nie gehört.
    Wem das also fehlt, für den bringt die deutsche Botschaft in Islamabad die Rettung: Sie organisiert einen Weihnachtsmarkt auf dem Gelände der diplomatischen Vertretung. Der "German Christmas Bazaar" dauert zwar nur einen Nachmittag, aber es gibt, Prohibition und Schweinefleischverbot hin oder her, Glühwein, Bratwürstchen, aber auch Christstollen, Adventskalender und selbstgebackene Plätzchen, kurz: Es weihnachtet auch in Islamabad! Mitarbeiter der Botschaft haben die Sachen in Deutschland eingekauft und einen Container voll nach Pakistan verschiffen lassen. Die Einnahmen durch den Verkauf werden gespendet. Menschen aus allen möglichen Ländern - und selbst nichtchristliche Pakistaner - lassen sich auf diesem Markt blicken, von Weihnachtsliedern beschallen, essen Stollen und genehmigen sich den einen oder anderen Schluck Glühwein.


    Fotos
    Spoiler
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    Kopftücher und Jesusbilder: Islamabad ist eine Stadt der Gegensätze.


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    Werbung für Weihnachten: Am Straßenrand wird auf das christliche Fest aufmerksam gemacht.


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    Weiße Weihnachten sind in Islamabad unwahrscheinlich. Da sorgen Bilder aus dem verschneiten Deutschland für Heimweh - und auch Plastik-Schneemänner können dieses Gefühl nicht lindern. Zum Glück organisiert die deutsche Botschaft einen Weihnachtsmarkt mit Glühwein und Christstollen.


    BildDen Plunder gibt es jedoch nur auf wenigen Märkten in der Stadt. Die muslimische Bevölkerung nimmt Weihnachten zwar zur Kenntnis, doch gefeiert wird nicht.


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    Der Volkszählung von 1998 zufolge sind 1,59 Prozent der 180 Millionen Pakistaner Christen. Damit steht die islamische Republik auf Platz 70 der größen katholischen Länder und sogar auf Platz 47 der größten protestantischen Länder weltweit.

    Chai Time: Happy Christmis in Pakistan - SPIEGEL ONLINE
     
  2. 23. Dezember 2009
    AW: "Happy Christmis" in Pakistan

    Ach das ist doch gefaked, in Islamischen Ländern gibt es keine Toleranz und Christen werden dort abgrundtief gehasst
     
  3. 23. Dezember 2009
    AW: "Happy Christmis" in Pakistan

    stimmt, ich hab alles gefaked


    muhahahah ich bin der grinch
     
  4. 23. Dezember 2009
    AW: "Happy Christmis" in Pakistan

    Weißt ja ist nur Spaß

    Kannst noch mal auf die Quelle verlinken? Sonst ist das hier ganz schnell zu.
     
  5. 23. Dezember 2009
    AW: "Happy Christmis" in Pakistan



    quelle wurde hinzugefügt.
     
  6. 23. Dezember 2009
    AW: "Happy Christmis" in Pakistan

    Und wieso ist das in den Medien nicht so Präsent? Nein, hauptsache die armen Christen in der Türkei, die gelyncht werden
     
  7. 23. Dezember 2009
    AW: "Happy Christmis" in Pakistan

    Die Medien vermitteln nur die negativen Dinge is schon lange so Eine einseitige, subjektive Berichterstattung liegt im moment auch im Trend.
    Warum sollte man den zeigen dass das christentum auch in der Islamischen Welt (zumindest in bestimmten Gebieten) tolleriert wird? Das würde doch das ganze Feindbild zerstören, was über die Jahre hinweg so mühseelig aufgebaut wurde. Da es die bösen sowjets nicht mehr gibt braucht man halt nen neues Feindbild, der Islam passte jetzt ganz gut, und über sein Feindbild berichtet man nicht positiv!^^
     
  8. 23. Dezember 2009
    AW: "Happy Christmis" in Pakistan

    Schade das ich heute keine BWs mehr raushauen kann...
    Finde es sehr gut das auf Optrons Thread gleich die Reaktion kam

    Ich bin zwar Religionsgegner, aber ich bin ein sehr tolleranter Mensch. Ich finde es schade wie sehr sich hier Leute von Medien wie Sad1 oder Fail7 beeinflussen lassen. Mensch akzeptiert endlich mal die Moslems, das sind auch nur Menschen wie ihr.
    Wenn ihr mal eine 0815 Pakistani Familie kennenlernen würdet, hättet ihr sicher ganz schnell ne andere Meinung von den bösen Moslems.

    Ich selbst habe fast ausschließlich mit Pakistanern, Afghanen und anderen Leuten aus muslimischen Ländern zutun gehabt und ich kann beim besten willen nicht verstehen, warum die Leute in den letzten Jahren so eine Abneigung gegen diese entwickelt haben. Ach doch ich weis es ja. 11. September Propaganda Bush Bild ProsiebenSateins MediaAG Alkohol Stammtisch Kirche.

    Der Mensch ist leider dazu verdammt das extreme immer als DIE Wahrheit wahrzunehmen.

    Gruß,
    fladen
     
  9. 23. Dezember 2009
    AW: "Happy Christmis" in Pakistan

    Es ist doch immer wieder schön zu hören, dass es noch Akzeptanz, Toleranz und Liebe gibt, auch da, wo Konflikte oftmals vorprogrammiert sind. Ich wünsche allen ein frohes Fest morgen, beziehungsweise einen angenehmen Tag für unsere muslimischen User unter uns.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Mayinga.
     
  10. 24. Dezember 2009
    AW: "Happy Christmis" in Pakistan

    Das Problem sind die ganzen Stylomyloschwuchtel (nichts gegen *******) die mit blauen Haaren und 2 tonnen Dachswax rumlaufen. Die im Club den dicken spielen und auf einen nur mit 20 leuten Drauf gehen können.

    Genau diese Ausländer werfen ein schlechtes Bild auf die Religion und die Ausländer selbst.
     
  11. 24. Dezember 2009
    AW: "Happy Christmis" in Pakistan

    Nur die von dir genannten Personen haben mit dem Islam soviel am Hut wie es Saddam Hussein hatte. Ich habe früher auch immer auf die Türken geschimpft, doch seitdem ich mit einer Türkischen Freundin einen Urlaub in einem kleinen Türkischen Dorf an der Küste verbracht habe,(die haben dort ein Ferienhaus) weis ich das diese Klisheetürken, die wir hier aus Deutschland kennen absolut nichts mit ihren Verwandten aus der Türkei zutun haben.

    Das ist ein zivilisiertes Volk und das vorallem Türken hier auffallen hat andere Ursachen. Einmal die Medien, welche Vorurteile schüren und einmal das verfehltes Bildungssystem. Doch ich bin zuversichtlich das wir in spätestens 1-2 Generationen diesen Klisheetürken nichtmehr kennen werden. Ich mag ihn auch nicht.

    Für mich sind alle asozial, die mit versammelter Mannschaft auf einzelne Menschen einschlagen. Mir ist dabei egal welche Rasse die haben. Ob Spaghetti, Bayer, Latino oder Politiker ich kenne keine Vorurteile.
    Ich habe schon oft genug erlebt wie irgendwelche überzähligen Asoziale, (von den Medien sogenannte: Linke Autonome) hirnlos auf Glatzen einschlagen. Wer das auch noch gut findet weil derjenige ein gewisses Styling hatte, der ist für mich genauso asozial.

    Doch ich schweife vom Thema ab. Es freut mich jedenfalls zu hören das manche Medien auch mal den Mut haben über Positive Dinge zu sprechen.

    Achtung! Gewisse Kursiv formatierte Textpassagen könnten zur allgemeinen Unterhaltung dienen.

    Gruß,
    fladen
     
  12. 24. Dezember 2009
    AW: "Happy Christmis" in Pakistan

    Was mir gerade auffällt. Die Christen da, scheinen sich Kaum von den Muslimen zu unterscheiden. (Also Frau und Mann getrennt) Dann ist das ja ein lokales Problem mit den ungläubigen Christen. Je weiter man in den Westen geht, desto eher wird auf Religion weniger Wert gelegt.
     
  13. 24. Dezember 2009
    AW: "Happy Christmis" in Pakistan

    Schön, dass hier auch mal die andere Seite der Medaille gezeigt wird, Daumen hoch {bild-down: http://board.raidrush.ws/images/a_rr_style/icons/icon14.gif}


    Ich bin selber auch ein sehr religionsfeindlicher Mensch und deshalb dem Islam gegenüber auch ziemlich kritisch eingestellt, aber es ist gut zu sehen, dass Menschen die Oberflächlichkeiten beiseite legen und gemeinsam Seite an Seite leben können.

    Es wäre allerdings noch schöner, wenn alle Menschen auf der Welt die Gegensätzlichkeiten dazu nutzen würden, etwas vom Anderen zu lernen, aber das wird wohl eine ewige Utopie bleiben.

    Weltfrieden, alle leben in einer Blümchenwelt zusammen, huhuhu.... ne, das wird nix

    Ich feier auch als Ásàtruar mit meiner Familie und Freunden Weihnachten, kommt natürlich aus jahrelanger Gewohnheit, aber trotzdem ist es auch eine gemeinschaftlich-kulturelle Sache.
     
  14. 24. Dezember 2009
    AW: "Happy Christmis" in Pakistan

    Problem?!? Warum denn?


    b2t:

    ein zeichen des friedens in der welt...gute sache

    der "kitsch" bleibt einem natürlich nie "erspart" bei diesem fest, aber man sollte über glitzerlametta hinwegsehen können und das ganze als positive botschaft auffassen


    MfG
     
  15. 24. Dezember 2009
    AW: "Happy Christmis" in Pakistan

    problem im sinne der kirche
     
  16. 25. Dezember 2009
    AW: "Happy Christmis" in Pakistan

    Bam, Heiligabend ist vorbei. Schöne Bescherung
     
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