E-Sport ist laut Gutachten kein Sport
Es ist ein Multimillionen-Geschäft, aber ist E-Sport auch ein Sport im engeren Sinne? Nein, sagt ein Gutachten, das der Olympische Sportbund beauftragt hatte.
34 Millionen US-Dollar wurden zuletzt bei einem Turnier in Shanghai an die erfolgreichen Teams bei einem E-Sports-Turnier ausgeschüttet. In dieser Hinsicht kann es E-Sport also schon locker mit anderen Sportveranstaltungen aufnehmen. Eine Frage jedoch beschäftigt nicht nur in Deutschland Spieler, Hersteller und Verbände: Ist E-Sport auch tatsächlich ein Sport?
Ein vom Deutschen Olympischen Sportbund in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten lehnt eine solche Anerkennung als Sport nun ab. Der Begriff Sport sei "durch die langjährige Rechtsprechung im traditionellen Sinne der Anforderungen an die Körperlichkeit konkretisiert", heißt es in dem Dokument.
Dann wären Wetten auf E-Sport Wettkämpfe auch keine Sportwetten? Doch auch dafür gibt es auf bekannten Plattformen wie sportwettenbonus.de entsprechende Anbieter. Ob sich das Publikum hier überschneidet, Fußball und Virtuelles Fußball - scheinbar ja - der Adrenalinkick beim Mitfiebern der Teams ist ähnlich und die Begeisterung bindet Publikum.
An dem Gutachten gibt es auch Kritik: "Das ist das Ende von eGaming als realitätsferne Wortschöpfung zur Spaltung der eSport-Bewegung", hieß vom Präsidenten des eSport-Bunds Deutschland (ESBD), Hans Jagnow. Gleichzeitig kritisierte er zentrale Punkte des Gutachtens. "Viele vom DOSB anerkannte Sportarten wie Sportschießen, Tischfußball oder Darts definieren sich über die Präzision der Bewegung, nicht den Umfang."
eSport gefährlich? Videospielsucht ist eine anerkannte Krankheit
Videospielsucht wurde im vergangene Jahr von der Weltgesundheitsorganisation offiziell als Krankheit anerkannt und forderte bereits erste Opfer. Ein 17-Jähriger starb vor dem PC beim Zocken. Eine Wiederbelebung schlug fehl. Und das sind nur die selteneren direkten möglichen Folgen totaler Erschöpfung.
Langfristig ist das Sitzen und der erzeugte Stress beim Spielen für Herzkreislauf eine Katastrophe aber auch Krebs kann eine folge sein. Die Bildschirmstrahlung und die geistige Anstrengung und Konzentration sind purer Stress für den Körper, der eigentlich "Weglaufen" müsste in seiner natürlichen Reaktion. Wird dies stetig unterdrückt leidet der Körper und kann die erzeugte Stress-Chemie nicht über Muskelbewegung und Atmung abbauen. Die Gesundheitlichen Langzeitfolgen sind wohl offensichtlich, auch wenn diese aufgrund der kurzen Existenz von eSport noch nicht praktisch messbar sind.
Heute wird ohnehin zu viel in Bildschirme gestarrt, das kann auch zu schlechtem Schlaf führen der sich erst Jahre Später einstellt und das Immunsystem schwächt. Das eSport also irgend etwas mit Sport zu tun hat und eine "Vorbild" Rolle hat, ist gefährlich und trügerisch. Kein Kind und Jugendlicher kann diese Gefahr erkennen und dennoch steigt die Zahl der Stunden vor dem Bildschirm erheblich. Ganze Generationen hängen vor der Kiste und das wird enorme Folgen für die Gesundheit haben in einer breiten Bevölkerung.
Auch die psychischen Erkrankungen nehmen zu, das Spielen gegen andere kann reale Sozialkontakte nicht ersetzen. Die natürliche Kommunikation und das normale Verhalten wird vom Spielverhalten überschrieben. Der Geist mag zwar in seiner Reaktionszeit trainiert sein, doch diese einseitige Belastung führt im Gehirn zu Strukturellen Veränderungen im Denken, das kann ähnlich wie bei Drogenkonsum zu Langzeitschäden an der Psyche führen.
Wer trägt die Kosten im Gesundheitssystem? Eigentlich wäre ähnlich wie bei der Alkohol- und Zuckersteuer auch eine eSport-Steuer nötig, die Investitionen tätigt welche für Aufklärung sorgt und echten "Reallife" Ausgleich schafft. Generell eine Abgabe auf Bildschirm-Sitz Medien wäre denkbar um so die Folgekosten des dauer "Glotzens" zu decken und für mehr Sozialkontakte und Bewegung motivieren.