Design: Ein Tablet, das auffällt
Das Gehäuse des ROG Flow Z13 ist eine Hommage an die Gaming-Kultur. Mit auffälligen Lüftungsschlitzen und speziellen Details wird der Charakter des Tablets klar unterstrichen – eine Designentscheidung, die weitreichend durchdacht ist. Auf der Rückseite befindet sich ein Ständer, der dem Surface von Microsoft nachempfunden ist. Damit zeigt ASUS gleich zu Beginn, dass sie den Wettbewerb im Blick haben.
Das Tablet bringt ein Gewicht von 1,2 kg mit sich. Eine durchaus bemerkenswerte Zahl – für ein Tablet ist das schwer. Die Bauhöhe von fast 1,5 cm kann bei manchen Notebooks im klappbaren Zustand locker unterboten werden. Der gesamte Aufbau aus Metall vermittelt ein Gefühl von Solidität, fast schon Robustheit. Fragen über die Qualität der Verarbeitung sind daher mehr als unbegründet.
Display: Gewohnt gut, aber nichts Überraschendes
Das Display des Z13 ist mit 13,4 Zoll elegant dimensioniert. Die Auflösung von 2.560 x 1.600 Pixeln hat sich mittlerweile etabliert und übertrifft die klassischen Full-HD-Anzeigen. Feine Details werden klar und deutlich präsentiert. Die Farben, die auf IPS-Technologie basieren, sind lebhaft und kommen nicht übersättigt daher. Dies ist besonders für Gamer von Bedeutung, da präzise Farbdarstellung oft spielentscheidend sein kann. Der DCI-P3-Farbraum wird zu 100 Prozent abgedeckt – sowohl für Multimediainhalte als auch für Gaming ist dies von großem Vorteil.
Leistung: Unter der Haube ein wahres Biest
So sieht auf den ersten Blick aus, als würde hier ein unterdimensionierter Gaming-Laptop zum Einsatz kommen. Doch das ist weit gefehlt. Der Ryzen AI Max+ 395 von AMD gibt dem Tablet den nötigen Schub. Mit 16 CPU-Kernen und bis zu 32 Threads, die bei 5,2 GHz arbeiten können, ist die Performance atemberaubend.
Im Geekbench erreichen die Testergebnisse im Schnitt 2800 Punkte. Damit übertrifft das ROG Flow Z13 den Intel Core Ultra 7 V258, der im Galaxy Book5 Pro 260 verbaut ist, um etwa zehn Prozent. Wenn alle Kerne aktiv geschaltet sind, sind sogar bis zu 19.000 Punkte möglich – eine massive Steigerung im Vergleich.
Grafik: Integrierte GPU auf dem höchsten Level
AMD bleibt nicht nur bei der CPU hinter dem Vorschusslorbeer zurück. Die Radeon 8060S Grafikeinheit ist vermutlich die schnellste integrierte Lösung auf dem Markt. Eine beeindruckende Leistung: Im GPU-Test des Geekbenchs erzielt die Grafikeinheit etwa 86.000 Punkte und übertrifft damit die Intel Iris 140V um das 3,5-fache. Dieses Niveau steht selbst vor dedizierten Grafikkarten wie AMDs Radeon 7040 oder Nvidias Geforce RTX 4060.
Ein bemerkenswerter Aspekt ist die Kühlung. Der Lüfter sorgt für eine gute Luftzirkulation. Während der Betrieb von einem Rauschen begleitet wird, bleibt dieser im Vergleich zu anderen Gaming-Notebooks überraschend leise.
Speicher: Mittelmaß mit Spielraum nach oben
Die Speicherkapazität kann nicht als herausragend beschrieben werden. Mit 16 GB RAM ist das ausreichend, stellt jedoch auch eine Einschränkung dar, da dieser auch von der GPU benötigt wird. Angesichts der Leistungsziele wäre eine RAM-Größe von 32 GB vorteilhafter. Diese Stärke wird in den Einstellungen angezeigt, jedoch nur als theoretische Möglichkeit ohne Umsetzung.
Der Speicherplatz von 1 TB auf der SSD ist akzeptabel, jedoch ist die Lese- und Schreibgeschwindigkeit nicht optimal. Bei ca. 3.300 MB/s beim Schreiben und knapp 3.000 MB/s beim Lesen könnte hier significant mehr geboten werden.
Akku: Ein zweischneidiges Schwert
Der Akku des ROG Flow Z13 hat eine Kapazität von 70 Wh. Auf dem Papier wirkt das vielversprechend. Praxistests zeigen jedoch, dass intensive Gaming-Sessions den Akku stark beanspruchen. Nach einer Stunde im einfachen Browserbetrieb verbleiben noch 90 Prozent, doch beim Spielen von Asphalt Legends Unite wird der Akku auf nur 45 Prozent entleert.
Anschlüsse: Wichtige Verbindungsmöglichkeiten
Ein Tablet setzt stets auch auf die richtige Ausstattung. Für Gamer sind die Anschlüsse entscheidend. Zwei USB4-Ports, eine gängige USB-Buchse (3.2 Gen 2) und HDMI 2.1 sorgen für eine breite Palette an Verbindungsoptionen. Sogar ein Kartenleser für microSD-Karten sucht seinesgleichen. Ein LAN-Port ist nicht vorhanden. Langsam begreifen viele die Unwichtigkeit dessen in diesem Segment.
Dabei bringt das ASUS-Tablet auch ein Funkmodul mit, das den schnellen WiFi-7-Standard unterstützt.
Tastatur: Gut, aber nicht perfekt
Die Tastatur ist Bestandteil der Grundausstattung. Entworfen für eine perfekte Integration, muss sie doch einige Schwächen in der Benutzererfahrung hinnehmen. Sie wird wie beim Microsoft Surface-Tablet angesteckt. Die Tasten bieten guten Tastenhub, können jedoch in puncto Druckgefühl nicht ganz überzeugen.
Das Touchpad ist angenehm groß und funktional – auch hier macht ASUS einen kompetenten Eindruck. Dennoch gibt es manchmal Probleme beim Gaming, da sich die Tastatur unter Druck verbiegen kann.
Kamera: Qualitative Highlights
Mit einem 13-Megapixel-Sensor ausgestattet, kann die Kamera des Z13 überzeugen. Besonders bei gutem Licht gelingen scharfe Aufnahmen mit hohen Kontrasten und lebhaften Farben. Bei schwachem Licht zeigen sich jedoch Schwächen; Bildrauschen und Unschärfe trüben das Bild.
Fazit: Der Weg zur Gaming-Offensive?
Das ASUS ROG Flow Z13 hat das Potenzial, die Gaming-Welt auf den Kopf zu stellen. Es bietet die ideale Kombination aus Leistung und Portabilität – perfekt für Gamer, die viel unterwegs sind. Die Schnittstellenauswahl ist nicht nur für Videospieler ansprechend. Auch für kreative Anwendungen ist das Tablet ein ausgezeichnetes Werkzeug, trotz der kleinen Schwächen der Tastatur. Der Preis von 2.499 Euro verlangt einen tiefen Blick ins Portemonnaie. Ein aktueller Preisvergleich verrät das es auch etwas günstiger geht und immer wieder Angebote auftauchen.
Pro:
- Hochwertige Verarbeitung
- Hohe Leistung
- Vielseitige Anschlussmöglichkeiten
- Tastatur als Teil des Pakets
- Relativ hohes Gewicht
- Gamer-typische Designmerkmale nicht für jeden ansprechend
- Bloatware als ungeliebter Begleiter
- Hoher Preis
Bild / Quelle: Matthias Wellendorf / digital inside