Verbreitungsgebiete der Tigermücke
Ursprünglich stammt diese Mücke aus den tropischen Regionen Südostasiens. Der Klimawandel sowie der internationale Reiseverkehr begünstigen jedoch eine Ausbreitung in gemäßigte Regionen. In Deutschland stellte man ihr Vorkommen hauptsächlich im Südwesten fest – auch in Thüringen, Bayern und Berlin wurde sie bereits gefunden. Laut dem Deutschen Ärzteblatt von Juli 2024 ist die Tigermücke in Bayern 2023 in zehn Landkreisen nachgewiesen worden. Bereits 2024 waren es schon 17 Landkreise. Obwohl es sich vorerst um Einzelfunde handelt, zeigen diese, dass die Tigermücke in Bayern angekommen ist. Die Wahrscheinlichkeit weiterer Ausbreitung ist hoch.
Übertragene Krankheiten und Risiken
Die Asiatische Tigermücke kann mehrere tropische Viren übertragen. Dazu zählen das Dengue-, Chikungunya-, Zika- und West-Nil-Virus. Experten schätzen, dass die Mücke über zwanzig krankheitserregende Viren verbreiten kann. Es ist jedoch wichtig zu wissen – nicht jeder Mückenstich ist mit einer Erkrankung verbunden. Die Tigermücken-Weibchen müssen infiziertes Blut aufnehmen, um das Virus zu übertragen. In Deutschland bleibt das Risiko einer Denguefieber-Infektion jedoch gering. Das Robert Koch-Institut (RKI) erklärt, dass mückenübertragene Krankheiten in Deutschland derzeit vor allem als importierte Infektionen auftreten.
Gesundheitliche Folgen von Mückenstichen
Nach einem Mückenstich sollten Betroffene besonders wachsam sein. Fieber, Gelenk- und Kopfschmerzen oder ein Hautausschlag sind ernstzunehmende Symptome. Ein Arztbesuch ist dann dringend geboten. Unbehandelte Infektionen können fatale Folgen haben und tödlich enden.
Erscheinungsbild der Asiatischen Tigermücke
Die Tigermücke zeichnet sich durch ein auffälliges Schwarz-Weiß-Muster auf ihrem Körper und den Beinen aus. Ihre Körpergröße liegt zwischen drei und acht Millimetern. Sollte Ihnen eine Mücke begegnen, die verdächtig ist – melden Sie dies umgehend dem Gesundheitsamt oder an das Bürgerforscher-Projekt „Mückenatlas“.
Vorbeugende Maßnahmen zur Bekämpfung
Eine der effektivsten Methoden, um die Tigermücke einzudämmen, besteht darin, Wasseransammlungen zu vermeiden. Stehendes Wasser, wie es beispielsweise in Gießkannen oder auf Friedhöfen vorkommen kann, bietet einen idealen Brutplatz. Gießkannen sollten so platziert werden, dass das Wasser ablaufen kann. Auch Regentonnen sollten mit engmaschigen Gitterauflagen versehen werden. Planschbecken und Vogeltränken ist regelmäßiges Leeren oder Austauschen des Wassers zu empfehlen.
Impfungen gegen durch Mücken übertragene Krankheiten
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine Dengue-Impfung nur für Reisende in Gebiete mit hoher Infektionsgefahr sowie für Personen mit Vorgeschichte einer Dengue-Infektion. Im Jahr 2024 gab die EU-Kommission den ersten Impfstoff gegen das Chikungunya-Virus frei – seit März 2025 ist er auch in Deutschland verfügbar. Er ist ab 18 Jahren zugelassen. Allerdings existiert derzeit kein Impfstoff gegen das Zikavirus und das West-Nil-Fieber.
Zusammengefasste Detailinformationen
Aktuelle Studien und Statistiken belegen ihre Verbreitung, die durch den Klimawandel und den internationalen Handel begünstigt wird.
Verbreitung in Europa
Laut dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) war die Asiatische Tigermücke im Mai 2024 in 26 europäischen Ländern nachgewiesen worden. In 19 dieser Länder gilt sie als etabliert, darunter auch Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und die Schweiz. Neu eingeführt wurde sie in Regionen in den Niederlanden, Portugal, Slowenien und Belgien.
In Deutschland sind seit 2011 regelmäßige Nachweise in südlichen Bundesländern wie Bayern und Baden-Württemberg zu verzeichnen. In Baden-Württemberg wurden bis Mitte 2023 in 22 von 44 Stadt- und Landkreisen Asiatische Tigermücken nachgewiesen, davon in 16 mit etablierten Populationen.
Gesundheitsrisiken
Die Asiatische Tigermücke kann verschiedene Krankheitserreger übertragen, darunter das Dengue-, Chikungunya-, Zika- und West-Nil-Virus. In Europa kam es bereits zu lokalen Ausbrüchen von Dengue- und Chikungunya-Fieber, insbesondere in Frankreich und Kroatien. Das Übertragungsrisiko ist derzeit noch gering, da die Mücke in Europa nur dann infektiös wird, wenn sie zuvor einen infizierten Reisenden abgesaugt hat.
️ Einfluss des Klimawandels
Mildere Winter und höhere Sommertemperaturen begünstigen die Überwinterung und Vermehrung der Asiatischen Tigermücke. In Baden-Württemberg hat sich die Mücke entlang des Oberrheingrabens, am Bodensee, am mittleren Neckar und in der Rhein-Neckar-Region erfolgreich niedergelassen.
Forschung und Gegenmaßnahmen
Die "MOSIKTO"-Studie im Saarland zielt darauf ab, eine Karte der Verbreitung der Asiatischen Tigermücke zu erstellen und geeignete Gegenmaßnahmen zu entwickeln. Dabei wird betont, dass stehende Wasseransammlungen im Garten vermieden oder abgedeckt werden sollten, um die Vermehrung der Mücke zu verhindern. (Quelle: tagesschau.de)
Aktuelle Verbreitung in den Niederlanden
In den Niederlanden wurde die Asiatische Tigermücke erstmals im Mai 2024 in einer Region nachgewiesen. Obwohl die Mücke dort noch nicht etabliert ist, zeigt dies die zunehmende Ausbreitung in Nordeuropa. (Quellen: Wikipedia, Umweltbundesamt)
✅ Handlungsempfehlungen
- Wasseransammlungen vermeiden: Regentonnen abdecken, Vogeltränken regelmäßig entleeren.
- Schutzmaßnahmen ergreifen: In den Sommermonaten langärmlige Kleidung tragen und Mückenschutzmittel verwenden.
- Meldung von Funden: Beobachtungen der Asiatischen Tigermücke an lokale Gesundheitsbehörden oder Umweltämter melden.
Fazit
Die Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke in Europa erfordert erhöhte Aufmerksamkeit und Handlung. Präventive Maßnahmen sind entscheidend. Gesundheitliche Risiken sind gegenwärtig, auch wenn die akuten Gefahren in Deutschland begrenzt sind. Jeder Einzelne kann durch einfache Handlungen zur Bekämpfung beitragen und sollte Symptome ernstnehmen. Ein klarer Fokus auf Information und Vorsorge wird immer wichtiger.