Funktionsweise von DSS
Eine leistungsstarke Software trifft in Echtzeit Entscheidungen. Sie bestimmt, ob die Daten über 4G oder 5G übertragen werden. Dies ermöglicht es Netzbetreibern, bestehende LTE-Frequenzen unkompliziert aufzurüsten. Zukünftig könnten sie ohne zusätzliche Antennen oder neue Frequenzen 5G-Signale etablieren. In Deutschland liegen typische Anwendungsfrequenzen bei 700, 900, 1800 und 2100 MHz. Diese niedrigen Frequenzen eignen sich hervorragend, um große geografische Bereiche zu versorgen – besonders in ländlichen Regionen zeigt sich hier der Vorteil.
Mobilfunkfrequenzen in Deutschland im Überblick
Deutschland hat ein differenziertes System hinsichtlich Mobilfunkfrequenzen. Die wichtigsten Frequenzbänder sind entscheidend für den Ausbau und die Nutzung der Technologien. Ohne sie wäre der Fortschritt in der Mobilfunkkommunikation nicht vorstellbar.
Vorteile von DSS: Ein Schlüssel zum schnelleren 5G-Ausbau
Der Einsatz von DSS erweist sich als echter Beschleuniger beim Ausbau von 5G. Netzbetreiber benötigen keine umfangreiche neue Hardware vor Ort. Stattdessen öffnen sie bestehende LTE-Zellen softwareseitig für 5G. Ein Paradebeispiel sind die Telekom und Vodafone. Beide Anbieter haben frühzeitig eine breite 5G-Abdeckung realisiert – und das in Gebieten, wo eine eigenständige 5G-Infrastruktur auf 3,6 GHz nicht möglich ist. Telefónica (O2) trat anfangs etwas zurückhaltender auf, was die Implementierung von DSS anging.
Praktische Anwendungen und Netzstabilität
DSS überzeugt insbesondere in der Praxis. Während einer Zugfahrt oder bei hoher Auslastung innerhalb einer Mobilfunkzelle können sowohl LTE- als auch 5G-Nutzer effizient bedient werden. Die Netzstabilität dürfte durch diesen Ansatz spürbar ansteigen. Zudem passt sich das Netz dynamisch der aktuellen Auslastung an – aktiviert ein Großteil der Nutzer das 5G-Netz, erhält dieses automatisch mehr Kapazität.
Nachteile und Bedenken: Der Kompromiss im DSS-System
Technisch wird DSS jedoch als Kompromiss betrachtet. Die Bandbreite wird ja geteilt. Folglich sind die Datengeschwindigkeiten oft nicht höher als bei LTE. Zusätzlich wird die typische niedrige Latenz von 5G auf geteiltem Spektrum kaum erreicht. Nutzer empfinden häufig keinen signifikanten Unterschied – abgesehen vom 5G-Symbol auf ihrem Display.
Kritik an der Priorisierung
Ein weiterer zentraler Kritikpunkt bezieht sich auf mögliche Bevorteilungen durch die Netzbetreiber. Es besteht die Möglichkeit, DSS so zu konfigurieren, dass bestimmte Nutzergruppen bevorzugt werden – etwa die 5G-Kunden im Vergleich zu den LTE-Kunden. Auf diese Weise könnte – indirekt – Druck auf Bestandskunden erzeugt werden, auf neuere Tarife oder Endgeräte umzusteigen.
Fazit: DSS als zweischneidiges Schwert
Zusammenfassend ist DSS ein intelligenter Ansatz, um 5G schnell und flächendeckend zu implementieren – besonders in Gebieten ohne eigenständige 5G-Infrastruktur. Für die Nutzer bleibt DSS oft unsichtbar. Höhere Datenraten sind jedoch nicht automatisch garantiert. Wer jedoch echtes Highspeed-5G anstrebt, benötigt ein modernes Endgerät und idealerweise Zugang zu echten 5G-Frequenzen wie 3,6 GHz.