Die Preisentwicklung im Bereich Speicher
In den letzten Jahren erlebten Arbeits- und Datenspeicher einen Preisrückgang, der viele Käufer anlockte. Der Boom der künstlichen Intelligenz hat jedoch eine Wende herbeigeführt. Besonders seit 2023 kämpfen die Hersteller mit steigenden Preisen für Speicherchips. Der Bedarf an Speicherplatz dürfte in naher Zukunft weiter steigen, vor allem durch die Entwicklung neuer Rechenzentren.
Es wird spannend werden, denn Samsung hat angekündigt, die Preise für verschiedene RAM-Chips um 15 bis 30 Prozent anzuheben. Das betrifft LPDDR4X-, LPDDR5- und LPDDR5X-Chips im vierten Quartal. Andere Hersteller ziehen nach: Zum Beispiel hat SanDisk die Preise für NAND-Speicherchips um etwa zehn Prozent angehoben. Micron folgt diesem Trend und verlangt für wichtige Produkte zwischen 20 und 30 Prozent mehr.
Generationswechsel und seine Folgen
Eine Kombination von Faktoren führt zu den Preissteigerungen. Das vierte Quartal gilt traditionell als umsatzstark. Der bevorstehende Weihnachtsverkauf bringt eine große Nachfrage nach elektronischen Geräten mit sich. Diese Tatsache nutzen die Hersteller schamlos aus.
Gleichzeitig steht der Markt vor einem Generationswechsel. Die vierte DDR-Generation wird bald nicht mehr produziert. Ursprünglich war geplant, die Fertigung von LPDDR4X bereits im Juni 2025 einzustellen, doch die Nachfrage stieg im Juli um 50 Prozent. Interessanterweise sind die Preise der DDR4-Speicher nun höher als die der neueren DDR5-Chips. Diese Umstände zwingen den Hersteller dazu, die Produktion länger aufrechtzuerhalten.
Künstliche Intelligenz und ihre Auswirkungen auf den Speicherbedarf
So zeigt sich der Einfluss der künstlichen Intelligenz. Die NPUs, auch bekannt als neuronale Einheiten, sind in modernen Smartphones und sogenannten „KI-PCs“ von großer Bedeutung. Für schnelle Reaktionen auf Benutzeranfragen ist viel Arbeitsspeicher erforderlich – insbesondere, wenn Medieninhalte wie Bilder oder Videos erzeugt werden sollen. Acht Gigabyte RAM sind bereits Standard in Mittelklasse-Smartphones.
Zudem wachsen die Datenspeicher in Handys ebenfalls. Auf den Flaggschiffen von Google und Samsung sind mittlerweile Speichergrößen von einem Terabyte keine Seltenheit mehr. Das neue iPhone 17 Pro Max kann sogar mit zwei Terabyte ausgestattet werden. Die Rechenzentren, die für KI-Anwendungen wichtig sind, benötigen ebenfalls viel Speicher – sowohl Arbeitsspeicher als auch schnelle Datenspeicher. SSDs sind daher die bevorzugte Wahl der Betreiber.
Kaufen oder abwarten? Ein Dilemma
Angesichts der zahlreichen Einflussfaktoren stellt sich die Frage, ob es sich lediglich um saisonale Preiserhöhungen handelt. Experten der US-amerikanischen Citigroup prognostizieren für das kommende Jahr einen Mangel von 1,8 Prozent bei DRAM und vier Prozent bei NAND-Flash. Morgan Stanley geht sogar von einem Mangel von acht Prozent bei NAND-Chips aus.
Für private Endkunden werden die Preiserhöhungen nur begrenzte Auswirkungen haben, besonders bei Mobilgeräten. Den Herstellern kosten Speichermodule etwa 15 bis 16 US-Dollar. Acht Gigabyte RAM für Smartphones liegen bei rund vier US-Dollar. Infolgedessen fallen die Preisaufschläge für den Endverbraucher kaum ins Gewicht, da für Speicher-Upgrades hohe Aufpreise verlangt werden. Etwas anders sieht es für Käufer von neuen Datenträgern oder RAM für PCs, Notebooks oder NAS aus. Sie könnten in den verbleibenden Tagen des Monats noch Ersparnisse realisieren.
Es bleibt spannend in der Welt der Technologien und der Speicherpreise – rasante Entwicklungen sind garantiert.