Musik und ihre schützende Wirkung gegen Demenz im Alter

Zuhören – spielen – die Welt durch Klänge erleben. Es gibt Hinweise darauf, dass Musik mehr tut als lediglich den Geist zu erfreuen. Eine Studie hat ergeben, dass musizierende und musikhörende Senioren ein um bis zu 39 % geringeres Risiko aufweisen, an Demenz zu erkranken. Dies geschah in einer umfassenden Untersuchung, an der über 10.000 ältere Erwachsene teilnahmen. Die Forscher von der Monash University wollten herausfinden, ob „musikbezogene Freizeitaktivitäten“ den kognitiven Rückgang, sowie kognitive Beeinträchtigungen – definiert als CIND (Cognitive Impairment No Dementia) – vermindern könnten.

Musik und ihre schützende Wirkung gegen Demenz im Alter

von   Kategorie: Wissenschaft
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Details der Studie – Ein Blick in die Zahlen


Insgesamt 10.893 Erwachsene ab 70 Jahren nahmen an der ASPirin in Reducing Events in the Elderly (ASPREE)-Studie teil. Sie waren zum Zeitpunkt der Untersuchung frei von einer Demenz-Diagnose. Die Resultate zeigen, dass ständiges oder häufiges Musikhören mit enormen Vorteilen in Verbindung gebracht wird. So wurde eine 39% niedrigere Inzidenz von Demenz verzeichnet. Auch kognitive Beeinträchtigungen traten 17 % seltener auf. Interessanterweise zeigte das Spielen eines Instruments eine 35% geringere Rate an Demenz. Eine Kombination aus Hören und Spielen war ebenfalls vorteilhaft und führte zu einem Risiko von 33 % weniger. Ein Lernen, dass auch neben diesen Zahlen eine große Bedeutung hat.

Musik als Hirn-Booster – Kognitive Funktionen im Alter fördern


Es ist wichtig zu beachten, dass diese Forschung nicht kausale Beziehungen beweisen kann – sie kann lediglich Assoziationen aufzeigen. Unabdingbar bleibt, dass Musik zahlreiche Gehirnregionen stimuliert. Emotionen, Aufmerksamkeit und Gedächtnis sind essentielle Eigenschaften, die im Alter bewahrt werden sollten. Tatsächlich wird Musiktherapie seit mindestens dem 18. Jahrhundert genutzt, um unterschiedliche Gehirnareale zu aktivieren. Die Forscher merken an, dass die Ergebnisse diese Therapien in einem neuen Licht erscheinen lassen. „Musik könnte eine vielversprechende, zugängliche Strategie zur Verminderung kognitiver Beeinträchtigungen darstellen“, so die Wissenschaftler.

Der Einfluss der Umgebung – Lebensstil als Faktor für die Gehirngesundheit


Das Altern des Gehirns wird nicht nur durch genetische Prädispositionen geformt – auch Umwelt- und Lebensstilfaktoren sind von Bedeutung. Die Studie schlägt vor, dass lifestyle-basierte Interventionen, wie regelmäßiges Musikhören und Musizieren, die kognitive Gesundheit fördern können. Diese Erkenntnis bringt frischen Wind in die Diskussion um Präventionsmaßnahmen für ältere Menschen.

Besondere Musik – Erinnerungen wecken und das Gehirn aktivieren


Frühere Studien, einschließlich einer Untersuchung der Northeastern University, zeigen, dass bestimmte Musik, insbesondere Lieder, die nostalgische Gefühle wecken, Regionen im Gehirn aktivieren, die für die kognitive Funktion wichtig sind. Psyche Loui berichtet über Veränderungen in der auditiven Konnektivität zum Belohnungssystem. „Die Verbindung zwischen dem auditorischen Netzwerk und dem medialen präfrontalen Kortex war nach der Intervention erhöht“, teilte sie New Atlas im Jahr 2022 mit. Das gibt Anlass zur Hoffnung – die richtige Musik könnte eine Art Schlüsselfaktor sein.

Der aktuelle Stand – Zahlen und Fakten zur Demenz


Eine aktuelle Studie lässt die Wahl der Musik offen, jedoch legen Hinweise nahe, dass Lieder, die Interesse oder Erinnerungen hervorrufen, die besten akustischen Nahrungsmittel für das Gehirn sind. Laut dem Bericht über Alzheimer-Krankheit 2025 leidet einer von neun Amerikanern über 65 Jahren an Alzheimer-Demenz – eine Zahl, die mit steigendem Alter wächst. Dies lässt die Ergebnisse der Studie umso bedeutender erscheinen.

Die Veröffentlichung der Studie erfolgt im International Journal of Geriatric Psychiatry, was die wissenschaftliche Relevanz unterstreicht.

Zusammenfassung – Die ermutigende Rolle von Musik im Alter


Insgesamt erweisen sich die Ergebnisse als vielversprechend und lassen darauf schließen, dass Musik eine wesentlich größere Rolle in der kognitiven Gesundheit älterer Menschen spielen könnte als bisher angenommen. Hören und Musizieren – dies könnte nicht nur die Lebensqualität insgesamt verbessern, sondern auch ein entscheidendes Element im Kampf gegen Demenz darstellen. Ein aufregendes Feld der Forschung entsteht hier, das es wert ist, weiterverfolgt zu werden.
 

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