Der Kampf mit dem Nachbar: Wie schütze ich mich vor neugierigen Blicken?

Für viele die in einer Wohnung leben, ist es Gewohnheit Geräusche des Nachbarn zu hören. Damit können die meisten leben, besonders, wenn das Verhältnis ansonsten rücksichtsvoll und freundlich ist. Anders ist es, wenn einem die Nachbarn ständig auf die Pelle rücken und neugierige Blicke über den Balkon, durch das Fenster oder die Tür werfen. Anfangs lässt sich so ein Verhalten noch tolerieren oder ignorieren, wenn die Neugierde aber überhandnimmt, wird das Ganze zum Problem. Bevor es zu Streitigkeiten kommt, können andere Maßnahmen ergriffen werden, denn jeder Mensch hat ein Recht auf Privatsphäre. Das muss auch der neugierige Nachbar akzeptieren.

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Rollläden und Vorhänge


Die erste Lösung für Fenster, in die Nachbarn ständig hineinblicken, sind natürlich Gardinen und Jalousien. Sie verhindern, dass es tagsüber möglich ist, das Innere auszuspionieren. Sobald es jedoch dunkel wird und künstliches Licht eingeschaltet wird, ist der Raum wieder transparent. Hier bieten blickdichte Vorhänge die Möglichkeit der Verdunkelung, ohne dass schemenhafte Bewegungen noch sichtbar sind. Auch Rollläden sind gegenüber den Jalousien eine gute Wahl, da sie sich vollständig schließen lassen. Eine alternative Lösung sind Raffrollos, die die Eigenschaften von klassischen Jalousien und Vorhängen haben, jedoch aus Naturmaterialien bestehen und den Raum weniger verdunkeln. Für das Fenster im Bad lohnt sich der Einbau von Milchglasscheiben.


Pflanzen auf dem Balkon


Viele Balkone in Mehrfamilienhäusern liegen direkt nebeneinander. Zwar ist es schön, sich jeden Tag zu grüßen, dennoch möchte man nicht unbedingt, dass der Nachbar ständig seinen Kopf herüberstreckt und alles mitbekommt, was man auf dem Balkon tut. Hier ist die Privatsphäre besonders wichtig. Viele Trennwände sind so konzipiert, dass sie dennoch erahnen lassen, ob jemand auf dem Balkon ist. Daher lohnt es sich, einen speziellen Sichtschutz zu nutzen oder Heckenpflanzen zu verwenden, die den Einblick erschweren. Wer sich gestört fühlt, kann sich durch eine Hecke aus Thuja oder Eibe schützen oder auch Portugiesischen Kirschlorbeer kaufen, um den Balkon oder die Terrasse vor neugierigen Blicken zu bewahren. Das Positive solcher Maßnahmen ist, dass Pflanzen den Balkon optisch verschönern und gleichzeitig den gewünschten Effekt erzielen. Beliebt sind auch Sonnensegel, Seitenmarkisen oder Bambusmatten.


Wenn die Neugierde zur Störung wird


Wenn der Sichtschutz durch verschiedene Lösungen nicht hilft und Nachbarn wiederholt versuchen, in die eigene Privatsphäre einzudringen, ist es Zeit, sich dagegen zu wehren. Das kann zunächst durch ein offenes Gespräch sein, indem vermittelt wird, dass die Blicke als störend empfunden werden, aber auch durch rechtliche Schritte. Diese sind vor allem dann sinnvoll, wenn die Neugierde zum Ausspionieren wird, beispielsweise durch den Einsatz von Ferngläsern, Kameras und Drohnen. Hier können Betroffene einen Unterlassungsanspruch geltend machen, um ihr Persönlichkeitsrecht zu schützen, aber auch eine Anzeige wegen Nachtstellung machen.