Schlangen in Deutschland: Mythos, Gefahr und Ökologie

Schlangen haben einen starken Einfluss auf das Ökosystem. Sie sind nicht nur Jäger, sondern auch Beutetiere. Dennoch sehen viele Menschen diese Tiere mit einem gewissen Unbehagen. Oft wird das Bild von ihnen von Ekel und Angst geprägt. Doch wie gefährlich sind diese Reptilien wirklich?

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Schlangen in Deutschland: Mythos, Gefahr und Ökologie

von   Kategorie: Ratgeber & Wissen
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Die Welt der Schlangen: Zwischen Angst und Faszination


Weltweit betrachtet gibt es jährlich etwa sechs Millionen Menschen, die von Giftschlangen gebissen werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) führt diese erschreckende Statistik. In Deutschland jedoch ist die Sorge vor Schlangen unbegründet. Hierzulande leben nur sieben Schlangenarten, und nur zwei davon gelten als giftig.

Ein Überblick: Heimische Schlangenarten


Die Schlangenarten in Deutschland sind vielfältig und teils regional beschränkt. Dazu zählen:
  • Ringelnatter
  • Glattnatter (Schlingnatter)
  • Würfelnatter
  • Äskulapnatter
  • Barren-Ringelnatter
  • Kreuzotter
  • Aspisviper

Unter diesen Arten sind lediglich die Kreuzotter und die Aspisviper giftig. Ihre Verbreitungen unterscheiden sich stark. Während die Aspisviper höchstens im südlichen Schwarzwald vorkommt, ist die Kreuzotter in vielen Regionen anzutreffen. Diese Schlange durchstreift das norddeutsche Tiefland, die Mittelgebirge und die Alpen. Besonders in Heide- und Moorlandschaften, wie auf den Ostseeinseln Rügen und Hiddensee, findet die Kreuzotter ihren Lebensraum.

Ein Biss der Kreuzotter: Gefahren und Erste Hilfe


Ein Biss einer Kreuzotter ist für gesunde Erwachsene in der Regel harmlos. Für Kinder, Kranke und ältere Menschen jedoch kann das Gift bedrohlich werden. Bei einem Biss ist sofortige medizinische Hilfe notwendig. Der letzte tödliche Vorfall in Bayern ereignete sich vor mehr als 50 Jahren. Ein weiterer bekannter Fall aus dem Jahr 2004 betrifft eine 82-jährige Frau auf Rügen – sie starb jedoch nicht durch das Gift selbst, sondern aufgrund einer allergischen Reaktion. Allergiker sollten besonders aufpassen – sowohl auf Bienen- und Wespenstiche als auch auf Schlangenbisse.

Um mit einem Biss umzugehen, sollten die folgenden Schritte beachtet werden:
  1. Kühlen der Schwellung
  2. Vermeidung des Abbindens oder Ausstoßens der Wunde
  3. Sofort einen Rettungsdienst rufen
  4. Das verletzte Körperteil ruhig und gesenkt halten

Das Gift der Aspisviper: Eine ernst zu nehmende Bedrohung


Die Aspisviper birgt ebenfalls Gefahren. Ihr Gift ähnelt dem der Kreuzotter. Nach einem Biss können außerdem Atemnot und Herzprobleme auftreten. Hier zeigt sich einmal mehr, dass diese Schlange ernst genommen werden sollte.

Schlangen bei Spaziergängen: Vorsichtsmaßnahmen und Schutz


Es gibt Möglichkeiten, Schlangen während eines Spaziergangs fernzuhalten. Hohe Schuhe und lange Hosen sind von Vorteil. Starke Schritte können Schlangen oft verjagen. Vor allem in besiedelten Gebieten ist dies eine einfache Methode, um sich zu schützen. Im Winter verstecken sich die Schlangen in warmen Plätzen wie Baumstümpfen oder zwischen Felsblöcken. Daher sollten Löcher oder Spalten nicht angefasst werden.

Abschließende Gedanken: Die Rolle der Schlangen im Ökosystem


Schlangen spielen eine bedeutende Rolle in den Ökosystemen, in denen sie leben. Trotz der Ängste, die viele Menschen hegen, können wir in Deutschland sicher mit unseren heimischen Schlangen umgehen.