Wie entsteht eine EHEC-Infektion? Der Ursprung dieser Bakterien, das Escherichia coli (E. coli), ist im menschlichen Darm zu finden. Besonders die Unterart Enterohämorrhagische Escherichia coli (EHEC) ist besorgniserregend. Diese Bakterien produzieren gefährliche Giftstoffe und leben in den Därmen von Wiederkäuern. Kot dieser Tiere ist der Überträger. Menschen können sich direkt oder indirekt anstecken. Bei sehr vielen Infektionen handelt es sich um Kinder. Häufig passiert dies im direkten Kontakt mit Rindern, Schafen oder Ziegen.
Verunreinigung von Lebensmitteln: Der unsichtbare Feind
Woher stammt der EHEC-Erreger auf Gemüse? Es gibt mehrere Wege der Kontamination. Einer davon ist der direkte Kontakt mit Fäkalien. Ein weiterer ist die Berieselung mit infiziertem Wasser. Besonders kritisch wird es, wenn landwirtschaftliche Flächen mit gedüngtem Wasser behandelt werden. Die Gülle liefert die infizierten Keime. Regenwasser kann diese Keime in Bäche oder Seen transportieren. Verwendet man schließlich dieses Wasser zur Bewässerung der Kulturen – die Gefahr ist groß.
EHEC-Infektion: Symptome erkennen
Die Symptome einer EHEC-Infektion sind vielfältig und alarmierend. Häufig treten Fieber, krampfartige Bauchschmerzen und Übelkeit auf. Auch Erbrechen und Durchfall sind häufige Beschwerden. Dieser Durchfall kann wässrig oder blutig sein. Verantwortlich dafür sind die Giftstoffe, die der Erreger im Körper produziert. EHEC schädigt die Darmschleimhaut. Das führt nicht nur zu Entzündungen, sondern auch zu schwerwiegenden Folgen.
Fatalerweise wandern die Shiga-Toxine in die Blutbahn. Sie greifen sowohl rote Blutkörperchen an als auch die Gefäßwände. Die Symptome werden ernst: HUS, das hämolytisch-urämische Syndrom, kann die Folge sein. Nierenversagen sowie epileptische Anfälle gehören zu den schwerwiegenden Komplikationen.
Besonders gefährdete Personengruppen
Wen betrifft die EHEC-Infektion besonders schwer? Es sind vor allem Säuglinge, Kleinkinder sowie alte und abwehrgeschwächte Menschen. Das Robert Koch-Institut (RKI) hat festgestellt, dass HUS häufig bei Kindern vorkommt. Es ist auch der häufigste Grund für akutes Nierenversagen in dieser Altersgruppe. Diese Statistik verdeutlicht die Dringlichkeit solcher Infektionen.
Medizinische Behandlung und Prävention
Gibt es wirksame Medikamente gegen eine EHEC-Infektion? Bei blutigen Durchfällen gilt: Sofort zum Arzt. HUS ist eine komplizierte Krankheit, die aufwändig behandelt wird. Bis heute existiert kein Heilmittel. Antibiotika sind kontraindiziert – sie könnten die Situation gefährlicher machen. Die Bakterien produzieren dadurch noch mehr Gift. Daher zielt die Therapie darauf ab, das Shiga-Toxin über einen Plasmaaustausch schnell aus dem Körper zu entfernen. Dieser Prozess dauert mehrere Stunden und kann mehrmals pro Woche nötig sein.
Wie schnell macht sich eine EHEC-Infektion bemerkbar? Die Inkubationszeit variieren – zwischen zwei und zehn Tagen, dabei sind durchschnittlich drei bis vier Tage zu erwarten, so das RKI verlässlich. Und ist EHEC ansteckend? Ja, über den Stuhl infizierter Personen kann eine Ansteckungsgefahr bestehen.
Maßnahmen zur Vorbeugung von EHEC-Infektionen
Wie schützt man sich vor den EHEC-Bakterien? Das ist essenziell. Fleisch und Hackfleisch von Wiederkäuern müssen vor dem Verzehr gründlich erhitzt werden – mindestens 70 Grad Celsius im Inneren. Rohes Fleisch getrennt von anderen Lebensmitteln lagern – auch bei der Zubereitung. Verschiedene Utensilien sind hierbei wichtig. Rohmilch vor dem Verzehr unbedingt abkochen.
Händewaschen ist ein Muss – mit Wasser und Seife gründlich reinigen. Vor der Essenszubereitung, nach dem Kontakt mit Tieren oder rohem Fleisch, sowie vor der Nahrungsaufnahme ist dies wichtig. Auf die Kleinen achten. Kinder immer beaufsichtigen, wenn sie mit Tieren in Kontakt kommen. Nach dem Kontakt mit Tieren, direkt Hände waschen! Kontaktflächen und Utensilien nach Rohfleisch sofort reinigen. Und Handtücher nach dem Gebrauch am besten auswechseln und bei mindestens 60 Grad waschen.
Obst und Gemüse sollten geschält oder gründlich gewaschen werden. Danach sind Bretter und Messer ebenfalls zu reinigen und gut abzutrocknen. Für Menschen aus Risikogruppen ist besondere Vorsicht geboten. EHEC-Keime verstecken sich ebenfalls in streichfähigen Rohwürsten, wie Zwiebelmettwurst oder Teewurst und in Rohmilchkäse.