Neue Ansätze zur Bekämpfung von Prostatakrebs: Die Rolle von Enzymen

Die Welt der Krebsforschung schreitet kontinuierlich voran. Jüngste Entdeckungen haben neue Hoffnung im Kampf gegen Prostatakrebs geweckt – einer Krankheit, die jährlich etwa 1,5 Millionen Männer weltweit betrifft. Ein internationales Forscherteam aus Australien und China hat zwei Enzyme identifiziert, die als Schlüsselfaktoren für das Wachstum und die Behandlung von Prostatakrebs gelten. Diese Entdeckung könnte maßgeblich die Therapieansätze revolutionieren.

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Neue Ansätze zur Bekämpfung von Prostatakrebs: Die Rolle von Enzymen

24. Oktober 2025 von   Kategorie: Wissenschaft
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Die Entdeckung der Enzyme: PDIA1 und PDIA5


Wissenschaftler von der Flinders University in Australien und der South China University of Technology haben in einer Studie im Journal Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) die Enzyme PDIA1 und PDIA5 untersucht. Diese Enzyme spielen eine entscheidende Rolle, da sie Prostatakrebszellen im Körper schützen und ihnen helfen, resistent gegen herkömmliche Behandlungen zu werden. Besonders im Fokus steht der Androgenrezeptor (AR) – ein Protein, das für das Überleben der Krebszellen essentiell ist. Es wirkt als Wächter – es stärkt auch die interne Energieproduktion der Zellen, was deren Überleben begünstigt.

Neuheit der Erkenntnisse: Eine Schwachstelle im System


Professor Luke Selth, der leitende Autor der Studie, hebt hervor, dass durch das gezielte Blockieren dieser Enzyme eine Destabilisierung des AR erreicht werden kann. Dies führt dazu, dass Tumore anfälliger für bestehende Therapien wie Enzalutamid werden. Die Ergebnisse zeigen, dass das Hemmen der Enzyme mit speziell formulierten Medikamenten zu einem Zelltod der Krebszellen führen kann. Dies geschah in Laborversuchen sowohl in vitro als auch in Tiermodellen.

Die Forscher fanden außerdem heraus, dass die gezielte Behandlung mit diesen Enzymhemmern eine oxidative Belastung in den Mitochondrien der Krebszellen verursacht. Diese „Kraftwerke“ der Zelle sind fundamental für deren Energiehaushalt. Die Folge ist eine verstärkte Schädigung der Tumorzellen, was eine vielversprechende Strategie darstellt.

Kombinationstherapien: Wirkung steigern


Eine spannende Erkenntnis der Studie ist die Synergie zwischen den Enzymhemmern und dem bereits bewährten Medikament Enzalutamid. Diese Kombination zeigt, dass die Wirksamkeit der Behandlung erheblich gesteigert werden kann. Obgleich diese Ergebnisse vielversprechend sind, bleibt der Einsatz dieser neuen Strategie leider noch eine Herausforderung.

Zukünftige Perspektiven: Entwicklungsbedarf der Medikamente


Die Wissenschaftler betonen, dass der Ansatz zwar revolutionär ist, jedoch noch nicht für den breiten Einsatz geeignet ist. Die Entwicklung der Enzymhemmer muss weiter vorangetrieben werden – es ist entscheidend, dass diese Medikamente gezielt die Enzyme PDIA1 und PDIA5 angreifen, ohne dabei gesunde Zellen zu schädigen. Eine verantwortungsvolle Medikamentenentwicklung ist im Bereich der Krebstherapie unerlässlich.

Prostatakrebs bleibt die zweithäufigste Krebsart der Welt – eine gesellschaftliche Herausforderung, die zukünftige Forschung und klinische Studien weiter vorantreiben müssen. Diese Entdeckung bietet allerdings einen vielversprechenden Ansatz, um zukünftige Therapien effektiver zu gestalten und möglicherweise das Überleben der Patienten zu verbessern.

Fazit: Ein vielversprechender Schritt in der Krebsforschung


Der Kampf gegen Prostatakrebs ist nicht verloren. Die Identifikation der Enzyme PDIA1 und PDIA5 eröffnet neue Perspektiven. Zukünftige Entwicklungen könnten die Standardtherapien revolutionieren und die Lebensqualität von Millionen von Männern verbessern – das ist ein ermutigendes Zeichen in der Onkologie.

Quelle: Flinders University