Das Team von Wissenschaftlern der University of Technology Sydney (UTS) und des Woolcock Institute of Medical Research hat die Schutzwirkung von Vitamin C gegen die durch PM2.5 verursachte Lungenschädigung untersucht. Dabei konnten sie feststellen, dass die Einnahme von Vitamin C die Entzündungsreaktionen der Lungen reduzieren kann.
Die Quellen der PM2.5-Verschmutzung
PM2.5 entsteht überwiegend durch Verbrennung von fossilen Brennstoffen wie Gas, Öl und Diesel. Auch Kaminfeuer und Holzverbrennungen tragen zur Luftverschmutzung bei. Klimatische Phänomene wie Waldbrände und Staubstürme können die Schadstoffkonzentration weiter erhöhen. Diese feinen Partikel sind tückisch. Die gesundheitlichen Folgen sind gravierend. Krankheiten wie Asthma, chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) und sogar Lungenkrebs stehen in direktem Zusammenhang mit PM2.5-Exposition.
Für viele bleibt der Schutz vor diesen Partikeln eine Herausforderung. Die Wissenschaftler haben in ihren Experimenten einen zweigleisigen Ansatz verwendet. Sie testeten die antioxidative Wirkung von Vitamin C sowohl an Mäusen als auch an Zellkulturen.
Die Auswirkungen der PM2.5-Exposition
Bei der Untersuchung wurde deutlich, dass PM2.5 selbst in geringen Mengen zu einer erhöhten Aktivität entzündlicher Zellen führt. Cytokine wie IL-1β, TNF-α, und IL-17 steigen an. Oxidativen Stress nimmt zu. Bei Mäusen wurde beobachtet, dass die Mitochondrien, die empfindlichsten Zellstrukturen gegenüber Umweltschäden, anschwellen. Auch menschliche Lungenzellen zeigten ähnliche Reaktionen. Die Überlebensfähigkeit dieser Zellen sank, während die Entzündungswege aktiviert wurden.
Jedoch bewies Vitamin C seine schützende Wirkung. Nahezu alle negativen Effekte konnten reduziert werden. Die Entzündungsmarker sanken, während antioxidative Enzyme wie SOD2 und GPX4 wieder funktionsfähig wurden. Die Mitochondrienstruktur und -funktion blieben bewahrt. Besonders bemerkenswert war die Stabilisierung der Mitochondrien durch Vitamin C. So wurde der oxidative Schaden, den PM2.5 verursacht, deutlich gemindert.
Ein Hoffnungsschimmer für alle
Brian Oliver, ein Professor an der UTS, äußerte sich optimistisch: „Zum ersten Mal bieten wir Hoffnung für ein kostengünstiges, präventives Mittel gegen ein globales Problem, das Millionen von Menschen betrifft.“ Die Ergebnisse zeigen auch, dass es keinen sicheren Wert an Luftverschmutzung gibt. Langfristige Exposition führt unweigerlich zu Atemwegserkrankungen und anderen chronischen Erkrankungen.
Die Dosierung, die für Mäuse verwendet wurde, entspricht etwa einem Gramm oder 1.000 mg pro Tag für Menschen. Dies liegt über den empfohlenen täglichen Anforderungen von etwa 75 mg für Frauen und 90 mg für Männer. Dennoch gilt der Sicherheitsgrenzwert von 2.000 mg pro Tag. Viele Nahrungsergänzungsmittel sind in 500-mg- oder 1.000-mg-Formen erhältlich. Es gibt jedoch auch viele Lebensmittel, die reich an Vitamin C sind und zusätzliche Nährstoffe bieten.
Vorsicht ist geboten
Wissenschaftler warnen, die Dosierung von Vitamin C nicht ohne Rücksprache mit einem Arzt zu steigern. Eine Überdosierung ist selten, jedoch können zu hohe Mengen unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen. Bei manchen Krankheiten könnte dies sogar ernstere Risiken bergen.
„Diese Studie lässt darauf schließen, dass das Einnehmen der höchstmöglichen Dosis an Vitamin C für Sie potenziell hilfreich sein könnte. Dennoch ist es wichtig, sich vorher mit dem Hausarzt auszutauschen“, sagt Oliver weiter.
Ausblick und weitere Forschung
Trotz der vielversprechenden Ergebnisse bleiben die Studien vorläufig. Zukünftige Untersuchungen, insbesondere Humanstudien, werden nötig sein. Diese sollen die Wirksamkeit und Sicherheit weiter bestätigen.
Die Forschung wurde in der Fachzeitschrift Environment International veröffentlicht.
Quelle: University of Technology Sydney