Die asiatische Riesenhornisse: Eine Bedrohung der besonderen Art
Mit einer Länge von bis zu 5 cm und einer Flügelspannweite von bis zu 7,5 cm ist die asiatische Riesenhornisse (Vespa mandarinia) unbestreitbar beeindruckend. Ihr Stachel kann eine Länge von etwa 6 mm erreichen. Er injiziert ein äußerst schmerzhaftes Gift – gespeicherte Mengen in ihrem Bauch machen diesen Stich umso gefährlicher. Es ist ein glatter Stachel, was bedeutet, dass er mehrfach verwendet werden kann. Im Gegensatz dazu hat die Honigbiene einen gezackten Stachel, der beim Stechen stecken bleibt.
Trotz ihrer gefürchteten Bezeichnung – "Mordhornissen" – sind diese Hornissen den Menschen gegenüber wenig aggressiv. Die Stiche führen kaum zu mehr als intensivem lokalisierten Schmerz. Einzig die Honigbienen sind in höchster Gefahr. Diese riesigen Hornissen nutzen die Bienen als Nahrung für ihre Larven. Wenn ein Hornissenscout ein Bienenstock entdeckt, hinterlässt er Pheromone. Diese locken dann weitere Hornissen an. Eine Mannschaft von nur 15 bis 30 Hornissen kann innerhalb von drei Stunden eine Kolonie von tausenden Bienen auslöschen, insbesondere europäische Honigbienen.
Die Kröte als unerwarteter Verbündeter
Frog und Hornet – das klingt nach einer merkwürdigen Kombination. Mordhornissen haben jedoch wenige natürliche Feinde. Neueste Forschungen zeigen, dass die schwarz gefleckte Teichkröte als einer dieser Feinde fungiert. Der Ökologe Shinji Sugiura von der Universität Kobe gibt an, dass diese unauffälligen Frösche regelmäßig Hornissen, einschließlich der kleineren Varianten V. simillima und V. analis, verzehren. Beeindruckend ist die Tatsache, dass die Kröte nicht nur gegen das Hornissengift immun ist, sondern auch die Schmerzen des Stechens ertragen kann. In einem Experiment kam es sogar vor, dass der Stachel einer Hornisse durch den Mund der Kröte ragte, nachdem sie das Insekt gefangen hatte.
In seinen Tests paarte Sugiura die Frösche mit Hornissen ähnlicher Größe. Kleinere Frösche kombinierten er mit V. simillima – die größeren mit V. mandarinia. Die Ergebnisse sind verblüffend: In 93% der Fälle wurden V. simillima Hornissen gefressen, 87% der V. analis und 79% der Mordhornissen – trotz mehrfacher Stiche in Mund und Augen.
Ein faszinierendes Forschungsfeld
"Ein ähnlich großes Tier wie eine Maus kann bereits durch einen einzigen Stich sterben – die Frösche zeigen jedoch keinerlei nennenswerte Schäden selbst nach wiederholten Stichen", sagt Sugiura. Diese außergewöhnliche Widerstandskraft gegen das potente Gift ist sowohl einzigartig als auch aufregend.
Sugiura schlägt nicht vor, Frösche als Wächter von Bienenstöcken einzusetzen. Persönlich sieht er jedoch bedeutende Implikationen für die Forschung zur Giftresistenz und Schmerztoleranz bei Wirbeltieren. "[Die Forschung] stellt eine wichtige Frage für zukünftige Arbeiten dar", schließt er. "Haben Teichfrösche physiologische Mechanismen, wie physische Barrieren oder Proteine, die das Gift und die Schmerzen des Hornissengifts blockieren? Oder haben sich die Gifte einfach nicht zu effektiven Waffen gegen Amphibien entwickelt, die selten Hornissenkolonien angreifen?"
Diese Studien wurden im Journal 'Ecosphere' veröffentlicht – die Welt der Wissenschaft hat hiermit einen spannenden neuen Blickwinkel auf die Wechselwirkungen zwischen unterschiedlichen Arten gewonnen.
Zusammenfassung und Ausblick
Die Ergebnisse werfen einen neuen Blick auf das Potenzial von Teichfröschen als natürliche Regulierungsmechanismen für Hornissen. Diese Vernetzung der Arten zeigt: In der Natur gibt es stets unerwartete Helden. Durch diese Erkenntnisse könnten neue Wege in der Forschung gelungen sein.
Für weiterführende Informationen sei auf folgende Quellen verwiesen: