Abmahnwelle beunruhigt Online-Antiquariate

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von rainman, 16. Dezember 2007 .

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  1. 16. Dezember 2007
    Mehrere Antiquariate in Deutschland, die ihre Bücher über die Website Booklooker.de anbieten, erhalten dieser Tage eine Abmahnung. Eine Bonner Fachbuchhandlung wirft ihnen Verstoß gegen Wettbewerbsrecht vor, da sie angeblich Titel anbieten, die auf dem Index der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften stehen. Die genaue Anzahl der Abmahnungen sei noch nicht bekannt. Auch Booklooker-Privatanbieter sollen abgemahnt worden sein, teilt der Börsenverein des Deutschen Buchhandels mit.

    Neben Händlern, die ihre Bücher auf Booklooker.de anbieten, sollen auch solche betroffen ein, die ihre Bücher über das Zentrale Verzeichnis antiquarischer Bücher (ZVAB) anpreisen, heißt es aus der Kölner Kanzlei Wilde & Beuger. Sie hegt Zweifel an dem angesetzten Streitwert von 15.000 Euro. Die betroffenen Bücher – darunter Titel wie "Das erotische Rowohlt Lesebuch" oder "Godbye Janette" – seien meist so alt, dass sie entsprechend der üblichen Frist von 25 Jahren voraussichtlich demnächst automatisch aus dem Index gelöscht würden. Nach Ansicht eines Betroffenen sei für die Antiquare besonders lästig, dass es keine Referenz gebe, welche Titel indiziert sind.

    Mittlerweile gibt es laut Börsenverein Initiativen der von den Abmahnungen betroffenen Antiquare und Buchhändler, sich zu vernetzen und gemeinsame juristische Schritte zu koordinieren. Die Initiatoren eines sich gerade gründenden Unternehmensverbands Antiquarischer Buchhandel Online e. V. (ABOEV) haben einen "Solidarfonds zur Abwendung von unberechtigten Abmahnungen im Antiquariatswesen" eingerichtet. Booklooker selbst hat eine rechtliche Einschätzung veröffentlicht. Im Forum des Online-Dienstleisters wird rege über die Abmahnungen diskutiert. (anw/c't)

    Quelle:http://www.heise.de/newsticker/meldung/100666
     
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