Auf welche Weise hört ihr Musik - Radio darf im Internet wieder kreativ sein

Dieses Thema im Forum "Musik & Musiker" wurde erstellt von Deejayy, 16. Juni 2007 .

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Welches Musikmedium nutzt ihr?

Diese Umfrage wurde geschlossen: 30. Juni 2007
  1. Napster/Itunes/Musicload/etc. + MP3 Player/Handy?

    4 Stimme(n)
    66,7%
  2. Gute alte CDs?

    3 Stimme(n)
    50,0%
  3. Phonostarplayer/Winamp/Internetradio, etc. - Softwaregebunden?

    2 Stimme(n)
    33,3%
  4. Direkt über Internetseiten?

    1 Stimme(n)
    16,7%
  5. Ich bleibe natürlich bei LPs!

    0 Stimme(n)
    0,0%
  6. Höre meistens noch Radio!

    0 Stimme(n)
    0,0%
  7. Höre gar keine Musik/wenig Musik!

    0 Stimme(n)
    0,0%
Eine Auswahl mehrerer Antworten ist erlaubt.
  1. 16. Juni 2007
    Abgenudelte Hits, langweiliges Programm: Der Hörfunk steckt in der Krise. In Scharen schalten junge Hörer das Radio ab. Um verprellte Kunden zurückzugewinnen, bieten die Sender jetzt Spartenkanäle im Internet an.

    Tim Renner war vermutlich einer der ersten Deutschen, der einen MP3-Player besaß. Im Jahr 2000 bekam er einen Rio Player geschenkt, groß und klobig wie ein Ziegelstein zwar, aber mit Platz für 2500 Lieder. "Für mich war es ein Segen: Ich konnte endlich wieder unterwegs unbegrenzt Musik hören." Denn obwohl Renner damals als Chef der Plattenfirma Universal einer der wichtigsten Musikmanager des Landes war, hatte er sich Radio hören schon vor Jahren abgewöhnt. "Radio war in vielen Regionen Deutschlands eine Zumutung, weil dort alle Stationen das gleiche Mainstream-Format gefahren haben", sagt Renner. Es sei überall dasselbe: Die Sender spielten abgenudelte Hits und weichgespülte, massentaugliche Musik, um keine Werbepartner zu vergrätzen. "Wenn sie 500 Lieder in der Endlos-Rotation hatten, war das schon viel." Überraschende Titel seien ohnehin keine dabei.

    Als Universal Renner Anfang 2004 vor die Tür setzte, war es deswegen für ihn nur ein logischer Schluss, sein eigenes Radio zu gründen. Seit dem Sommer 2004 ist der kleine Spartensender Motor FM in Berlin auf Sendung. Er spielt Independent-, Rock- und Punk-Musik. Statt 500 laufen bei Renner 16.000 Lieder in Rotation, davon haben viele der gespielten Bands noch nicht einmal einen Plattenvertrag. Zwar schreibt Motor FM bislang gerade mal eine schwarze Null, die Fangemeinde wächst aber stetig. Für Renner ist Motor FM der Beweis, dass Radio nicht zwangsläufig jüngere Hörer vergraulen muss.

    Die beliebtesten Radiosender im deutschen Internet

    Genau danach sieht es aber im Moment in der Branche aus. Die alte Tante Radio ist ziemlich unsexy geworden. Zwar ist die durchschnittliche tägliche Hördauer in der Gesamtbevölkerung mit 199 Minuten weitgehend konstant. Junge Hörer laufen den Sendern dagegen in Scharen davon. Bei den 20- bis 29-Jährigen ging die tägliche Hördauer seit 2000 um 27,5 Prozent auf 158 Minuten zurück. In der Gruppe der 14- bis19-Jährigen sank die Hördauer sogar um 30 Prozent auf 100 Minuten. "Das ist ein eklatantes Problem, das die Radiosender nur noch schwer aufhalten können", sagt Klaus Goldhammer, Chef der Medienberatungsfirma Goldmedia. In manchen Gebieten Deutschlands existierten faktisch schon keine Jugendradios mehr. Beispiel Nordrhein-Westfalen: Als einziger Kanal für junge Hörerschaften tritt dort der WDR-Sender EinsLive auf den Plan. Dumm nur, dass das Durchschnittsalter des Selbsternannten Jugendsenders mittlerweile bei 34 Jahren liegt.


    Die Programme der Sender seien nicht grundsätzlich schlechter geworden, sagt Goldhammer. "Jugendliche haben eine echte Alternative zum Radio." 80 Prozent aller 14- bis 19-Jährigen besitzen mittlerweile tragbare Musikspieler oder MP3-fähige Handys, die man kinderleicht per Computer mit ständig neuen Liedern füttern kann. Wenn das Radio nur Dudel-Musik spielt, werden die Jugendlichen eben ihr eigener DJ. Platz ist genug: Auf den weitverbreiteten iPod Nano passen beispielsweise 2000 Lieder. Das entspricht in etwa 170 CDs - so viele besitzen die meisten Leute nicht mal. Dabei gibt es von Apple aber noch größere iPods, die sogar das Zehnfache speichern können. Das Potenzial des mobilen Musikmarkts ist riesig. Für Westeuropa prophezeit die britische Marktforschungsfirma Analysys ein jährliches Wachstum von 75 Prozent - auf 3,4 Mrd. Euro 2011.

    Die Mobilfunkfirmen haben den Trend entdeckt und machen den Radiosendern Konkurrenz. Vodafone bietet seit Sommer 2006 beispielsweise den Musikdienst Radio DJ an, bei dem sich die Nutzer ihr eigenes mobiles Radioprogramm je nach Geschmack selbst zusammenstellen können. Das Angebot funktioniert allerdings bislang nur mit UMTS-Handys.

    Jugend hört im Internet Musik nach ihrem eigenen Geschmack
    Auch aus dem Internet droht Gefahr. 90 Prozent aller 12- bis 19-Jährigen sind online. Rund ein Drittel davon hört im Netz Musik. Allerdings sind auch dort nicht die klassischen Radiosender Innovationsführer, sondern kleine wendige Start-ups wie die Musikplattform Last.fm. Drei Studenten aus Deutschland, Österreich und England gründeten das Internetradio 2002. Last.fm bietet seinen Nutzern ein speziell auf den eigenen Musikgeschmack abgestimmtes Radioprogramm. Nach eigenen Angaben sollen bereits 20 Millionen Menschen in mehr als 200 Ländern den Service nutzen. Den US-Medienriesen CBS hat das kommerzielle Potenzial der Musikplattform überzeugt. Vor zwei Wochen übernahm CBS die Internetfirma für gigantische 280 Mio. Dollar.

    "Das Verhalten mancher Radiosender erinnert mich an das der Musikindustrie vor der großen Krise 2001", sagt Renner. Zu lange seien die neuen Medien von den Radiosendern ignoriert worden, aus Angst, sich ihr lukratives Geschäftsmodell selbst kaputt zu machen. Beispiel Podcasts: Heutzutage stellt fast jeder Radiosender Podcasts auf seine Homepage, bei denen sich Internetnutzer Programmausschnitte des Radios auf ihren MP3-Player laden können. Lange waren die Sender skeptisch - nicht zuletzt, weil diese Hörer von der für die Werbepreise relevanten Branchenstatistik "Media-Analyse" nicht gezählt werden.

    Motor FM war Vorreiter bei Radiopodcasting
    Motor FM war deutschlandweit 2005 das erste Radio, das einen eigenen Podcast auf die Website stellte. Ein Umstand, von dem das Unternehmen jetzt profitiert. Denn während die Netto-Werbeumsätze in der Hörfunkbranche 2006 gerade mal um mickrige 2,5 Prozent stiegen, wuchsen sie im Internet fast 50 Prozent. Etwa die Hälfte der Motor-FM-Nutzer hört das Radio im Internet. Dort verdient der Sender auch einen großen Teil seines Geldes. Allein zehn Prozent macht das Downloadgeschäft aus. Wenn den Hörern ein Lied gefällt, können sie es auf der Homepage von Motor FM sofort herunterladen. Langfristig will Renner 50 Prozent seiner Umsätze mit den Downloads machen. "Das geht allerdings erst, wenn die Musikfirmen den Kopierschutz abschaffen und wir technisch soweit sind, dass man auch mit dem Handy problemlos Lieder runterladen kann."

    Internetradio arbeitet noch an Geschäftsmodellen
    Das online Geld zu machen ist, haben jetzt auch die deutschen Radiosender begriffen. Noch sind die Einnahmen jedoch gering. "Lange Zeit wurden die Websites der Radiosender nur als Visitenkarte im Netz genutzt, seit dem vergangenen Jahr haben die Sender das Internet als Marketingplattform entdeckt", sagt Lutz Kuckuck, Geschäftsführer der Lobbygruppe Radiozentrale. "Die Chancen des Internets gegenüber den Risiken überwiegen bei weitem." Erfolgsbeispiele gibt es: So produziert Hitradio Antenne Niedersachsen für Werbekunden regelmäßige Podcasts. Für die Krankenkasse BKK liefert das Hitradio beispielsweise einen 20-minütigen "Wohlfühlpodcast", der einmal pro Woche mit einem Einspieler im Radio beworben wird. Die Internetzugriffe auf der BKK-Seite sind seitdem um 40 Prozent gestiegen.

    Einen anderen Weg geht das rheinland-pfälzische Privatradio RPR, das seit dem vergangenen Jahr auch Handys vertreibt. Die Mobiltelefone können nicht nur Radio empfangen. Durch eine spezielle Software werden die Nutzer zusätzlich auch mit Regionalnachrichten, Verkehrsinformationen, Veranstaltungstipps und Gewinnspielen von RPR versorgt.

    Antenne Bayern punktet mit Partnersuche
    Den bestbesuchten Online-Auftritt unter den Radiosendern hat Antenne Bayern. 850.000 Surfer besuchen durchschnittlich pro Monat die Seite des bayerischen Privatradios. Neben den üblichen Services wie Podcasts, Horoskopen und Gewinnspielen kann man auf der Seite auch Traumpartner suchen. Bei der Antenne Bayern Soundgarage können Nachwuchsmusiker ihre Titel auf die Homepage laden. Anschließend bewerten die Nutzer die Lieder. Die besten werden im Radio gespielt.


    Auch wenn sich Antenne-Bayern-Chef Karlheinz Hörhammer als Vorreiter im Internet sieht, muss er zugeben: "Unsere Online-Einnahmen bewegen sich im Verhältnis zu den Umsätzen im Kerngeschäft im mikroskopischen Bereich." Weniger als ein Prozent des Umsatzes komme aus dem Internet. Doch Hörhammer will aufrüsten. Gemeinsam mit Hit-Radio FFH, Radio FFN, Hit-Radio Antenne Niedersachsen und Radio Hamburg hat Antenne Bayern gerade elf Internetradioprogramme gestartet, die über die jeweiligen Senderseiten abrufbar sind. Zwei Mio. Euro haben die Sender gemeinsam in die "Internet-Spielwiese" investiert. "Wir wollen damit neue Zielgruppen ansprechen, die sich in unserem allgemeinen Radioprogramm bislang nicht wiederfinden", sagt Hörhammer. Er sieht das Internet aber auch als Testmarkt für die Umstellung vom analogen UKW-Signal auf Digitalradio. Was erfolgreich im Internet ist, soll später zu einem digitalen Sender umgebaut werden.


    Die geplante Digitalisierung wird von vielen in der Branche als Heilsbringer angesehen, weil sich die Zahl der Radio-Frequenzen deutlich erhöhen könnte und viel mehr Platz für Nischensender wäre. "In den nächsten Jahren wird sich die Zahl der Programme verdoppeln", schätzt Dieter Hillmoth, Hörfunk-Vorstand im Privatsender-Verband VPRT. Die neuen Digitalstandards seien gerade für junge technikaffine Hörer interessant. Denn mit ihnen können die Sender sogar bewegte Bilder auf Handys senden.

    Wann und ob sich der digitale Standard durchsetzt, steht allerdings in den Sternen. Noch streiten sich Radiosender und Landesmedienanstalten darum, wer welche Frequenzen bekommt. Ohnehin ist es nicht der erste Versuch, in die digitale Welt vorzustoßen. Bereits vor 15 Jahren wurde der Standart Digital Audio Broadcasting eingeführt. Bis heute gibt es gerade einmal 100.000 DAB-Empfangsgeräte. Der Misserfolg brachte der Technik einen Spitznamen ein: "dead and buried" - tot und begraben.

    Quelle

    Welches Medium nutzt ihr eigentlich um eurem Musikgenuss gerecht zu werden?

    Greetingz

    Timo
     
  2. 16. Juni 2007
    AW: Radio darf im Internet wieder kreativ sein

    Ich höre meine eigene Musik und kein Radio

    Selten hör ich mal bei blackbeats.fm rein. Die Musikrichtig gefällt mir sehr

    Aber ansonsten lad ich mir selber Musik die mir passt und hör die dann ständig mit Winamp durch

    €dit
    Aber stimmt schon, dass die meisten Radiosender iwie immer nur das gleiche senden und sich die Lieder immer wiederholen, vor allem die "Chartbreaker" oder die "Evergreens" ... mal kann man die ja senden aber nicht den halben Tag lang immer nur dasselbe
     
  3. 16. Juni 2007
    AW: Radio darf im Internet wieder kreativ sein

    Ich höre auch meine Lieblings Muke außer bei der Arbeit, da läuft den ganzen Tag radio aber da hör ich net so hin.
    Weil da Läuft eh nur Tag Täglich die Gleiche Muke und ein Lied kommt ca. 5 am tag wenn nicht mehr ab und zu kommt mal ein neues Lied dazu aber da ändert sich ja sowieso nix.

    mfg King-of-Crunck
     
  4. Video Script

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