Aufstand in Libyen blutig niedergeschlagen

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von zugführer, 21. Februar 2011 .

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  1. 21. Februar 2011
    Blutige Revolte in Libyen
    Gaddafi setzt schwere Waffen gegen sein Volk ein

    Experten glauben nicht, dass die Proteste zum Sturz des Machthabers führen werden

    Mit brutaler Gewalt sind Sicherheitskräfte in Libyen gegen die Gegner von Machthaber Muammar al-Gaddafi vorgegangen. Am Sonntag haben Soldaten nach Zeugenberichten mit Maschinengewehren das Feuer auf Regierungsgegner eröffnet. Insgesamt wurden nach Zeugenaussagen bei den Protesten in den vergangenen Tagen mehr als 200 Menschen getötet. Zentrum der Revolte gegen Gaddafi, der das nordafrikanische Land seit 42 Jahren regiert, ist die zweitgrößte libysche Stadt Benghasi.

    In der rund eine Million Einwohner zählenden Stadt schossen Sicherheitskräfte am Sonntag in einen Trauerzug für getötete Demonstranten. Nach Angaben eines Krankenhausarztes wurden dabei mindestens 15 Menschen getötet. An dem Trauerzug beteiligten sich Augenzeugen zufolge trotz der staatlichen Einschüchterungsversuche mehrere tausend Menschen. Unabhängige Berichte über die Demonstrationen sind schwer zu bekommen, da Journalisten in dem Land nicht frei arbeiten dürfen. Daneben wurden die meisten Internet-Verbindungen gekappt. Doch Augenzeugenberichte deuten auf das harte Vorgehen gegen Demonstranten hin: "Es gab letzte Nacht ein Massaker hier", sagte ein Einwohner von Benghasi. Die Sicherheitskräfte hätten schwere Waffen eingesetzt und Scharfschützen hätten von einer Einsatzzentrale aus in die Menge geschossen. Zudem seien Angehörige einer Eliteeinheit der libyschen Streitkräfte in Benghasi und andere Städte des Landes eingerückt. Die Mitglieder der sogenannten Chamis-Brigade unter Leitung von Gaddafis jüngstem Sohn seien zudem von ausländischen Söldnern begleitet worden. Viele Soldaten und Polizisten hätten sich jedoch auch den Demonstranten angeschlossen. Der arabische Sender Al-Dschasira berichtete von bürgerkriegsähnlichen Zuständen in Benghasi. Augenzeugen sprachen davon, dass sich die Stadt in eine "Kriegszone" verwandelt habe.

    Gaddafi hat in den letzten Jahren versucht, sein ölreiches Land aus der Isolation herauszuführen und eine Annäherung an den Westen gesucht. Dennoch muss er bei seiner Reaktion auf die Proteste im eigenen Land weniger Rücksicht auf westliche Regierungen nehmen als beispielsweise der inzwischen gestürzte ägyptische Staatschef Husni Mubarak oder die Königsfamilie von Bahrain - beide enge Verbündete der USA.

    Experten halten es für unwahrscheinlich, dass die Proteste zum Sturz Gaddafis führen könnten. Im Osten des Landes, wo die Stadt Benghasi liegt, ist die Unterstützung für den Machthaber von jeher geringer als in anderen Landesteilen. In der Hauptstadt Tripolis demonstrierten Tausende Menschen für Gaddafi. Wegen der Unruhen vor allem im Osten Libyens hat das Auswärtige Amt in Berlin nun erstmals vor Reisen in diese Region gewarnt.
    Quelle: welt.de

    Einerseits freut es mich zu lesen, dass es Leute gibt, die den Mut haben gegen Gaddafi zu ziehen. Doch wie von einem Ex-Militär zu erwarten schlägt er die Aufstände blutig nieder. Währenddessen führt sein Sohn eine Hetzkampagne gegen die Aufständigen und stellt den Rest der Bevölkerung vor die Wahl ob sie ein freies Libyen wollen oder Krieg.
    Ich finde es sehr schade, dass sich nur ein kleiner Teil der Bevölkerung wehrt. Doch es ist durchaus verständlich, denn viele Menschen in Libyen leben halbwegs wohlhabend und haben viel zu verlieren. Ich hoffe jedoch dass sie endlich aufwachen und Gaddafi von seinem Thron stossen, was schon lange überfällig ist.

    Mehr Infos zu Aufständen in Libyen:
    Aufstände in Tripolis
    200 Tote?
    "Bis zur letzten Kugel kämpfen"
     
  2. 21. Februar 2011
    AW: Aufstand in Libyen blutig niedergeschlagen

    All die Gewalt wird nicht helfen, die Veränderungen, die die Welt so dringend braucht, aufzuhalten.

    Brzinski hatte Recht als er sagte

    "And making matter worse today, we have the financial crises. And all of that is occurring in the context of the simultaneous interaction between two very basic transforming developments in the world scene. So, the picture is complex indeed. The first change concerns the surfacing of global issues, pertaining to human well being as critical international issues. Well that's new in human history! Issues such as climate, environment, starvation, health, social inequality.

    All of these are compounding the complexity of the global context. And these issues furthermore are made more acute by the coincidental phenomenon, of what I've called in my writings; "the global political awakening."

    This is a truly trans formative event on the global scene; Namely for the first time in human history, for the first time in all of human history, almost all of mankind is politically awake, activated, political conscious, and interactive. There are a view pockets of humanity here or there in the remotest corners of the world, which are not politically alert and interactive with the political turmoil and starrings and aspirations around the world.

    And all of that is creating a world wide search in the quest for personal dignity
    and cultural respect in a diversified world, sadly accustomed, for many centuries, to domination by one portion of the world of another. That is an enormous change!
    And beyond that is interacting with still a further change namely in the distribution of global power. It pertains to something very obvious of which we are aware but which is important to register. Namely that we are living in a time of a basic shift away from the 500 years long global domination by the Atlantic powers. It is the countries that have been located on the shores of the Atlantic Ocean.

    And that has recalled them, Portugal, Spain, France, The Netherlands, Great Britain, more recently the United States, that have dominated the world affairs and that shift now is taking us towards Asia. It is not the End of the preeminence of the Atlantic world but it is now the surfacing of the Pacific region. And most notably Japan the number two economic power. And China a putative global power. That are now occupying a preeminent place in the global hierarchy. And of course beyond them there is the question of India's future development building although it is currently still in the wings."

    QUELLE: Zbigniew Brzinskis Chatham House Speech

    Hier zeigt es sich bereits ...

    Einheiten libyscher Armee wechseln auf Seite von Gaddafis Gegnern

    Einheiten libyscher Armee wechseln auf Seite von Gaddafis Gegnern | Ausland | RIA Novosti


    Libyen: Muammar al-Gaddafi soll nach Venezuela geflohen sein

    Libyen: Muammar al-Gaddafi soll nach Venezuela geflohen sein » latinapress Nachrichten

    Unruhen in Arabien: Aufständische legen Feuer in Tripolis
     
  3. 21. Februar 2011
    AW: Aufstand in Libyen blutig niedergeschlagen

    Ich hoffe doch, dass auch hier die Revolution gelingt. Tragisch ist nur, dass das ganze immer brutaler wird. Gaddafis Sohn hat ja bereits angekündigt, dass es ein großes Blutvergießen geben wird. Ich glaube zwar, dass Gaddafi letztendlich gestürzt wird, aber es wird nicht ohne hunderte oder sogar tausende Tote passieren.

    Auf Hilfe vom Ausland können die Nordafrikaner wohl weiterhin nicht zählen. Das ist ja das traurigste daran. Allerdings kann es auch sein, dass all diese Länder ohne westliche Hilfe am Ende besser dran sein werden.
     
  4. 21. Februar 2011
    AW: Aufstand in Libyen blutig niedergeschlagen

    Im Iran hats damals auch geklappt, China hats als erstes vor gemacht (haben ja auch wieder Probleme aber wissen sie zu lösen), bei entsprechender Gesetzgebung ist das alles Rechtens und der Rest der Welt hat sich nicht einzumischen.

    Oder im Umkehrschluss könnte man natürlich auch fragen: Wo sind jetzt die demokratischen Armeen des Westens, die diesen Dikator stürzen?
     
  5. 21. Februar 2011
    AW: Aufstand in Libyen blutig niedergeschlagen

    Wer wissen will wo unsere Hilfsgelder in Tunesien geblieben sind bekommt hier seine Antwort. Hinter der Schrankwand im Wohnzimmer von Ben Ali.

    Milliarden-Schatz in Tunesien gefunden


    Die sind damit beschäftigt ihre eigene Bevölkerung unter die Knute zu bekommen und abzulenken mit INDECT und anderen Überwachungsmassnahmen, sowie mit überflüssigen Diskussionen wie dem angeblichen Migrantenproblem, um im Ernstfall, der eintreten wird, auch mit Gewalt gegen uns vorgehen zu können und die selben Mittel anwenden zu können die die Dikatatoren in Afrika auch anwenden, denn das sind die Vorbilder unserer angeblich so demokratischen EU und Regierungen.
     
  6. 21. Februar 2011
    AW: Aufstand in Libyen blutig niedergeschlagen

    Man kann nur hoffen, dass die Armee (komplett) die Seite wechselt. Dann kann das schnell und ohne großes Blutvergiesen geschehen.
     
  7. 21. Februar 2011
    AW: Aufstand in Libyen blutig niedergeschlagen

    Unwahrscheinlich. Gaddafi hat vorgesorgt und Familienmitglieder und treue Gefolgsleute in hohe Positionen beim Militär geschleust.
    Die frage ist natürlich, ob die einfachen Soldaten auf Dauer zum Regime stehen werden. Viele sind dort allerdings gekaufte Söldner, die nichts mit der einheimischen Bevölkerung zu tun haben und deswegen wohl auch keine Probleme damit, auf die Menschen zu schiessen.
    Wird wohl sehr gewaltsam ausgehen das ganze, hoffentlich zugunsten der Bevölkerung.

    Und ja bootboy, den Chinesen würde sowas nicht passieren, vielleicht sollten sie den Nordafrikanischen Staatschefs Nachhilfe geben
     
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