Beton Batterie: Superkondensator als innovative Stromspeicherung

In der heutigen Zeit wird der Energiebedarf immer drängender. Herkömmliche Batterien und Akkus stoßen an ihre Grenzen. Ein vielversprechender Ansatz kommt nun aus Coburg. Ein unscheinbarer Superkondensator weckt hier die Neugier – ein Kasten, der aus Beton gefertigt ist und nicht viel größer als ein Schuhkarton scheint. Aber dieser Kasten hat es in sich. „Dieser Kondensator erreicht eine Leistung, die es ermöglicht, eine zehn Watt-Birne für etwa 25 Minuten zu betreiben“, erklärt Bauingenieur Markus Weber.

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Beton Batterie: Superkondensator als innovative Stromspeicherung

24. Januar 2025 von   Kategorie: Wissenschaft
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Die doppelte Funktion von Beton: Wand und Stromspeicher


Forschende an der Hochschule Coburg arbeiten in Kooperation mit dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) an einer revolutionären Idee: Beton soll nicht nur die tragende Struktur von Gebäuden übernehmen. Stattdessen könnte er auch zur Speicherung von elektrischer Energie genutzt werden. Weber präsentiert das Konzept: „Man könnte die Hauswand gleichzeitig als Stromspeicher nutzen.“ Dafür wird Beton in einen speziellen Superkondensator umgewandelt. Ein wichtiger Bestandteil ist Carbon Black – ein industriell gefertigter Ruß. Dieses Material wird dem Zement beigemischt. Dadurch entsteht ein großes, leitendes Netzwerk im Beton.

Die Vorteile der Kondensatoren-Technologie


Kondensatoren haben einen entscheidenden Vorteil gegenüber herkömmlichen Batterien. Ihr Nachteil ist eine geringere Energiespeicherung. Dennoch punkten sie mit mehreren Vorteilen – sie sind kostengünstiger, enthalten keine bedenklichen Chemikalien, haben nahezu unbegrenzte Lebensdauer und laden in kürzester Zeit. Ein Handy könnte in wenigen Sekunden vollständig aufgeladen werden. Selbst Elektroautos könnten in Minuten mit Energie versorgt werden.

Die Effizienz dieses Systems hängt direkt vom Volumen der leitenden Platten ab – und genau hier kann der betonierte Superkondensator punkten.

Funktion: Elektrostatik versus chemische Prozesse


Der Unterschied zwischen Batterien und Kondensatoren ist fundamental. Während Batterien Energie über chemische Umwandlungsprozesse bereitstellen, setzen Kondensatoren auf Elektrostatik. Im Inneren eines Kondensators befinden sich zwei elektrisch leitende Platten. Diese Platten sind durch ein isolierendes Material getrennt. Sobald eine Spannung angelegt wird, sammeln sich positiv geladene Ionen an einer Platte und negativ geladene an der anderen. Dies erzeugt ein elektrisches Feld, in dem die Energie gespeichert wird.

Zukunft des Energiekonzepts: Beton als Energieträger?


Die Erfindung von betonierten Stromspeichern könnte in naher Zukunft eine vielversprechende Lösung für die Energieversorgung von Gebäuden und vielleicht auch von Fahrzeugen darstellen. Damit ließe sich der Bedarf an klassischen Batterien drastisch reduzieren. Die Kombination von Baumaterial und Energieerzeugung könnte eine nachhaltige Lösung bieten – sowohl für den Bau als auch für die Energiebranche. Es scheint, das Potenzial von Beton als Stromspeicher ist beträchtlich.

Die Entwicklungen in Coburg stellen einen innovativen Schritt in eine nachhaltige Zukunft dar. Der Bau von Wohnungen könnte revolutioniert werden. Und all dies könnte mit einer namhaften Forschungskooperation, wie der zwischen Coburg und MIT, geschehen. Ein Blick auf diese innovative Technologie zeigt das enorme Potenzial von Beton – einem Material, das bislang vor allem für seine statischen Eigenschaften bekannt war.

Die Zukunft des Energiespeichers könnte also in einem ganz anderen Licht erscheinen – dem des Betons.