#1 2. November 2006 Laut einer Studie, die im Auftrag des britischen Datenschutzbeauftragten Richard Thomas vom Surveillance Studies Network (SSN) erstellt wurde, ist Deutschland verglichen mit anderen Ländern der Welt führend im Bezug auf den Schutz von privaten Informationen. Die Schlusslichter stellen die Nationen China, Malaysia, Russland und Singapur dar. Die Datenkraken aus den USA und Israel sind ebenfalls ziemlich weit unten auf Platz 30 bzw. 28 von insgesamt 36 aufgelisteten Ländern gelandet. Die komplette Liste kann man dieser Website entnehmen. Der Aufftraggeber der Studie erklärte, sein Land Grossbritannien hätte sich zu einer "Überwachungsgesellschaft" entwickelt. Manches lässt sich als Reaktion auf die Bedrohung z. B. durch die Bombenattentate auf die Londoner U-Bahn im Jahr 2005 erklären, nicht aber entschuldigen. Im letzten Jahr waren sowohl Polizei als auch britische Fernsehsender dazu übergegangen, Privatpersonen öffentlich dazu zu ermuntern, Fotos von Personen, die ihnen verdächtig erschienen zu erstellen und diese an die nächst gelegene Polizeidienststelle zu übermitteln. Die vorliegende Studie ist mit mehr als 1.200 Seiten unbestritten die umfangreichste ihrer Art. An ihr haben mehr als 200 Experten aus aller Welt mitgearbeitet. Gezeigt werden auch Verstrickungen von Firmen, die zum Vorteil ihrer Bilanz sowohl militärische als auch zivile Produkte anbieten. So etwa wurde das Unternehmen TRW, welches Verfahren zur Personenerkennung (Biometrie) entwickelt, zu einem wichtigen Partner des US-Verteidigungsministeriums. Das französische Unternehmen Sagem hat seine Produktpalette extrem breit aufgestellt. Sie produzieren so ziemlich alles was man sich vorstellen kann. Angefangen von Handys, Überwachungsalgorithmen bis hin zu unbemannten Spionageflugkörpern. Unzählige militärische Spionagesatelliten umkreisen mit unbekannter Mission unseren Erdball. Überraschend, wenn ausgerechnet Deutschland in Zeiten der geplanten Protokollierung unserer Telekommunikationsdaten, des grossen Lauschangriffes, Hartz IV und der damit verbundenen Offenlegung der privaten Lebens- und Vermögensverhältnisse der Bürger an der Spitze der datenschützenden Nationen stehen soll. Das lässt nichts wirklich Gutes vermuten. Wenn wir trotz diverser Untaten unserer Politikerinnen und Politiker Weltmeister beim Schutz der Privatsphäre sein sollen - welche Untiefen tun sich dann bitte dazu im Vergleich anderorts auf? Der Direktor von Privacy International, Simon Davies abschliessend hierzu: "Die Absicht war es nicht, die am schlechtesten abgeschnittenen Nationen zu demütigen. Aber zu demonstrieren, dass es möglich ist, innerhalb einer völlig funktionierenden und sicheren Demokratie den gesunden Respekt für die Privatsphäre des Einzelnen zu erhalten." Die hochgradig interessante, deutschsprachige Zusammenfassung des Berichtes in Form einer PDF-Datei ist unter dieser Adresse frei einseh- und downloadbar. quelle: gulli untergrund news + Multi-Zitat Zitieren
#2 3. November 2006 AW: Datenschutz-Studie: Deutschland überraschend beste Nation in der Kategorie Datens Das ist ja kein Wunder wenn man sich mal bisschen mit dem Datenschutzgesetz befasst. Das ist wirklich ziemlich engmaschig und sich da herauszuwinden fällt schwer. Allerdings wiederlegt das gut die kritischen Stimmen die meinen Deutschland würde sich immer mehr zu einem Polizeistaat entwickeln. Wie diese Studie beweist ist das Gegenteil der Fall. Schöner Beweis dafür dass in Deutschland doch noch Prioritäten auf wichtiges gelegt werden + Multi-Zitat Zitieren