Wann ist der erste Advent im Jahr 2025?
Die Adventszeit erstreckt sich über vier Sonntage vor dem Fest der Feste – Weihnachten. Die genauen Daten variieren jedes Jahr, abhängig vom Wochentag, an dem der erste Weihnachtstag fällt. Der früheste mögliche Beginn des Advents ist der 27. November; der späteste ist der 3. Dezember. In diesem Jahr – 2025 – beginnt der Advent am 30. November. Dabei ist der erste Adventssonntag kein gesetzlicher Feiertag. Die folgenden Adventssonntage sind der 2., 3. und 4. Advent, wobei der 4. Advent in diesem Jahr auf den 21. Dezember fällt.
Die Erfindung des Adventskranzes: Wer steckt dahinter?
Die Geschichte des Adventskranzes hat viel mit Kindern zu tun. Der Brauch mit den Kerzen wurde ursprünglich für sie entwickelt. Johann Hinrich Wichern – ein evangelischer Theologe und Pädagoge – spielte hierbei eine zentrale Rolle. Er betreute im Rauhen Haus in Hamburg verwahrloste und verwaiste Kinder, die aus den Elendsvierteln der Stadt stammten. Sein Anliegen war es, den Kindern die Wartezeit auf Weihnachten zu erleichtern und die Ungeduld zu mildern.
Der erste Adventskranz: ein Symbol der Vorfreude
Ziel von Wichern war es, die Vorfreude auf Weihnachten sinnlich erfahrbar zu machen. Ab dem ersten Adventssonntag im Jahr 1839 zündete er jeden Tag bis zum Heiligen Abend eine Kerze an. Der erste Adventskranz war ein beeindruckendes zwei Meter großes hölzernes Wagenrad, das als Leuchter an die Decke hing. Mit Tannenzapfen, roten Kerzen für die Werktage sowie dicken weißen Kerzen für die Sonntage geschmückt, stellte er die Verbindung zwischen dem Zeitlauf und dem Licht her. Die Kerzen symbolisierten Licht in der dunklen Zeit und standen für Jesus als das Licht der Welt. Die runde Form des Kranzes – sie steht für die Ewigkeit. Erst später kam das Tannengrün hinzu. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts fand der Adventskranz schließlich seinen Platz in den Wohnstuben, leider oft nur mit den vier Kerzen für die Sonntage.
Im Video: Kreative Adventsdekoration
Ein beeindruckendes Beispiel für die kreative Gestaltung von Adventsdekoration bietet Sabrina Nitsche von „Querbeet“. In einem Video zeigt sie verschiedene Bastelideen für Adventsdeko. Hierbei gibt es zahlreiche Anregungen und Einblicke in die unterschiedlichsten Varianten von Adventskränzen.
Warum feiern wir den Advent?
Der Begriff Advent stammt vom lateinischen „Adventus“ ab und bedeutet so viel wie Ankunft. Es ist der Beginn des Kirchenjahres, er begleitet uns als Zeit der Vorbereitung auf die Geburt Jesu. Ursprünglich war der Advent eine Buß- und Fastenzeit. Während dieser Periode war es traditionell unüblich zu tanzen oder zu heiraten. Heute sind diese alten Traditionen jedoch kaum mehr verbreitet.
Das Paradeisl: Ein verdrängter Wettbewerber zum Adventskranz
In Bayern und Österreich gab es früher einen interessanten Konkurrenten zum Adventskranz, bekannt als Paradeisl. Es besteht aus vier Äpfeln und sechs stabilen geraden Zweigen, die zusammen eine Pyramide bilden. In jeden Apfel wird eine Kerze gesetzt. So wie beim Adventskranz werden die Kerzen an den Adventssonntagen der Reihe nach entzündet. Oft wird das Paradeisl zusätzlich mit Tannengrün, Nüssen, Lebkuchen und Trockenfrüchten geschmückt. Jedoch wurde der Brauch des Paradeisl allmählich durch den Adventskranz weitgehend ersetzt.
- Adventskranz: Symbol für Licht in der Dunkelheit
- Johann Hinrich Wichern: Der Erfinder des Adventskranzes
- Paradeisl: Ein interessantes Relikt vergangener Zeiten
Der Advent ist mehr als nur eine liturgische Zeit – er ist ein verbindendes Element in unseren Traditionen. Er spiegelt die Sehnsucht nach Licht und Hoffnung wider – und das in jeder Form, ob in Form von Kränzen oder Pyramiden.
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