Die Auswirkungen von Bewegung und Omega-3 auf chronische Zahnwurzelinfektionen

Die Forschung zeigt einen faszinierenden Zusammenhang zwischen Bewegung, Omega-3-Ergänzungen und der Behandlung von chronischen Zahnwurzelinfektionen. Eine aktuelle Studie hat ergeben, dass die Kombination aus diesen beiden Faktoren Entzündungen reduziert. Das Ergebnis ist eine Verringerung der Schwere der Apicalen Parodontitis (AP). Diese Erkrankung kann zu erheblichem Verlust von Knochen und Zähnen führen.

Die Auswirkungen von Bewegung und Omega-3 auf chronische Zahnwurzelinfektionen

23. Juni 2025 von   Kategorie: Wissenschaft
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Was ist Apikale Parodontitis?


AP ist eine entzündliche Erkrankung. Bakterien erreichen die Spitze der Zahnwurzel — den Apex — und verursachen eine Entzündung im umgebenden Gewebe. Diese Erkrankung kann durch Karies oder Traumen entstehen; auch nach zahnärztlichen Eingriffen kann sie sich entwickeln. Unbehandelt führt AP zur Zerstörung des darunterliegenden Knochens — dies kann letztlich den Verlust der Zähne bedeuten.

Die Rolle von Bewegung und Omega-3


Ein Team von Forschern an der Universität São Paulo (UNESP) in Brasilien untersuchte die Effizienz einer Kombination aus körperlicher Aktivität und Omega-3-Fettsäuren zur Behandlung von AP. Bewegung regt nachweislich das Immunsystem an und kann somit entzündliche Reaktionen verringern. Zugleich hat die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren positive Auswirkungen auf Entzündungen gezeigt.

Studieneinblicke und Methodik


Die Wissenschaftler führten Experimente an 30 Ratten durch, die mit der Erkrankung AP infiziert wurden. Diese Ratten wurden in drei Gruppen unterteilt. Zwei der Gruppen führten moderate körperliche Bewegung durch — das Schwimmen für insgesamt eine Stunde pro Tag, fünf Tage in der Woche über einen Zeitraum von sechs Wochen. Eines dieser Gruppen erhielt zusätzlich zu der Bewegung Omega-3-Ergänzungen über 60 Tage.

Die Analyse der Immunreaktionen konzentrierte sich auf die Entzündungsmarker Tumornekrosefaktor Alpha (TNF-⍺) und Interleukin-17 (IL-17). Die Ergebnisse zeigten, dass die Ratten der Gruppe, welche sowohl schwammen als auch Omega-3 erhielten, die niedrigsten Entzündungsmarker aufwiesen. Zudem beobachteten die Forscher eine signifikant geringere Anzahl von Osteoklasten. Diese Zellen sind für den Knochenabbau verantwortlich.

Knochenverlust und CT-Scans


CT-Scans der Kiefer der Ratten ergaben, dass die Tiere, die sowohl schwammen als auch Supplemente erhielten, den geringsten Verlust des Alveolarknochens aufwiesen. Der Alveolarknochen umschließt die Wurzeln der Zähne. Diese Befunde unterstützen die Hypothese, dass die Kombination aus Bewegung und Omega-3 eine schützende Rolle spielt.

Die Meinung der Forscher


Ana Paula Fernandes Ribeiro, die Hauptautorin der Studie, merkte an, dass Bewegung allein eine Verbesserung der systemischen Gesundheit mit sich brachte. Dies regulierte die lokale Immunantwort. Ihre weiteren Beobachtungen legten nahe, dass die Kombination mit Omega-3 die schädlichen Auswirkungen von endodontischer Pathologie zusätzlich abschwächte.

Jacinto, ein korrespondierender Autor, stellte die Frage, ob diese Erkenntnisse auch auf Menschen zutreffen können. Klare Antworten erfordern jedoch klinische Studien mit einer signifikanten Anzahl von Patienten. Die Ergebnisse dieser Studie tragen zur bestehenden Evidenz über die gesundheitlichen Vorteile von Bewegung und Omega-3 bei.

Fazit und Ausblick


Die entschiedene Empfehlung für Bewegung und Omega-3 zeigt ein neues Potenzial zur Behandlung chronischer Zahnwurzelinfektionen. Die schützenden Wirkungen dieser Kombination könnten in Zukunft einen erheblichen Einfluss auf die zahnärztliche Gesundheitsversorgung haben.

Es bleibt zu hoffen, dass klinische Studien bald folgen werden, um das volle Potenzial dieser Therapie zu realisieren. In der Zwischenzeit dürfen die positiven Tendenzen im Bereich der Prävention und Behandlung von AP nicht unterschätzt werden.

Quelle: Agência FAPESP