Bild: picture-alliance / Sueddeutsche Zeitung Photo | Rumpf, Stephan
Über 50 Geschichten hat Sonnleitner bereits für die drei ??? verfasst. Im Übrigen war er bis vor Kurzem Lehrer an einem Gymnasium in Memmingen.
Faszination Thomas Mann
Thomas Mann übt eine besondere Faszination aus – das merkt man Sonnleitner in einem Interview an: „Niemand kann solche Sätze formulieren – und ich meine das positiv“. Er liest sie immer wieder – nicht weil er nicht versteht, sondern weil es schlichtweg beeindruckend ist. Der Stil Manns führt dazu, dass Leser ins Staunen geraten. Manns Sprachkunst regt zum Nachdenken an. Das überzeugt Sonnleitner, weshalb sein aktuelles Werk eine Hommage an diesen großartigen Autor sein sollte. „Aha“-Momente schaffen – das war ein Ziel, das Sonnleitner verfolgte. Die Herausforderung? Nicht aufdringlich zu wirken und gleichzeitig die Insider zu erfreuen – ein echtes Kunststück.
Die Schatzsuche im neuen Fall
Im neuesten Fall der drei ??? stehen zahlreiche Hinweise auf den bedeutenden deutschen Literaturautor im Mittelpunkt. Die Detektive begeben sich auf eine spannende Jagd nach einem wertvollen literarischen Schatz. Das Buddenbrooks-Manuskript, wertvoll und im Zweiten Weltkrieg verschwunden, wird zum zentralen Element des Abenteuers. Die Detektive setzen alles daran, die Spur aufzunehmen.
Eine Herausforderung für Sonnleitner
Die Umsetzung stellte den pensionierten Lehrer Sonnleitner vor große Herausforderungen. „Wir richten uns an Kinder ab zehn Jahren und wollen dennoch die älteren Fans ansprechen“, erklärt er. Dies erfordert ein feines Gleichgewicht – sprachlich sowie inhaltlich. Andererseits möchtest du, dass die Leser sich mit der Geschichte identifizieren können. Es ist wahrlich eine Herausforderung, die an ihn gestellt wurde.
Eine gewisse Verwandtschaft zur anspruchsvollen Sprache Thomas Manns zeigt sich auch in der Figur Justus Jonas, die Sonnleitner beleuchtet. „Justus Jonas spielt in einer anderen Liga, das ist klar“, sagt Sonnleitner. Ein leicht gewählter Ausdruck, um die Komplexität von Manns Sprache zu verdeutlichen. Der Autor schätzt das, was er in einem Kinderbuch findet. Ein hohes Sprachniveau spricht hier Kinder an und regt zum Reflektieren an. In der Sprechweise gibt es Parallelen zwischen Thomas Mann und Justus Jonas – eine grobe Richtung, die zumindest Ähnlichkeiten aufzeigt. Es bleibt spannend, wie die Leser auf diese literarischen Verbindungen reagieren.
Ein schönes Erbe von Mann
„Die drei Fragezeichen – Das Geheimnis der sieben Palmen“ ist somit eine gelungene Hommage an Thomas Mann. Die Referenzen zu seinem Werk stören den Lesefluss nicht. Vielmehr wecken sie die Neugier auf den Jahrhundertautor. Sollte die Leserschaft durch diese Abenteuer neue Entdeckungen machen, dann hat Sonnleitner sein Ziel mehr als erreicht. Die faszinierende Welt der drei ??? verbindet sich auf wunderbare Weise mit der literarischen Genialität Manns.