Die Mechanismen hinter den Wasserfalten
Laut Guy German, einem Professor für Biomedizin an der Binghamton University, sind es die Schweißdrüsen in der Haut, die nach mehreren Minuten im Wasser aktiv werden. Das Wasser fließt in das Gewebe der Haut. Diese zusätzliche Feuchtigkeit verändert das Verhältnis von Salz in der Haut. Das informiert unsere Nerven – sie senden Signale ans Gehirn über die niedrigeren Salzwerte. Die Reaktion des autonomen Nervensystems ist dann bemerkenswert. Es verengt die Blutgefäße. Technisch betrachtet, hat dieser Prozess einen klaren biologischen Zweck: Er erzeugt eine texturierte Oberfläche. Diese Oberfläche verbessert den Halt, sei es beim Greifen von Gegenständen oder beim Gehen auf rutschigen Oberflächen.
Ein Auslöser für neue Hypothesen
Eine Frage von einem jungen Leser war entscheidend. Ist dieser Wrinkle-Effekt immer gleich oder zufällig? Diese Frage führte zur Grundlage einer fundierten Hypothese. Forscher der Binghamton University stellten fest: Das Wasser- induzierte Fingerkrimpen (WIFW) unterliegt Mustern, die den Fingerabdrücken ähneln. Dieser Befund eröffnet neue Perspektiven.
Forschungen und Laborversuche
Um ihre Theorie zu überprüfen, wählten die Forscher drei Probanden aus. Ihre Hände wurden 30 Minuten lang in Wasser eingeweicht. Anschließend fotografierten sie die Fingerkuppen. Das gleiche Experiment wurde mehr als 24 Stunden später – dann erneut am Folgetag – wiederholt. Die Analyse der Bilder zeigte erstaunliche Ergebnisse.
Die „Topografie“ der Falten war beinahe identisch, was zeigt, dass es sich nicht um Zufall handelt. Der morphologische Gleichklang war bei jedem Einzelnen konsistent, auch wenn es sich um eine kleine Studie handelt.
Potenziale für die Zukunft
Die Bedeutung dieser Entdeckung könnte weitreichend sein. Sie könnte bei der Identifikation am Ort eines Verbrechens helfen, oder zur Entwicklung neuer biometrischer Sensoren beitragen. Die Neugier hat die Wissenschaft schon oft vorangetrieben. Laut German sei es faszinierend, über Biometrie und Fingerabdrücke nachzudenken.
Eigene Tests und ihre Grenzen
Natürlich könnten interessierte Personen die gefundenen Resultate selbst testen. Den meisten ist jedoch zu raten, vorsichtig zu sein. Verletzungen des medianen Nerven – der von der Schulter bis zur Hand verläuft – können das Ergebnis beeinflussen. „Wir hörten, dass bei Menschen mit medianer Nervenschädigung in den Fingern keine Falten entstehen“, bemerkte German.
Ein studentischer Proband bestätigte dies: „Ich habe mediane Nervenschädigung in meinen Fingern.“ Seine Hände wurden getestet – das Resultat war klar. Keine Falten.
Fazit und Ausblick
Diese Forschung bietet nicht nur Einblicke in die Biologie, sondern regt auch zur weiteren Untersuchung an. Die Ergebnisse wurden im Journal of the Mechanical Behavior of Biomedical Materials veröffentlicht. Wissenschaft und Neugier, sie gehen meist Hand in Hand.