Die Romantik des Schulwesens

Dieses Thema im Forum "Schule, Studium, Ausbildung" wurde erstellt von strummer, 19. Juni 2010 .

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  1. 19. Juni 2010
    die schule als idee und auch als institution ist uralt, man denke nur zurück an die anfänge der stoa. die neugier und die freude am lernen und erfahren haben seit jeher den fokus gebildet. nun habe ich vor einigen wochen mein abitur beendet und kann nun mein resumee ziehen. das schulwesen hat jegliche romantik und liebe verloren... anstatt betrübt über den umstand zu sein, dass die schulphase jetzt beendet ist, geraten alle in extase und stürzen sich in alkoholeskapaden um den sieg über die bildung zu feiern. die schuld trägt das system. bildung wird von den bildenden selbst als strafe propagiert. oder wie wurdet ihr in der unterstufe bestraft, wenn ihr unsinn getriben habt? gedichte auswendig lernen oder alle staaten der USA mit ihren hauptstädten, um sie dann vor der klasse zu rezitieren. das schulsystem selbst propagiert die bildung als strafe.

    ich betrachte das system auch als eine art matrix die sich durch angebot und nachfrage definiert. die schule ist die angebotsseite. sie bietet das produkt bildung an. die schüler sind die nachfrager. hier entsteht das erste problem. können wir zu dem rationalen entschluss gelangen, dass ein zwöljähriger das verlangen in sich trägt sich mit der arithmetik, rechtschreibund und dem römischen reich auseinander zu setzen? nein. der zwölfjährige trägt nicht die nachfrage nach bildung in ihm, für ihn ist sie nur mittel zum zweck, denn wenn er nicht in die schule geht, dann kann er seinen gewohnten tätigkeiten nicht nachgehen, weil seine eltern ihn knechten würden. somit bilden wir seit der ersten klasse reproduzierende zombies, die nur das nötigste tun um den ort schule so schnell wie möglich verlassen zu können. nur die wenigsten lesen mehr als die plichtlektüren, nur die wenigsten bilden sich über das nötigste hinaus. das zauberwort lautet reproduktion und nicht kritisches bewusstsein.

    was denkt ihr?
     
  2. 19. Juni 2010
    AW: Die Romantik des Schulwesens

    Benutz mal Absätze...

    btt.: Wurdest du in der Schule immer nur geknechtet?
    oder bist du einfach zu sehr Links und hasst das System??
    Sorry das sind meine ersten Gedanken, nachdem ich deinen Text gelesen habe...

    Keiner feiert seinen "sieg" über die Bildung...
    Sie feiern eher das Ende eines langen Lebensabschnittes..
    Sowie den Junggesellenabschied.. dort feiert man ja auch das Ende eines Abschnittes.

    Wie kommst du auf so eine behauptung?
    Mir hat nie ein Lehrer die bildung als Strafe propagiert...
    Ich kam zum Direx... und musste die Schulordnung abschreiben, sodass ich weiß was ich darf und was nicht.


    Ich habe, als ich noch jünger war, sehr gerne gelernt und ging auch gerne zur Schule.
    Es war einfach immer ein entspanntes Klima.
    Ich habe mich gefreut, wenn neue Themen drankamen und hab mich gefreut wenn ich neue Formeln kannte oder wusste wie Stromkreise funktionieren.

    Jeder hat das recht auf Bildung.. und die Schule soll aus uns einen mündigen Bürger machen..
    Dafür ist sie da.
    Nicht dafür, dass unsere eltern uns nicht "knechten".

    Es kommt immer auf den Menschen an sich drauf an. Ich habe mich immer auf die Schule gefreut und Schulbücher gerne gelesen, auch öfters.
    Ich habe mich auch gerne über die Grenzen hinaus gebildet..
    Sei es nur durch freiwillige Referate oder durch das lesen von freiwilligen Lektüren...
     
  3. 19. Juni 2010
    AW: Die Romantik des Schulwesens

    Ich würde die Schuld nicht auf Schule schieben, denn wie du geschrieben hast, gibt es auch Schüler, die von sich heraus die Schule dazu nutzen ihren Wissendurst zu stillen und dies auch im Privaten fortsetzen.

    Die Schule selbst ist lediglich eine Institution, die Bildung vermittelt, diese jedoch meiner Meinung nach nicht degradiert und als Bürde darstellt. (Persönliche Erfahrungen sind hier jedoch sehr unterschiedlich). Ich selbst habe nie erfahren, dass man an unserer Schule mit zusätzlicher Bildung bestraft wurde.

    Somit ist doch die Schuld an allem wohl eher bei den Eltern und an der Erziehung zu suchen! Wird schon im Kindesalter Bildung und Schule im falschen Licht dargestellt, so ist es unvermeidlich, dass sich dies auch im späteren Verhältnis gegenüber der Schule zeigt.

    Ich selbst habe die Bildung nie als Bürde erfahren und ein Kind, das nicht nach Wissen strebt und versucht neues zu erlernen, würde ich als unnormal bezeichnen.
     
  4. 20. Juni 2010
    AW: Die Romantik des Schulwesens

    Wenn man von Lehrkräften unterichtet wird, in deren Persos ein Geburtsdatum 1900 steht, mag das wirklich so sein. In meiner schulischen Laufbahn: Grundschule, Gymansium, Realschule, Gyamnasium und heute die Uni, hatte ich selten solche Lehrer. Und wenn ich in seltenen Fällen solche Lehrkräfte ertragen durfte, wusste ich, dass ich am besten erfülle was von mir verlangt wird, um möglichen Konsequenzen aus dem Wege zu gehen :>

    Schade, dass dir -offensichtlich ist dein Text ja sehr subjektiv- dein ganzes Schulleben "Lernen" als Zwang auferlegt wurde. Ich hatte schon in der Grundschule das verlangen, so schnell wie möglich Lesen und Schreiben zu lernen, da ich endlich selbst die Bücher lesen konnte, die mich zu der Zeit interessierten.
    Ich mag dir in einem Punkt recht geben: Uner Schulsystem geht viel zu schwach auf die Stärken und Interessen des Einzlnen ein. Mag an fehlenden Personal oder finanziellen Mitteln liegen. Könnte man jetzt vllt. auch etwas ausfühlricher diskutieren, aber ich werd gerade ziemlich müde *g


    Mag bei einigen so sein. So trennt sich die Spreu vom Weizen Wer eben genau dieses empfinden in der Schule mit sich trägt, wird wohl selten später mehr aus seinem Leben machen. Erhöht doch die Chancen für Interessierte
     
  5. Video Script

    Videos zum Themenbereich

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