Die Schattenseiten der Satelliten: Klimawandel durch Weltraummüll?

Die Zukunft der Satellitentechnologie kündigt sich rasant an. Bis 2040 wird die Anzahl von erdnahen Satelliten voraussichtlich von etwa 5.500 auf sagenhafte 60.000 steigen. Eine zentrale Rolle hierbei spielen Dienste wie Starlink und die chinesische Konkurrenz Qianfan. Diese Satelliten haben in der Regel eine Lebensdauer von rund fünf Jahren. Am Ende ihrer Lebensdauer verglühen viele von ihnen vollständig in der Atmosphäre. Doch die drastische Zunahme von Satellitenschrott könnte ernsthafte Konsequenzen für das Weltklima haben.

Die Schattenseiten der Satelliten: Klimawandel durch Weltraummüll?

26. Mai 2025 von   Kategorie: Technik
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Die bedrohliche Menge an Satellitenschrott


Über 10.000 Tonnen Aluminiumoxid sollen jährlich ab 2040 in die Atmosphäre gelangen. Diese alarmierende Prognose stammt von Christopher Maloney und seinem Team vom Cooperative Institute for Research in Environmental Sciences (CIRES). Sie haben Modelle entwickelt, um die Auswirkungen des schwindelerregenden Anstiegs von Satelliten und deren späterem Verglühen zu untersuchen. Aluminium, ein zentraler Bestandteil dieser Raumflugkörper – etwa 40 Prozent ihrer Konstruktion, wird in winzige Partikel und Gase zerlegt.

Aluminium im Klimawandel: Ein Teufelskreis?


Das Aluminium in der Atmosphäre verbindet sich mit Sauerstoff und bildet Aluminiumoxid. Diese Metallpartikel könnten über Jahre hinweg in der Stratosphäre verweilen. Laut den Aussagen des US-Forscherteams könnte ein Anstieg des Aluminiumoxidgehalts dazu führen, dass sich die mittlere Atmosphäre um bis zu 1,5 Grad Celsius an den Erdpolen erwärmt. „Wir zeigen in dieser Studie – dass selbst auf grober Ebene das Potenzial vorhanden ist– diese Rückstandsaerosole könnten Prozesse in der Stratosphäre beeinflussen“, erklärt Maloney.

Die spezifische Rolle dieser Partikel bei der Erderwärmung bleibt jedoch umstritten. Auch Professor Stefanos Fasoulas vom Stuttgarter Institut für Raumfahrtsysteme weist auf mögliche abkühlende Effekte hin. Diese Partikel könnten die Sonneneinstrahlung verringern, was zu einer Unterbrechung der Windgeschwindigkeiten führen kann – besonders in der südlichen Hemisphäre.

Die Bedrohung der Ozonschicht durch Satellitenpartikel


Ein weiterer kritischer Aspekt – die Gefährdung der Ozonschicht, der durch Aluminiumoxid verursachten Schäden. Bekannt als „Ozonkiller“ – die Problematik verstärkt sich, da die Partikel mit einer Verzögerung von bis zu 30 Jahren in die Ozonschicht gelangen. Mehrere Studien aus Deutschland und den USA unterstützen diese Erkenntnisse, die eine weitreichende Gefährdung für die Schutzeigenschaften unserer Atmosphäre hervorrufen.

Weltraummüll: Lösungen für die Zukunft


Die Frage, die sich nun stellt: Was kann gegen diese Bedrohung unternommen werden. ESA und NASA arbeiten daran, dass bereits ausgediente Satelliten in der Atmosphäre vollständig verglühen – ein erster Schritt zur Reduzierung des Weltraummülls. Gleichzeitig wird am Stuttgarter Institut für Raumfahrtsysteme nach Alternativen geforscht. Der Ansatz: Raumflugkörper so zu designen, dass sie nicht verglühen, sondern kontrolliert zur Erde zurückgeführt werden können. Zweck dieser Maßnahme wäre das Recycling.

Die Verantwortung liegt jedoch nicht nur bei den Forschungseinrichtungen. Alle Akteure, die Satelliten ins All bringen – sollten zur umweltfreundlichen Entsorgung von Weltraummüll verpflichtet werden. Stefanos Fasoulas hebt diese Maxime hervor, um die langfristigen umwelttechnischen Folgen zu vermeiden.

Fazit: Ein weltweites Problembewusstsein ist gefragt!


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Zunahme an Satelliten ernsthafte klimatische und umwelttechnische Herausforderungen für die Welt mit sich bringen könnte. Angesichts der prognostizierten Entstehung von Aluminiumoxid in der Atmosphäre – erfordert die Materie dringenden Handlungsbedarf. Sicherzustellen, dass die Entwicklung neuer Satellitentechnologien umweltfreundlich erfolgt – könnte entscheidend für die Bewahrung unserer Atmosphäre sein.