Erdbebenschutz - Bakterien sollen Sand zu Stein machen

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von xanor, 22. Februar 2007 .

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  1. 22. Februar 2007
    Sie können Körnchen zu Sandstein verbinden und kommen praktisch überall vor. Ein Forscher will Bakterien so füttern, dass sie aus losem Sand ein festes Fundament zaubern. Im Labor hat das schon funktioniert.

    "Auf Sand gebaut" - das ist, abgesehen vom theologischen Symbolgehalt des Ausdrucks, schlecht für Bauherren und Hausbesitzer. Besonders, wenn es um Gebäude in Erdbebengebieten geht. In der Hauptstadt Mexikos etwa, die zu großen Teilen auf den Sedimenten eines ausgetrockneten Sees errichtet wurden, richteten Erdbeben in der Vergangenheit verheerende Schäden an und führten so beeindruckend vor Augen: Sand im Untergrund kann sich bei Stößen wie ein zähe Flüssigkeit verhalten. Da möchte man lieber nicht auf Sand gebaut haben.

    Steht ein Gebäude aber bereits, könnte künftig eine neue Methode helfen, das Risiko für den Erdbebenfall zu mindern. Bislang behalfen sich Bauingenieure zuweilen mit einem Klebstoffverfahren: Kunstharz wurde in den sandigen Untergrund gespritzt, stabilisierte diesen, konnte aber auch das Grundwasser belasten.

    Jason DeJong von der University of California in Davis will dazu eine Alternative entwickeln und Mikroorganismen einsetzen, die ohnehin zahlreich im Boden vorkommen. Im Labor hat er ihnen beigebracht, einzelne Sandkörnchen zu stabilerem Sandstein zusammenzufügen.

    Im Labor-Zylinder wuchs ein Sandstein

    Das stäbchenförmige Bakterium Bacillus pasteurii besitzt die Fähigkeit, zwischen Sandkörnern Kalzitkristalle wachsen zu lassen und diese so zu verkleben. DeJong unterstützte das, indem er die Bakterien mit Nähr-, Harn- und Sauerstoff fütterte.

    In einem ursprünglich mit losem Sand gefüllten Zylinder wuchs so nach und nach eine feste Form heran, berichtet der Forscher in der Fachzeitschrift "Journal of Geotechnical and Geoenvironmental Engineering". Verwendet wurden ähnliche Verfahren bisher beispielsweise zur Reparatur von Rissen in Statuen, nicht jedoch zur Herstellung massiver Formen, erklären die Wissenschaftler.

    Nun wollen sie das Verfahren in größerem Maßstab erproben. So soll in einem Erdbeben-Simulator getestet werden, ob und - wenn ja - wie die Methode die Fundamente von Gebäuden etwa im erdstoßgefährdeten Kalifornien oder eben in Mexiko-Stadt erdbebensicherer machen kann.

    stx/ddp

    Quelle: Spiegel
     
  2. 23. Februar 2007
    AW: Erdbebenschutz - Bakterien sollen Sand zu Stein machen

    nicht schlecht die idee. düfte auch bedeutend preisgünstiger sein, als Kunstharz zu verwenden.
     
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