Gezielte DSL-Störungen sollen Energie sparen

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von zwa3hnn, 6. Mai 2009 .

  1. 6. Mai 2009
    Gezielte DSL-Störungen sollen Energie sparen

    Wissenschaftler der Münchner Fraunhofer-Einrichtung für Systeme der Kommunikationstechnik ESK möchten dem bisher ungenutzten Sleep-Modus L2 in ADSL2-Systemen mit künstlichem Rauschen zum Durchbruch verhelfen. Nach Ansicht der Forscher können Telekommunikationsanbieter damit ein Drittel der zum Betreiben der Zugangstechnik erforderlichen Energie einsparen.

    Laut ESK ließe sich der Stromverbrauch des DSL-Netzes mit dem Einsatz eines Ruhezustands vorübergehend nicht genutzter Anschlüsse (L2-Modus) in gängigen ADSL2/ADSL2+-Systemen längst signifikant senken. Doch bisher laufen Breitbandzugänge stets auf voller Leistung. Obwohl der Modus standardisiert und in vielen Geräten auf Empfänger- und Vermittlungsseite vorhanden sei, komme er nicht zum Einsatz, da er erhebliche Störungen in benachbarten DSL-Systemen verursache.

    Wenn sich ein Modem verbindet und den Sparmodus beendet, die benachbarten Modems sich aber noch im Ruhezustand befinden, kann es ungestört die volle Bandbreite nutzen. Sobald aber benachbarte Systeme aktiv werden, stören sie das erste System so stark, dass es sich mit reduzierter Datenrate neu verbinden muss. Wegen solcher Komplikationen haben Netzbetreiber den Energiesparmodus bisher gar nicht erst genutzt, so die ESK-Forscher.

    Mit dem Einspeisen von künstlichem Leitungsrauschen konnten sie DSL-Anschlüsse so weit stabilisieren, dass sich der energiesparende Modus frei von Verbindungsunterbrechungen einsetzen lässt. Das künstliche Rauschen täuscht den Breitbandempfängern eine Störung vor, wie sie für das genutzte Kabelbündel typisch ist. Will sich ein Modem mit dem Internet verbinden, registriert das System eine normale Störung, selbst wenn das Gerät in der Nachbarwohnung im Ruhezustand ist. Die Verbindung baut sich zwar nicht mit der größtmöglichen, sondern einer geringfügig reduzierten Übertragungsrate auf, bleibt aber auch dann stabil, wenn der Nachbar online geht. Allein in Deutschland könnten Netzbetreiber mit einem Rausch-Update jährlich 1,5 Millionen Euro Betriebskosten sparen, schätzen die Wissenschaftler.


    quelle: heise online
     
  2. 6. Mai 2009
    AW: Gezielte DSL-Störungen sollen Energie sparen

    Hört sich ya ganz gut an, die Frage ist nur, was bedeutet "geringfügig sinkende Übertragungsrate"? sind das 10 kb/s oder 100? Ich finde das schon essentiell, weil nicht jeder damit einverstanden wäre auf 100 kb/s zu verzichten, damit der Konzern Geld spart.

    mfg,

    herodx
     
  3. 6. Mai 2009
    AW: Gezielte DSL-Störungen sollen Energie sparen

    finde die funktion an sich nicht schlecht. wenn man dadurch so viel strom sparen könnte. allerdings bin auch ich nicht gewollt "geringfügig sinkende Übertragungsrate", sofern sie wie schon gesagt bis zu oder mehr als 100 kb/s betragen, in kauf zu nehmen...
    aber das läßt sich doch bestimmt in zukunft vermeiden!
     
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