Immune-Therapie für Kinder: Fortschritte durch vergleichende Onkologie

Erstaunliche Ergebnisse aus klinischen Studien mit Hunden, die an Knochensarkomen leiden – sie haben eine Beschleunigung der Entwicklung eines neuen Medikaments zur Behandlung von Kindern mit demselben Krebs möglich gemacht. Diese Entwicklung stellt einen bedeutenden Fortschritt dar, denn sie zeigt, wie die genetische Ähnlichkeit zwischen Mensch und Tier zum Vorteil beider Arten genutzt werden kann. Es handelt sich um die sogenannte vergleichende Onkologie. Diese Disziplin untersucht Krebserkrankungen bei Haustieren, wie Hunden und Katzen, um die Therapie menschlicher Krankheiten zu verbessern.

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Immune-Therapie für Kinder: Fortschritte durch vergleichende Onkologie

28. Mai 2025 von   Kategorie: Wissenschaft
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Innovationen in der Krebstherapie dank tierischer Studien


Ein besonders beachtenswerter Aspekt hierbei ist, dass diese natürlich auftretenden Tierkrebse merkliche Gemeinsamkeiten mit menschlichen Krebserkrankungen besitzen. Osteosarkome, Brust- und Prostatakrebs, Melanome sowie das Non-Hodgkin-Lymphom sind einige Beispiele. Diese Erkenntnisse stammen von der Biopharmazeutischen Firma OS Therapies (OST) aus New York. Ihr Fokus liegt auf der Entwicklung von Immuntherapien nicht nur für Osteosarkom, sondern auch für andere solide Tumoren.

Die Entwicklung von OST-HER2


OS Therapies hat vor kurzem seine Tochtergesellschaft OS Animal Health gegründet, um OST-HER2 zu vermarkten – eine sofort verfügbare Therapie für das canine Osteosarkom. Die klinischen Studiendaten werden genutzt, um die Behandlung für Kinder mit der gleichen Krebsart voranzutreiben. „Osteosarkom ist der häufigste Krebs bei Hunden und betrifft jährlich über 40.000 Hunde in den USA“, erklärt Paul Romness, CEO von OST. Neueste Entwicklungen beinhalten einen Patentschutz für den Herstellungsprozess von OST-HER2, der bis 2040 gilt. Dies schafft klare kommerzielle Möglichkeiten zur Verbesserung der Gesundheitsergebnisse.

Die HER2-Therapien konzentrieren sich auf den menschlichen epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor 2 (HER2), der bei verschiedenen Krebserkrankungen überproduziert wird. Diese Krebserkrankungen umfassen unter anderem Brust-, Speiseröhren- und Bauchspeicheldrüsenkrebs und das Osteosarkom. HER2-Protein beschleunigt das Tumorwachstum. Durch die Verwendung von modifizierten Listeria monocytogenes-Bakterien wird die DNA-Therapie direkt zu den Zellen transportiert.

Klinische Studien und Ergebnismessungen


Klinische Studien zu OST-HER2 an Hunden mit Osteosarkom ergaben, dass die Behandlung es ermöglicht, Amputationen zu verhindern oder zu verzögern. Tumorwachstum sowie Metastasierung wurden verlangsamt. Die Patienten überlebten länger – diese Ergebnisse werfen das Licht auf eine weniger invasive und gezielte Behandlungsmethode. „Mein Traum seit der Unternehmensgründung war es, die Behandlungsstandards für Osteosarkome zu verändern“, sagte Romness.

Mit einem bemerkenswerten Erblichkeitsgrad – etwa 96 % – zwischen menschlichem und canine Osteosarkom könnte dieser Ansatz die Therapiechancen für Menschen signifikant verbessern. Das OST-HER2 Medikament wurde auch in einer PBS-Dokumentation vorgestellt, die sich dem Thema der vergleichenden Onkologie bei Hunden widmet.

Die Rolle von OST-HER2 in der menschlichen Onkologie


Osteosarkom ist nicht nur bei Hunden häufig, sondern auch bei Menschen der häufigste primäre Knochentumor. Studien zur Phase 2b an Menschen zwischen 12 und 39 Jahren ergaben, dass OST-HER2 signifikante Verbesserungen in Bezug auf das 12-Monats-Ereignis-freie Überleben zeigte. Ein „Ereignis“ wird hier definiert als das Wiederauftreten von metastatischem Osteosarkom. Diese Erkenntnisse wurden jedoch noch nicht begutachtet. Dr. Robert Petit, Chefwissenschaftler bei OST, brachte die positiven Ergebnisse auf den Punkt: „Die Patienten erreichten einen statistisch signifikant höheren Anteil an 12-Monats-EFS im Vergleich zu historischen Kontrollen.“

Die Therapie hat bereits verschiedene Auszeichnungen erhalten, darunter die Rare Pediatric Disease Designation von der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA. Außerdem strebt OST an, bis Ende 2025 eine Biologics License Application (BLA) einzureichen. Das Unternehmen hat eine klare Vision für die zukünftige Anwendung von OST-HER2 entwickelt.

Zukunftsausblick und Perspektiven für die Behandlung


OST-CEO Paul Romness ist optimistisch: „Wir konzentrieren uns darauf, eine beschleunigte Genehmigung für OST-HER2 in der Behandlung von wiederkehrendem, vollständig reseziertem, lungengeschädigtem menschlichem Osteosarkom bis Ende 2025 zu erhalten.“ Der Weg für die klinische Nutzung von OST-HER2 wird weiter geebnet, während das Unternehmen die gesammelten Erfahrungen aus der Tierbehandlung zum Wohle widerstandsfähigerer Therapien für Menschen nutzen möchte.

Die Kombination aus grundlegender Forschung, tiergestützter Therapie und dem Austausch von Erkenntnissen zwischen den Spezies wird diesen Bereich der Krebsbehandlung revolutionieren. In der Tat könnte die vergleichende Onkologie viele Türen zu neuen Möglichkeiten öffnen.

Der Weg ist noch lang, doch mit diesen innovativen Ansätzen ist eine vielversprechende Zukunft für die Krebserkrankung Osteosarkom sowohl bei Tieren als auch Menschen in Sicht.