Lidl Plus App: Eine Balance zwischen Bequemlichkeit und Datentransparenz

Die digitale Revolution im Einzelhandel – ohne Zweifel ist sie in vollem Gange. Loyalty-Apps, die darauf abzielen, die Kundenbindung zu stärken, sind in dieser Hinsicht nicht mehr wegzudenken. Unter ihnen sticht die Lidl Plus App hervor, ein Produkt der Schwarz Gruppe. Mit weltweit 50 Millionen Downloads allein im Google Play Store gehört sie zu den gefragtesten Anwendungen in Deutschland. Über einen Zeitraum war die App sogar auf Platz 1 der deutschen App-Charts und überholte damit hochkarätige Konkurrenten wie WhatsApp, Google Maps sowie TikTok.

Lidl Plus App: Eine Balance zwischen Bequemlichkeit und Datentransparenz

20. Januar 2025 von   Kategorie: Trend & Lifestyle
Welche Daten sammelt die App Lidl Plus Und wie verändern LoyaltyApps mit Kooperationen Coupons .jpeg

Lidl Plus App: Kunden setzen auf Informationsaustausch


Die Lidl Plus App bietet ihren Nutzern exklusive Rabatte, Coupons und Treuepunkte. Die Motivation ist einfach: Nutzer tauschen persönliche Daten gegen attraktive Angebote ein. Diese Daten können Informationen wie Geburtsdatum, E-Mail-Adresse, Mobilnummer und im besten Fall sogar die Anschrift umfassen. Unternehmen erlangen durch die App Einsicht in das Kaufverhalten der Kunden. Tatsächlich heißen die gesammelten Informationen – vom gewählten Zahlungsmittel bis hin zu den Standortdaten – einen individuell zugeschnittenen Marketingansatz willkommen. Hierzu äußert sich Katharina Grasl von der Verbraucherzentrale Bayern: „Gerade durch den Blick in den Einkaufswagen erhalten Unternehmen präzise Einblicke in Ernährungsgewohnheiten und Lebensumstände.“

Steigende Ausgaben durch Loyalty-Programme: Ein zweischneidiges Schwert?


Laut der US-amerikanischen Firma Paytronix könnten die durch Apps wie Lidl Plus bewirkten Mehrausgaben der Kunden zwischen 18 und 30 Prozent liegen. Rabatte auf Produkte, die Kunden ansprechen und motivieren – dabei stellt sich die Frage, ob diese Zusatzausgaben wirklich lohnenswert sind. Verbraucherschützerin Grasl warnt: „Verbraucher sollten genau überlegen, ob der Mehrwert der App diesen Nachteil wirklich überwiegt.“ Das Bewusstsein für unbewusste Kaufimpulse könnte entscheidend sein.

Partnerschaften und Rabatte: Lidl zieht alle Register


Auf eine Anfrage des Bayerischen Rundfunks hin betont Lidl, dass personalisierte Empfehlungen es dem Unternehmen ermöglichen, besser auf individuelle Kundenwünsche einzugehen. Die durchschnittliche Bewertung von 4,7 Sternen im App Store sowie 4,0 Sternen bei Google Play belegen, dass die App viele Nutzer begeistert. Seit ihrer Einführung im Jahr 2020 hat Lidl zudem Partnerschaften mit verschiedenen Anbietern geschlossen, um das Einkaufserlebnis zu verbessern. Belohnungen, wie Tankrabatte und vergünstigte Kinotickets, animieren die Kunden.

Ein harter Wettbewerb: Die Konkurrenz im Blick


Die Konkurrenz schläft nicht. Auch große Lebensmittelketten wie Rewe, Penny oder Edeka setzen auf eigene Apps, die auf die Loyalität ihrer Kunden abzielen. Eine beachtenswerte Studie des Instituts für Handelsforschung in Köln zusammen mit der Unternehmensberatung KPMG zeigt, dass bereits jeder zweite Konsument in Deutschland auf unternehmenseigene Kundenprogramme zurückgreift – meistens als App. Aldi plant für 2025 die Einführung eines neuen digitalen Loyalty-Systems mit dem Namen „Aldi Bonus“.

Zusammengenommen ist die Lidl Plus App ein bedeutendes Element in einer dynamischen Branche. Unternehmen wetteifern, um das Engagement ihrer Kunden zu steigern und maßgeschneiderte Erfahrungen anzubieten – und das zu einem Preis, den die Verbraucher zu zahlen bereit sind. Immerhin: Der Erfolg dieser Apps zeigt sowohl Fortschritt als auch Herausforderungen auf, die für die Zukunft des Einzelhandels von Bedeutung sein werden.

Bild & Quelle: dpa/picture alliance: Uli Deck, BR
 

Kommentare

21. Januar 2025
Bei TikTok und Sozialen Medien will man ein Verbot, die Apps der Supermärkte lasst man aber zu. Die könnte man viel einfacher Verbieten, sitzen sie ja meist bei uns und nicht im Ausland.
Bei den Sozialen Medien regen sich die Menschen auf und gleichzeitig laden sie sich die Supermarkt Apps herunter.
Die Rabatte sind ja auch willkürlich und für mich gegen sie in Richtung Diskriminierung. Wer die Apps nicht nutzt, zahlt mehr. Das ist eine klare Benachteiligung von einigen Personen.
 
21. Januar 2025
Ja der Unterschied ist, die Lidl App wird nicht für politische Werbung genutzt und hat nur geringfügigen medialen Einfluss. Ist quasi nicht "mächtig".

Wer die App nicht nutzt, zahlt halt den normalen Preis, wer mit seinen Daten bezahlen will, darf das tun.

Prinzipiell eine andere Art der Bezahlung. Ob mit Daten, Bitcoin, Gold oder Geld alles nur eine Frage der Akzeptanz und Werteinschätzung.
 
22. Januar 2025
Woher weißt du das? Wer sagt dir, dass die Daten nicht an andere weiterverkauft werden, die es für politische Werbung nutzen?
Vor Wahlen bekomme ich jetzt immer öfter Wahlwerbung von den Parteien an meine Adresse zugeschickt - woher haben die Parteien meine Adresse?

Ich habe damit auch kein Problem wenn man es offen darstellt. Aber es hat schon seinen Grund wieso man dahingehend nichts erfährt.
 
22. Januar 2025
Zuletzt bearbeitet: 22. Januar 2025
Jedes Land hat da eigene Datenschutzgesetze, aber zumindest für den Datenhandel in Deutschland gelten sehr strenge Vorschriften - was nicht nur Vorteile hat, aber zumindest verbietet es die Weitergabe deiner Daten an Dritte OHNE deine exakte Zustimmung.

Dennoch für Werbezwecke wird das oft umgangen und Daten von Unternehmen aus dem Ausland gekauft oder diese beauftragt. Daher ist es wichtig das die Daten eher unzugänglich und sicher verwahrt werden. Weil nicht selten stammen Datenstätze aus Hacks.

Wir wissen ja das vor allem die radikaleren Parteien auch Unterstützer aus dem Ausland haben. Letztendlich kann man ihnen nicht Nachweisen das sie selbst solche Werbung beauftragen. Wenn ein Milliardär mit einem Medienunternehmen aus dem Ausland deutsche Daten kauft und dann kräftig Werbung für die Partei macht, wird hinterher auch kein Schuldiger gefunden.

Wir sind so weit, das ausländische Staaten Datenbanken haben von Personen Weltweit und da alles protokollieren was zuzuordnen geht. Auch mit Hilfe von KI. Wir reden hier von Milliarden Datensätzen... letztendlich hat man keine Ahnung wohin deine Daten von Marktplätzen, Games oder TikTok dann wandern. Andere Länder andere Gesetze.

Deutschland hat sich eher darauf spezialisiert alles kompliziert zu machen und den Bürger vor seiner eigenen Faulheit, Dummheit zu bewahren und dafür macht man es der Wirtschaft mit noch mehr Bürokratie schwer und erstickt auch Innovationen.

Regel für KI und haufenweise Vorschriften, Pflichten und Steuern. Ja ich bitte euch, wer ist so wahnsinnig und macht in Zentraleuropa oder DE noch ein Unternehmen auf? Da brauchst gar nicht anfangen.

Und jetzt wo die USA alle (auch vernünftigen) Regeln streichen, wird es noch schwerer da konkurrenzfähig zu bleiben. Da muss sich grundlegend was ändern in Europa sonst war es das.

Ein Land voller Bürokraten, Urheberrechtsfaschisten, Steuerberater und Anwälten wer braucht das? Arbeitsbeschaffung die der Wirtschaft massig Geld kostet, da wird die Arbeitskraft wo anders dringender benötigt. Hinterher macht das eh alles die KI und die ist dann in den USA. Weil bei uns wird man gar nicht erst anfangen.

Gesetze sind wie Klopapier nur so lange was wert, wie sie auf der Rolle hängen und am Ende wischt sich irgend jemand damit ab. Mal sehen wie braun Europa noch wird und was von dem Klopapier noch übrig bleibt. Deutschland das Land der Klopapierbürokraten.
 
23. Januar 2025
Also gibt es zwar Gesetze, die uns alle schützen sollen, die kann man aber leicht umgehen - super
Zufälligerweise bekomme ich immer Werbung von den Grünen - wieso kann ich nicht sagen. Da hätte ich sicherlich auf andere Parteien zuerst getippt, die meine Daten irgendwoher nehmen