Die Stabilität der Stromversorgung in Deutschland
Deutschland verfügt allgemein über eine der sichersten Stromversorgungen in Europa. Aber gerade deshalb sollten Privathaushalte Absicherungen für den Notfall in Betracht ziehen. Zu den effektiven Absicherungen zählen sowohl Pumpspeicher als auch private Batteriespeicher. Oft wird die technische Implementierung dieser Systeme jedoch als herausfordernd wahrgenommen.
Kosten und Amortisation von Stromspeichern
Ein großer Vorteil von Batteriespeichern ist die Amortisation der Kosten in relativ kurzer Zeit. Professor Sterner erklärt, dass bei einem Vier-Personen-Haushalt ein Speicher mit rund fünf bis zehn Kilowattstunden ideal wäre – dies deckt den durchschnittlichen Tagesverbrauch ab. Hierfür lägen die Anschaffungskosten zwischen 5.000 und 6.000 Euro. Diese Investitionen würden sich nach ungefähr sechs Jahren rechnen – eine interessante Perspektive für viele Familien.
Ein anschauliches Beispiel: Wer sein E-Auto mit eigenem Strom lädt, könnte für nur einen Euro sogar hundert Kilometer fahren. Dies steigert die Attraktivität der eigenen Photovoltaikanlage erheblich.
Der persönliche Beitrag zur Energiewende
Die individuelle Rolle im Rahmen der Energiewende wird immer wichtiger. Diese Auffassung teilt auch die Energie-Genossenschaft Inn-Salzach (EGIS) aus dem Landkreis Altötting. Die Bürgerinitiative engagiert sich aktiv in regionalen Projekten rund um erneuerbare Energien. Christoph Hiermeier aus Garching an der Alz ist ebenfalls ein Teil davon. Er hat vor fünf Jahren eine Speicherbatterie mit 13,5 kWh für sein „Smart Home“ verbaut. Nun benötigt sein Haushalt wegen der Wärmepumpe und E-Auto viel Strom. Sein Speicher deckt 70 Prozent des Jahresbedarfs – jedoch muss er die restlichen 30 Prozent zusätzlich erwerben.
Eine interessante Anmerkung: Hiermeier bedauert, dass sein Speicher keine Notstrom-Funktion hat. Neuere Modelle bieten jedoch bereits diese Ersatzstromversorgung inklusive solarer Nachladung. Die Aufwendungen dafür belaufen sich auf etwa 3.000 Euro.
E-Auto als Teil des Stromkreislaufs: Bidirektionales Laden
Ludwig Haunolder aus Teising hat bereits vor 20 Jahren in eine PV-Anlage investiert. Aktuell erhält er noch 54,9 Cent pro Kilowattstunde für die Einspeisung. Sein Vertrag endet jedoch bald. Dann wird der Preis drastisch fallen. Stattdessen plant der Rentner, seine E-Auto-Batterie als Speicher zu nutzen. „Das heißt: Ich könnte mein Auto als Speicher benutzen,“ sagt Haunolder. Dennoch, das bidirektionale Laden ist mit hohen Investitionen verbunden – etwa 2.000 Euro für die technische Implementierung.
Regulatorische und infrastrukturelle Hürden
Die Umsetzung des Autos als Stromspeicher steht vor Herausforderungen. Professor Michael Sterner erklärt dazu, dass es noch an der praktischen Umsetzung hapert. Besonders wichtig sind die passenden Wall-Boxen und geeignete Stromtarife. Das bayerische Umweltministerium verweist ebenfalls auf die Notwendigkeit regulatorischer Klärungen auf Bundes- und EU-Ebene.
Vergleichbare Länder wie Frankreich zeigen bereits, wie die Verbindung von Autobatterien mit dem Stromnetz funktioniert. Verbraucher kritisieren die Politik sowie wirtschaftliche Blockaden, die eine schnelle Implementierung behindern. Zudem gibt es technische Hürden, da unterschiedliche Anwendungsfälle teils variierende Anforderungen an die Hardware stellen.
Das Gesamtsystem ist somit noch nicht optimal harmonisiert. Trotz bestehender Hardware-Komponenten bleibt die Integration in einen reibungslosen Gesamtprozess eine der größten Herausforderungen für die Zukunft.
In der Welt der erneuerbaren Energien gibt es viele Möglichkeiten. Daher bleibt abzuwarten, wie sich der Markt entwickeln wird und in wie weit Verbraucher von diesen Technologien profitieren können.