Organische Moleküle als Datenspeicher

Dieses Thema im Forum "Wissenschaft & Forschung" wurde erstellt von raid-rush, 26. August 2012 .

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  1. 26. August 2012
    Zuletzt bearbeitet: 15. April 2017
    Über die Polarisation kann sich ein ferroelektrisches Material digitale Information ohne Stromfluss merken

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    Ferroelektrische, nadelförmige Kristalle aus organischen Molekülen



    Komplexe organische Moleküle könnten in Zukunft die Rolle von Silizium in einfachen Computerchips übernehmen und viel Strom sparen helfen. Diesen Weg verfolgt ein amerikanisches Forscherteam. Es hat erstmals ein sogenanntes Ferroelektrikum entwickelt, dessen Polarisation sich durch Spannungspulse bereits bei Raumtemperatur schalten lässt. Ähnliche Materialien zeigen diese Eigenschaften bisher nur tiefgekühlt unter minus 200 Grad Celsius. Zudem ordnen sich die neuen Molekülkomplexe völlig selbstständig zusammen, berichten die Wissenschaftler in der Zeitschrift "Nature".

    "Unsere Entdeckung könnte immense Auswirkungen auf die Erforschung von organischer Elektronik und Speichertechnologien haben", sagt Alok Tayi von der Northwestern University in Evanston. Denn die bei etwa 23 Grad schaltbare und stabile Ausrichtung der elektrischen Ladung in dem neuen Material lässt sich zum Speichern digitaler Daten und auch bei der Entwicklung von empfindlichen Sensoren nutzen. Zusammen mit seinen Kollegen verteilte Tayi daher spezielle organische Moleküle wie Quinone und Fulvalene in einem Lösungsmittel. In diesem ordneten sie sich selbstständig - unter Ausbildung von Wasserstoffbrückenbindungen - zu größeren kristallinen Komplexen mit den gewünschten ferroelektrischen Eigenschaften an.

    Zur Überprüfung der elektrischen Eigenschaften schickten die Forscher über winzige Goldelektroden kleine Spannungspulse von bis zu zehn Volt durch die Molekülkomplexe. Dadurch ließ sich die Polarisation des Materials auch bei Raumtemperatur kontrollieren. Verantwortlich dafür war die parallele Anordnung von Molekülarealen, die einerseits gerne Elektronen aufnehmen und andererseits diese Elektronen zur Verfügung stellten.

    Für den Bau von Sensoren und Schaltkreisen ist es allerdings noch zu früh. Denn sowohl die Haltbarkeit als auch das Schaltverhalten der organischen Materialien müssen noch im Detail untersucht werden. ...

    Deutsche Quelle: Neue organische Supermoleküle als Datenspeicher - Wissenschaft aktuell

    Englische Quelle: http://www.nature.com/nature/journal/v488/n7412/full/nature11395.html

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    Damit wären neue Prozessoren möglich, die kaum Abwärme erzeugen und sehr wenig Energie benötigen. So können diese möglicherweise innerhalb eines organischen Körpers betrieben werden und von dort auch mit Energie versorgt sind.
     
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  2. 7. September 2012
    AW: Organische Moleküle als Datenspeicher

    ein molekül ist genau genommen nicht erst jetzt eine speicherstruktur von atomen. auch speichern moleküle im gespiegelten zustand verschiedene infos (geruchsmoleküle). dass jetzt die ladung als zustand zur informationserhaltung dienen soll. . . schau mal einer an!
     
  3. 8. September 2012
    AW: Organische Moleküle als Datenspeicher

    wir leben halt immer noch im digitalem zeitalter. organische computer würden in ihrer komplexität wohl auch ein komplett neues denken voraussetzen und andere logiken.

    wenn man sich die codierung der DNA ansieht und wie viele informationen dort geschickt komprimiert sind. sollte es entschlüsselt werden, wird das züchten von "gehirnen" wohl auch nur eine frage der zeit sein.
    es wäre nur sinnlos zu versuchen diese dann digital anzusteuern, eine schnittstelle müsste direkt mit unserem gehirn verbunden sein.

    damit wäre es möglich eine realität zu erschaffen die nicht unterscheidbar ist, da alle inputs wie riechen, hören, sehen etc. exakt nacherzeugt werden können. anstelle die reaktion an den körper zu leite wird diese an das "netz" geleitet und verarbeitet.

    bleibt aber wohl noch lange oder vll für immer science-fiction (wie im film eXistenZ)
     
  4. 8. September 2012
    AW: Organische Moleküle als Datenspeicher

    erinnert mich ein wenig an den kristallinen Supercomputer von EuReKa. Da gabs auch so einen dicken, oder halt vom dritten Teil von Metroid. Da gabs in den Flotten pro Schiff immer einen organischen Supercomputer. Ich nehme an, wenn die Eigenschaften wirklich richtig gut sind und die Kosten ungefähr gleich, vllt. ein wenig höher oder niedriger, dann freu ich mich schon auf organische CPU's
     
  5. 8. September 2012
    AW: Organische Moleküle als Datenspeicher

    ein schaf klonen hat doch nichts mit der entschlüsselung der dna zu tun ^^ das geht auch ohne. der informationsgehalt da drin ist uns weiterhin noch verschlossen.

    zwischen dolly und einem aus stammzellen gebautes teil sind schon große unterschiede, menschen und tiere klonen ist vergleichsweise ein kinderspiel, es ist eben verboten aber würde uns auch nicht weiter helfen.

    zwischen dna manipulation und kompletter "neu codierung nach wunsch" liegen noch ein paar jährchen forschung.
     
  6. 8. September 2012
    Zuletzt bearbeitet: 8. September 2012
    AW: Organische Moleküle als Datenspeicher

    Damit haben obige News nichts zu tun. "Organisches Molekül" ist keine Bezeichnung für Moleküle, die biologischer ("organischer" i.w.S.) Funktion nachkommen, sondern eine Stoffklassenbezeichnung für so ziemlich alles, was Kohlenstoff enthält. Andere Logik braucht's auch nicht, schließlich wird versucht vorhandene Halbleitergatter zu ersetzen. DNA steht damit allerdings in keinerlei Zusammenhang.

    Inwiefern DNA-verschlüsselte Informationen wirklich verschlossen sind ist im übrigen sehr relativ zu betrachen. Das Problem der "Neucodierung nach Wunsch" (die du wohl auch mit "aus Stammzellen bauen" meinst, aber überhaupt nichts damit zu tun hat) ist kein Problem der DNA (DNA de novo zu synthetisieren wurde in den 50ern erfolgreich angefangen und funktioniert schon längst), sondern der Komplexität von Proteinstrukturen und Proteinstruktur-Proteinfunktion-Beziehungen.
     
  7. 10. September 2012
    AW: Organische Moleküle als Datenspeicher

    nichts anders habe ich gesagt... an der DNA rumbasteln ist kein ding, aber zu verstehen was welcher teil genau bewirkt, das ist eben noch nicht "entschlüsselt".

    ja ist etwas am rande des themas, allerdings bestehen wir ja auch aus organischen molekülen letztendlich wie plastik ein erdölprodukt ist und somit auch aus "organischen molekülen" besteht.

    hier ging es speziell um die elektrische oder ferroelektrische wirkung dieser. viele kennen das z.b. von den neuen OLED (organische LED) die im smartphone zu finden sind.
     
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