Rechner im Rechner: Dell kombiniert Windows & Linux

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von zwa3hnn, 14. August 2008 .

  1. 14. August 2008
    Dell ist einer der wichtigsten Hardwarepartner von Microsoft. Das Unternehmen öffnete sich aber in der jüngeren Vergangenheit wie viele Anbieter zunehmend in Richtung des freien Betriebssystems Linux.

    Jetzt sollen sich Windows & Linux bei Dell ergänzen.

    Der Hersteller kündigte kürzlich während der Vorstellung der neuen Latitute E-Serie an, dass man bestimmte Notebook-Modelle mit einer speziellen Linux-Umgebung ausrüsten will, die einfache Aufgaben auch ohne den Start des Haupt-Betriebssystems Windows ermöglichen soll.

    Das Ziel der Neuentwicklung, die primär Business-Anwender ansprechen soll, ist es, Laptops eine ähnliche Funktion zum Schnellzugriff zu geben, wie sie bereits bei einigen Smartphones vorhanden ist. Dell orientiert sich dabei an den BlackBerry-Smartphones von RIM, weshalb der interne Codename für das Projekt auch "BlackTop" lautet.

    Der offizielle Name lautet "Latitude ON", wobei man ähnliche Ziele verfolgt wie andere Anbieter mit dem so genannten SplashTop und vergleichbaren Lösungen. Bei Dell geht man allerdings in Sachen Funktionsumfang noch ein ganzes Stück weiter. So läuft das Paket auf einem separaten Modul, das zusätzlich im Notebook verbaut wird.

    Darauf befindet sich ein kompletter kleiner Rechner, der von einem sehr sparsamen ARM-Prozessor angetrieben wird und mit etwas Flash-Speicher ausgerüstet ist. Das Ganze funktioniert also vollkommen autark vom eigentlichen Notebook und dessen Festplatte oder CPU. Einzig der Akku des Geräts wird angezapft und sorgt dank stromsparender Technik für tagelange Laufzeiten.

    Linux inside
    Nach Angaben von Dell basiert die Software von Latitude ON auf SUSE Linux Enterprise Desktop 10. Das Paket enthält einen mit Firefox eng verwandten Browser und ein von Dell angepasstes Programm zur Verwaltung E-Mails, Kontakten und Terminen. Mit Hilfe von speziellen Viewer-Tools können zudem Office- und PDF-Dokumente angezeigt werden. Außerdem liegt ein Treiber für das HSDPA-Modem der Notebooks bei, so dass man von unterwegs auf das Internet zugreifen kann.

    Wer ein Notebook mit Latitude ON erwirbt, kann dem "BlackTop" allerdings keine eigenen Anwendungen hinzufügen. Einer der Gründe dafür ist die Verwendung eines ARM-Prozessors, statt einer x86-basierten CPU. Dell will das Software-Paket aber ständig weiterentwickeln und unter anderem einen Instant Messenger und Unterstützung für Flash und Java im Browser hinzufügen.

    Anfangs wird Latitude ON allerdings nur in einer abgespeckten Variante ohne eigenständiges Hardware-Modul eingeführt. Wenn die ersten neuen Dell Latitude E4200 und E4300 Notebooks in den nächsten Wochen auf den Markt kommen, wird mit einer Art "Reader" der Zugriff auf Daten der von Windows genutzten Festplatte möglich sein.

    Dieser liest den Outlook-Cache aus und trägt die 100 aktuellsten E-Mails und die Termine der nächsten zwei Wochen in den Linux-Client des "BlackTop" ein, ähnlich wie es einige Konkurrenten von Dell bereits praktizieren. Erst im November wird Latitude ON in vollem Umfang eingeführt. Dann soll auch das eigenständige Modul in Form einer Mini-PCI-Steckkarte angeboten werden, das bei zuvor mit dem beschränkten Lesezugriff erworbenen Geräten nachgerüstet werden kann.

    Damit fällt allerdings der Zugriff auf die Festplatte des Notebooks weg, so dass die E-Mails und andere Daten immer per Drahtlos-Internet heruntergeladen werden. Auch die für Firmenkunden essentielle Kompatibilität zu Microsoft Exchange soll dann geboten werden. Für stundenlanges, intensives Arbeiten wird weiterhin Windows genutzt.


    quelle: WinFuture.de
     
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