#1 6. Juli 2007 Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 14. April 2017 Die Spionageaffäre um die Teams McLaren-Mercedes und Ferrari stößt in bisher unbekannte Dimensionen vor, die Fahrer haben laut Formel-1-Chef Bernie Ecclestone indes nichts zu befürchten. Selbst wenn durch Informationen von Ferrari die Leistung der McLaren-Mercedes gesteigert worden sein sollte, habe das auf keinen Fall Einfluss auf die Piloten. "Das hat mit dem Fahrer nichts zu tun - er hat ein Auto, steigt ein, weiß nichts davon", sagte Ecclestone der britischen Tageszeitung The Times. Als mögliche Strafe könnten dem britisch-schwäbischen Team aber Punkte in der Konstrukteurswertung abgezogen werden. Vor dem Heimrennen in Silverstone führt McLaren-Mercedes mit 114 Punkten vor Ferrari (89). {img-src: http://www.sportal.de/photos/07/03/70e2e7c7c6c1eaf610e0a54281e3245f.jpg} Bernie Ecclestone fordert eine lückenlose Aufklärung Geheime Papiere Allerdings, so Ecclestone weiter, müsse der Internationale Automobilverband FIA in seinen Ermittlungen erst einmal zu der Feststellung gelangen, dass tatsächlich Informationen über Ferrari bei den Silberpfeile zum Einsatz gekommen seien. "Und wenn sie genutzt wurden, haben sie Einfluss auf die Leistung des Autos gehabt, und wenn ja, wo?", fragte der Brite. Dabei geht es um eigentlich bestens gehütete Geheimnisse, die der bereits entlassene frühere Ferrari-Chefmechaniker Nigel Stepney an den ebenfalls suspendierten McLaren-Chefdesigner Mike Coughlan Ende April weitergeleitet haben soll. Vier Wochen später startete McLaren-Mercedes mit drei Siegen in Serie durch, ehe Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen in Magny-Cours wieder die Nase vorn hatte. Lückenlose Aufklärung In der Fahrerwertung führt vor dem Großen Preis von Großbritannien, dem 9. von 17 WM-Läufen, Lewis Hamilton (64 Punkte) vor Teamkollege und Titelverteidiger Fernando Alonso (Spanien/50). Das Ferrari-Duo Felipe Massa (Brasilien/47) und Räikkönen (Finnland/42) belegt die Ränge drei und vier. Teamchef Ron Dennis wies vier Tage vor dem für McLaren äußerst prestigeträchtigen Heim-Grand-Prix weitere Verstrickungen des Rennstalls von sich und sicherte volle Unterstützung bei der Aufklärung der Stepneygate-Affäre zu. "Es ist wichtig, dass wir keine Fehler machen", forderte Ecclestone lückenlose Aufklärung, ob gegen die Regeln oder den Sport-Code der Formel 1 verstoßen worden sei. "Schatten auf den Mercedes-Siegen" Nach Informationen des Fachmagazins auto, motor und sport soll das sichergestellte Dossier 500 Seiten umfassen. Darin seien nicht nur Konstruktionszeichnungen und Daten des aktuellen Ferrari F2007 enthalten, sondern auch geheime Details zu internen Strukturen und Arbeitsabläufen in der Firmenzentrale im italienischen Maranello, berichteten auch italienische Medien. Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo sprach im Corriere della Sera von einer Angelegenheit "von noch nicht erreichter Schwere". Für den früheren Grand-Prix-Piloten Hans-Joachim Stuck ist der Vorgang "unterstes Niveau". Auch wenn seiner Meinung nach Spionage zur Formel 1 gehört "wie Gas geben und bremsen", glaubt er nicht, dass Dennis sich einen Nutzen verschafft habe. "Bevor der Informationen von seinem größten Erzfeind annimmt, springt er lieber vom Dach seiner Super-Fabrik", meinte Stuck in der Bild-Zeitung. "Das wirft einen großen Schatten auf die Siege von Mercedes", sagte Ex-Rennfahrer und Fernseh-Experte Marc Surer. Allerdings sind sich die Experten einig, dass mögliche Informationen so schnell gar nicht verwertet worden sein könnten. Quelle: Hier klicken Mit freundlichen Grüßen + Multi-Zitat Zitieren