Neue Grenzwerte für Fremdstoffe in Biomüll
Ab dem 1. Mai 2025 gelten verbindliche Grenzwerte für angelieferten Biomüll. Maximal 2 Prozent der Menge dürfen aus Kunststoffen bestehen. Die neue Verordnung betrifft jedoch nicht direkt die Bürger. Diese tragen ihren Biomüll in die braune Tonne. Vielmehr gilt die Regelung für jene, die den Inhalt zur Kompostieranlage transportieren. Es handelt sich hierbei um die letzte Stufe einer dreistufigen Bio-Abfallverordnung, welche 2022 von den Bundesländern in Anlehnung an eine EU-Vorgabe beschlossen wurde.
Erhöhte Kontrollen durch Sensoren
Verbraucher sind nicht nur passive Mitspieler. Der Einsatz von Sensoren an Müllfahrzeugen wird immer weiter verbreitet. Diese Geräte erkennen Fremdstoffe bereits vor der Entleerung. In München plant man sogar, die Biotonnen bei der Abholung genauer zu überprüfen. Qualitätskontrolleure sind eingestellt worden. Sie führen stichprobenartige Kontrollen durch und überprüfen den Inhalt der Behälter.
Bußgelder bleiben oft aus
Die Regelungen hinsichtlich Bußgeldern variieren stark von Kommune zu Kommune. Bei falscher Befüllung können Geldstrafen verhängt werden, aber wie hoch ist stets unterschiedlich. Informationen dazu finden sich in der jeweiligen kommunalen Abfallsatzung. Das meist gewählte Mittel bleibt jedoch die Aufklärung. In München beispielsweise ist es unwahrscheinlich, dass Bürger mit hohen Geldstrafen rechnen müssen. Jacqueline Charly von der Abfallwirtschaft München (AWM) betont: „Jede Plastiktüte oder jeder falsch entsorgte Becher gefährdet die Qualität des Komposts.“ Die Stadt verfolgt das Ziel "Zero Waste City" und will Bürger sensibilisieren, statt ihnen Strafen aufzuerlegen.
Die Psychologie hinter der Mülltrennung
Dr. Sarah Hatfield – eine Expertin für die Psychologie der Mülltrennung – beschreibt eine interessante Dynamik. „Komplizierte und intransparente Regeln hemmen die Beteiligung der Bürger“, erklärt sie. Klare Anweisungen helfen, sich besser zu orientieren und steigern die Bereitschaft zur Mitarbeit. Beispielsweise dürfen Essensreste in die Tonne, jedoch nicht in den eigenen Kompost. Ratten könnten sonst ein Problem darstellen. Auch Grasschnitt ist erlaubt, jedoch in begrenzten Mengen. Kompostierbare Plastiktüten hingegen sollten nicht in die Biotonne gelangen, da der Verrottungsprozess zu lange dauert. Angaben zur Nachbarbeteiligung könnten zudem andere motivieren. Laut Hatfield trennen lediglich 70 Prozent der Bürger ihren Müll korrekt.
Vorteile der sauberen Biomülltrennung
Die Strategie des Münchner Abfallwirtschaftsbetriebs – Information anstelle von Strafe – erweist sich als erfolgversprechend, sogar aus wissenschaftlicher Sicht. Von einer besseren Mülltrennung profitieren nicht nur die Bürger. In vielen Wertstoffhöfen können die Menschen kompostierten Biomüll erwerben – und das zu einem äußerst attraktiven Preis ab 4,50 Euro für einen 40-Liter-Sack. Ein direkter Anreiz, sich aktiv an der Mülltrennung zu beteiligen.
Fazit: Auf dem richtigen Weg
Die neuen Regelungen ab Mai 2025 bedeuten einen wichtigen Schritt für die Mülltrennung. Die Erfahrungen der Städte zeigen, dass Information durchaus Wirkung zeigt. Wenn wir unseren Teil dazu beitragen können, profitieren wir schlussendlich alle von einer saubereren Umwelt.