[Thema] Zocken, bis der Arzt kommt – Videospielsucht und ihre Folgen!

Dieses Thema im Forum "PC & Konsolen Spiele" wurde erstellt von K!askedate, 20. April 2007 .

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  1. 20. April 2007
    Zocken, bis der Arzt kommt – Videospielsucht und ihre Folgen!

    Neben der hitzigen Killerspiel-Diskussion, die derzeit sowohl innerhalb als auch außerhalb der Videospielszene tobt, ist es insbesondere das Thema Videospielsucht, welches bezüglich unseres liebsten Hobbys seit Langem mediales Interesse erregt. Als eigens bekennende Zocker haben auch wir uns der Problematik gestellt, wobei dieser Bericht verraten soll, inwieweit eine Videospielsucht tatsächlich existiert, mit anderen Suchten vergleichbar ist und welche Folgen Sie im Falle einer Existenz mit sich bringt.

    Was ist eine Sucht und wann beginnt Sie?
    „Nur noch eben das eine Level, dann mach ich Schluss“, ein Satz, den wohl so gut wie jeder von uns schon einmal geäußert, oder zumindest in Gedanken zu sich selbst gesagt hat. Doch lässt sich aus dieser Aussage tatsächlich etwas Suchtähnliches herleiten? Nun ja, zumindest wir und zahlreiche Kollegen der eifrigen Fachpresse scheinen davon überzeugt zu sein, dass Videospiele tatsächlich eine Art Sucht auslösen können, schließlich kommen Floskeln wie „süchtig machendes Spielprinzip“ nicht von ungefähr. In diesem Zusammenhang ist selbstverständlich lediglich von einem positiven Aspekt eines Spiels die Rede. Die eigentliche Sucht ist jedoch nicht dieser Aspekt selbst, sondern sein resultierender Effekt, wobei es abzuwägen gilt, wann bei diesem Effekt tatsächlich von einer Sucht gesprochen werden kann.

    Zur Beantwortung dieser Fragestellung klären wir zunächst den Begriff Sucht: Unter einer Sucht versteht man grundsätzlich den zwanghaften Drang, sich ständig mit einer bestimmten Sache befassen zu müssen, die als Droge der jeweiligen Sucht bezeichnet werden kann. Dabei ist es zunächst irrelevant, um welche Droge es sich handelt. Schließlich ist das Prinzip einer Alkohol- oder Zigarettenabhängigkeit das Gleiche. Das zwanghafte Verlangen nach einer Droge macht die Sucht aus. Somit lässt sich eine Videospielsucht in ihren Grundzügen zweifellos mit bspw. einer Alkoholsucht vergleichen. Nun wiederum gilt es zu hinterfragen, wann ein Videospieler als Süchtiger deklariert werden kann, und wann seine Sucht beginnt.

    Auch an dieser Stelle lässt sich die Videospielsucht mit anderen zwanghaften Drängen vergleichen. Die Abhängigkeit setzt dann ein, sobald der Spieler nicht mehr in der Lage ist, seinen Videospielkonsum zu kontrollieren. Wann genau dieser Punkt erreicht ist, lässt sich nicht an einer pauschalisierten Stundenzahl pro Tag, sondern an mehreren beobachtbaren Phänomenen feststellen. So macht sich ein Kontrollverlust beispielsweise dann bemerkbar, wenn es der jeweiligen Person immer schwieriger fällt, die Konsole oder den Computer auszuschalten, was beispielsweise eine Verschiebung des Tag- und Nachtzyklus‘ zur Folge haben kann, wobei der Spieler im Endeffekt nicht mehr in der Lage ist abzuschätzen, wie lange er sich tatsächlich mit dem Spielen beschäftigt hat. Die Wahrnehmung von Zeit wird also stark eingeschränkt.

    Die Sucht aus wissenschaftlicher Perspektive
    Aufgrund der Tatsache, dass Videospielsucht in der Gesellschaft derzeit noch als „eher harmlos“ eingestuft wird, sind handfeste medizinische Erkenntnisse bezüglich der Problematik noch Mangelware. Dennoch ergab eine Studie der „Interdisziplinären Suchtforschungsgruppe der Berliner Charité“, dass übermäßiges Videospielen tatsächlich Suchtcharakter annimmt. Die Studie beruht auf Untersuchungen der Hirnaktivitäten von insgesamt 30 Probanden, wobei anhand internationalgültiger Abhängigkeitskriterien 15 Testpersonen als „normale“ Spieler und die anderen 15 als „exzessive“ Spieler eingestuft wurden. Während der Messung der so genannten EEG-Werte (Elektroenzephalogramm-Werte) wurden den Spielern Bilder neben völlig normalen Gegenständen Fotos von Spirituosen wie Bier- oder Schnapsflaschen und ebenfalls Bilder von Videospielen. Dabei stellte sich im Endeffekt heraus, dass die gemessenen Hirnreaktionen der als „exzessiv“ eingestuften Spieler bei Betrachtung von Computerspielbildern deutlich höher ausfielen, als bei den „normalen“ Spielern, wobei Abbildungen von neutralen Gegenständen und alkoholischen Getränken gleichzeitig weit niedrigere Messwerte zur Folge hatten.

    Darüberhinaus testeten die Studienforscher mithilfe der so genannten „Elektromyographie“, einer Methode die elektrische Muskelaktivität zu messen, den Schreckreflex, den die Bilder bei den Testpersonen auslösten. Letztendlich erschraken „exzessive“ Spieler auf Motive von Computerspielen weit weniger stark, als auf Fotos normaler Gegenstände. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass Videospiele bei „exzessiven“ Spielern als sehr positiv angesehen werden, was folgende Aussage unterstreicht:
    „Zusammenfassend kann man sagen, dass die EEG- und EMG-Muster von exzessiven Computerspielern und Alkohol- oder Cannabissüchtigen vergleichbar sind. Das Belohnungssystem wird aktiviert und die positiven Erfahrungen in einem Suchtgedächtnis im Gehirn gespeichert“, so der deutsche Sonderpädagoge Ralf Thalemann.

    Die Folgen der Sucht
    Welche Folgen aber hat die vermutliche Videospielsucht, wobei detailliertere Forschungsergebnisse, die weiteren Aufschluss liefern müssen, noch ausstehen? In erster Linie spielt hier die soziale Isolation, die von der Sucht hervorgerufen wird, eine elementare Rolle. Wer übermäßig viel Zeit für Computerspiele opfert, hat schließlich auch dementsprechend weniger Zeit soziale Kontakte zu pflegen und zwischenmenschlichen Beziehungen nachzugehen. Daraus können Einsamkeit und soziale Verwahrlosung resultieren. Der Computer dient immer mehr als Hilfsmittel Konflikten zu entgehen, was in seinen Grundzügen auch anderen Suchten gleichkommt. In besonders ausgeprägten Fällen kann die Videospielsucht ebenfalls einen Realitätsverlust zur Folge haben.

    Doch die Folgen der Sucht müssen sich nicht ausschließlich auf die psychische und mentale Ebene der Spieler auswirken. Auch körperliche Auswirkungen lassen sich beobachten. So führt das ständige Sitzen nicht selten zu Haltungsschäden, während aufgrund der ständigen Betrachtung des Monitors ebenfalls die Sehfähigkeit der Augen abnehmen kann. Aufgrund der fehlenden Bewegung gehört auch Übergewicht zu möglichen Folgen, wobei sich auch Magersucht, wegen häufigen Auslassens von Mahlzeiten während des Spielens, feststellen lässt. Oftmals machen sich zugleich abfallende schulische Leistungen bemerkbar. Selbstverständlich treten genannte Folgen nicht bei jedem Süchtigen auf, ein mehr als erhöhtes Risiko bezüglich dieser Auswirkungen löst die Sucht allerdings in jedem Fall aus.

    Trotzdem keine Suchtmaschinen
    Nun deutet sich an, dass der Einfluss von Videospielen auf den jeweiligen Zocker deutlich negativer als eventuell vermutet ist. Allerdings muss an dieser Stelle genau wie bei jeder anderen Sucht festgehalten werden, dass die Droge – in diesem Fall das Videospiel – nicht als zwangsläufig süchtig machendes Instrument agiert, sondern bereits vorhandene Gegebenheiten verstärkt und in gewisse Richtungen lenkt. Soll heißen: Nicht jeder, der sich mehrere Stunden am Tag mit Videospielen beschäftigt, wird irgendwann zum Süchtigen. Viel mehr besteht Suchtgefahr, wenn eine jeweilige Person bereits gewisse Symptome besitzt, die oftmals fälschlicherweise als ausschließliche Folgen der Sucht abgestempelt werden. Es ist allerdings so, dass beispielsweise das Symptom der wachsenden sozialen Abkapslung meist bereits vor dem eigentlichen Eintreten der Sucht vorhanden ist. Erst dann zieht sich die jeweilige Person aufgrund ihrer Einsamkeit immer stärker in die virtuellen Weiten zurück, woraufhin sich zweifellos fatale Folgen entwickeln können.

    Fazit:
    Trotz gründlicher Studien und Forschungsergebnissen ist es schwierig, die Existenz einer Sucht zu beweisen, so dass wir uns nicht in der Lage sehen eine eindeutige Diagnose abzugeben. Allerdings ist es nicht abzustreiten, dass Computerspiele Einfluss auf uns und unser Verhalten haben, seien es körperliche Schädigungen oder aber der Verlust von sozialem Umgang. Damit möchten wir unser liebstes Hobby selbstverständlich nicht als schädliches Medium deklarieren, von dem eine bedrohliche Gefahr ausgeht. Das wäre zweifellos totaler Unfug, denn das Computerspiel ist nicht die Ursache der angesprochenen Folgen einer Videospielsucht, sondern lediglich ein Indikator, der bestimmte Symptome verstärken und lenken kann.

    Obwohl ein Fazit also schwierig ausfällt, möchten wir folgenden Appell an euch loswerden: Genießt das Hobby und hört nicht auf Stimmen seitens populistischer Medien, die „Videospielen“ als Gefahr, bzw. eine Art böse Macht darstellen, die einen normalen Menschen in einen abhängigen Freak verwandelt. Das ist völliger Quatsch. Dennoch sollten euer soziales Umfeld und der Kontakt an die Außenwelt in jedem Fall stets eine höhere Priorität als das Zocken genießen.​
     
  2. 20. April 2007
    AW: Zocken, bis der Arzt kommt – Videospielsucht und ihre Folgen!

    Ja, der Text ist standard und sollte jedem bewusst sein. Und bitte Quellen angeben, sofern du das nicht selber geschrieben hast.
     
  3. 20. April 2007
    AW: Zocken, bis der Arzt kommt – Videospielsucht und ihre Folgen!

    die spielabhängigkeit is bei jeden menschen verschieden, manche werdens schneller, manche weniger. ist auch möglich, dass es mal jeden passieren kann.
    wobei ich es jedesmal bescheuert finde, ein spiel genre die schuld daran zu geben.
    nicht jeder läuft amok, nachdem er cs, cod, usw. gezock hat.
    hab au mal was witziges gelesen irgendwo xD war ungefähr so:
    "eines tages formatier ich meinen ganzen pc und installier nur kinderspiele, wie teletubbys, löwenzahn, benjamin blümchen, usw. und dann lauf ich amok. dann bin ich gespannt, was die leute sagen werden" (halt so in der art, sinn is aber gleich xD)
     
  4. 20. April 2007
    AW: Zocken, bis der Arzt kommt – Videospielsucht und ihre Folgen!

    Solche Leute sind dann aber schon von Natur aus bisschen verrückt und über sowas sollte man keine Witze machen IMO.
     
  5. 20. April 2007
    AW: Zocken, bis der Arzt kommt – Videospielsucht und ihre Folgen!

    jo closed weil keine quelle.
     
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