United Internet will in den Netzausbau einsteigen

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von xxxkiller, 28. April 2009 .

  1. 28. April 2009
    Sie sind Kontrahenten im stark umkämpften Wettbewerb auf dem DSL-Markt. Telekom-Chef René Obermann und United Internet-Vorstandsvorsitzender Ralph Dommermuth trafen bei der 14. Kartellkonferenz in Hamburg aufeinander. Zufriedenstellende Nachrichten sind bei beiden Unternehmen derzeit Fehlanzeige. Die DSL-Kundenzahl von 1&1, Tochter von United Internet, stagniert. In der vergangenen Woche schockierte die Deutsche Telekom die Börsianer gar mit einer Gewinnwarnung. So verwundert es wenig, dass die Gemüter angesichts sinkender Gewinnmargen leicht erregbar sind.

    Vorwurf der Abzocke

    Dommermuth nutzte die Veranstaltung laut eines Berichts der "Financial Times Deutschland" (FTD) auch, um die Telekom der Abzocke zu bezichtigen. "Sie lebt von ihren Monopol-Vorleistungen und veralteten Netzen", erzürnt sich der Chef von United Internet. Die Telekom würde nur dank der Zahlungen der Wettbewerber für die Nutzung des Telekom-Netzes keinen Milliardenverlust erleiden.

    500 Millionen Euro pro Jahr gehen an die Telekom


    Alleine United Internet überweise Jahr für Jahr rund 500 Millionen Euro an den ehemaligen Monopolisten. Dommermuth wirft der Telekom vor, dass nur ein geringer Teil dieses Geldes von der Telekom in den Netzausbau investiert würde. "Da können wir auch gleich mit einsteigen", erklärt Dommermuth angesichts dieser Summen. Telekom-Chef Obermann lässt die Kritik an sich abprallen. "Herr Dommermuth ist betrübt, dass die Margen gesunken sind, aber so ist nun mal der Wettbewerb", so Obermann.

    Um Deutschland mit zukunftsfähigen schnellem Breitband via Glasfaserleitungen auszurüsten, müsste die Telekom nach Schätzungen von Experten rund 20 Milliarden Euro investieren. Die Telekom ist jedoch nicht bereit dafür alleine aufzukommen, die Wettbewerber sollen sich an den eventuell nicht wieder erwirtschaftbaren Kosten beteiligen. Angesichts der Ende März von der Bundesnetzagentur verkündeten Absenkung des TAL-Entgeltes, hatte die Telekom den Breitband-Ausbau in Frage gestellt.

    Kooperationen für einen gemeinsamen Ausbau des Breitbandnetzes

    Die für die Regulierung der Telekom zuständige Bundesnetzagentur zeigte dem Bonner Telekommunikationskonzern in letzter Zeit jedoch Zeichen von Entgegenkommen. "Wenn viel investiert werden muss, muss den Wettbewerbern die Möglichkeit zur Zusammenschaltung gegeben werden", so Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur. Kooperationsabsprachen für einen gemeinsamen Netzausbau gibt es etwa regional bereits zwischen der Telekom und Vodafone. Mittelfristig wird es wohl auch nur gemeinsam gehen. "Von mir aus beteiligen wir uns am Ausbau, das ist immer noch besser als jetzt", zeigte sich denn auch Dommermuth schließlich bereit zur Kooperation.

    Quelle: onlinekosten.de
     
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