US-Massaker im Irak bleibt ungesühnt

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von bushido, 25. Januar 2012 .

Schlagworte:
  1. 25. Januar 2012
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 14. April 2017
    US-Massaker im Irak bleibt ungesühnt


    Bild
    {img-src: http://nachrichten.t-online.de/b/53/47/23/42/id_53472342/tid_da/unteroffizier-frank-wuterich-war-an-der-toetung-von-24-zivilisten-im-irakischen-haditha-beteiligt.jpg}

    Unteroffizier Frank Wuterich war an der Tötung von 24 Zivilisten im irakischen Haditha beteiligt (Quelle: Reuters)


    Bei der juristischen Aufarbeitung eines der schwersten Kriegsverbrechen der US-Armee im Irak bleibt auch dem letzten der ursprünglich acht beschuldigten Soldaten eine Gefängnisstrafe erspart. Ein Militärgericht im Bundesstaat Kalifornien verurteilte den Unteroffizier Frank Wuterich wegen Verletzung der Dienstpflicht zwar zu 90 Tagen Haft, aus Verfahrensgründen muss er sie aber nicht absitzen.

    Wuterich hatte sich vor dem Gericht auf dem Militärstützpunkt Camp Pendleton schuldig bekannt, bei der Tötung von 24 Zivilisten im irakischen Haditha durch seine Einheit im November 2005 seine Dienstpflicht verletzt zu haben. Im Gegenzug ließ die Anklage den Vorwurf des Totschlags fallen. Gegen sieben andere wegen des Massakers beschuldigte Soldaten, waren die Strafverfahren in den vergangenen Jahren aus verschiedenen Gründen eingestellt worden.
    Nachrichten-Videos

    Alleinerziehender Vater bekommt mildernde Umstände

    Nach der zwischen Anklage und Verteidigung geschlossenen Vereinbarung hatten Wuterich ohnehin nur maximal drei Monate Gefängnis gedroht. Bei der Verkündung des Strafmaßes am Dienstag degradierte das Militärgericht den Soldaten zum einfachen Gefreiten. Gehaltseinbußen wurden aber nicht gegen den 31-Jährigen verhängt. Das Gericht führte als mildernden Umstand Wuterichs Situation als alleinerziehender Vater an.

    Am 19. November 2005 war eine Gruppe Marineinfanteristen unter Wuterichs Kommando nach dem Tod eines Kameraden bei einem Bombenanschlag in einem regelrechten Rachefeldzug durch die Stadt Haditha in der Provinz Al-Anbar im Nordwesten des Landes gezogen. Rund drei Stunden lang gingen sie von Haus zu Haus und töteten 24 Menschen, darunter zehn Frauen und Kinder. Die US-Armee hatte anfangs erklärt, die Zivilisten seien durch einen Sprengsatz ums Leben gekommen. Recherchen des US-Magazins "Time" brachten das Massaker 2006 schließlich ans Licht.

    Angehörige der Opfer sind schockiert

    Chalid Salman, Gemeinderat in Haditha und Opferanwalt, nannte das Urteil einen "Angriff auf die Menschlichkeit". Bewohner der irakischen Stadt und Angehörige der Opfer zeigten sich schockiert und angewidert über die US-Militärjustiz. Schon deren bisherige Entscheidungen zum Haditha-Massaker waren in der irakischen Bevölkerung mit Empörung aufgenommen worden. Im Dezember waren die letzten US-Truppen aus dem Zweistromland abgezogen worden. Eine weitere Stationierung war daran gescheitert, dass Bagdad den US-Soldaten nicht länger Schutz vor Strafverfolgung gewähren wollte.

    Quelle: t-online.de, AFP



    -------------------------------------------------------------------------------------



    Wieder einmal präsentieren sich die USA als Heuchler par Excellence. Sie halten es nicht für nötig ihre Militärangehörigen so zur Rechenschaft zu ziehen, dass zukünftige Verbrechen dieser Art ausbleiben bzw. verhindert werden. Die Strafe für das begangene Verbrechen ist natürlich vollkommen indiskutabel .

    US Soldaten können nicht vor dem internationalen Gerichtshof in Den Haag gezerrt werden. Der ist anscheinend ausschließlich für vom Westen als Schlächter bzw. Diktatoren bezeichnete Individuen, vornehmlich aus dem arabischen und afrikanischen Raum, wenn sie nicht zuvor durch unsere Militärmaschinerie abgeschlachtet wurden (siehe Gaddafi).
     
  2. 25. Januar 2012
    AW: US-Massaker im Irak bleibt ungesühnt

    Bin jetzt nicht wirklich darüber verwundert. Man hätte den Gerichtsstand eventuell in den Irak versetzen sollen, das wäre meiner Meinung nach wohl das fairste für Betroffene und Beteiligte gewesen... USA halt...
     
  3. 25. Januar 2012
    AW: US-Massaker im Irak bleibt ungesühnt

    Was ich noch viel erschreckender finde ist die Tatsache, dass so jemand ungestraft davon kommt, aber einer wegen Urheberrechtschutz vermutlich sein Leben lang hinter Gittern sitzt? Was ist das für ein schreckliches Land. ICH möchte in so einem Staat nicht leben.
     
  4. 25. Januar 2012
    AW: US-Massaker im Irak bleibt ungesühnt

    Sie bringen Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Koste es was es wolle.

     
  5. 25. Januar 2012
    AW: US-Massaker im Irak bleibt ungesühnt

    Wirtschaftliche Verbrechen sind die wahren Schwerstverbrechen dieser Tage. Ein Menschenleben ist der Industrie weniger Wert als widerrechtliche Kopien von Urheberrechtlich geschütztem Material. Kopierst du eine Film-DVD, raubst du der Filmindustrie Geld. Wird ein unbekannter Iraker getötet, geht das der Filmindustrie am ***** vorbei. Wonach die Politik sich richtet ist ja wohl klar. Vorsicht Ironie: Natürlich nach dem Volk! :lol:

    90 Tage - und er muss sie aus "Verfahrensgründen" nicht einmal absitzen. Damit heften sie ihm ja noch einen Orden an die Brust. Bekommt mildernde Umstände, weil er alleinerziehend ist. Raubt Kindern ihre Eltern, Eltern ihre Kinder und dann sowas? Damit wird ihm ja nochmal der Popo gepudert.

    Kaum hebt ein arabischer Regierungschef mal seine Augenbraue zu schnell an, wird er mit Pauken und Trompeten vor den "interantionalen" Gerichtshof geschleift. Ein dämlicher Ammi-möchtegern-Rambo-Offizier bekommt Bewährung.
     
  6. Video Script

    Videos zum Themenbereich

    * gefundene Videos auf YouTube, anhand der Überschrift.