Der Kampf um Nahrung im Herbst
Im Herbst suchen Igel dringend nach Nahrung. Die fehlenden Insekten und die Neugestaltung ihrer Lebensräume stellen massive Hindernisse dar. Wo einst Feldgehölze und Hecken das Überleben der Igel sicherten, bleibt oft nur noch eine aufgeräumte, karge Landschaft. Bei der Futtersuche wird optimalerweise eine Vielzahl unterschiedlicher Nahrungsquellen benötigt. Der Verlust von Unterschlupfmöglichkeiten - wie Laubhaufen oder Geästansammlungen - nimmt den Igeln einen unverzichtbaren Rückzugsort. Klimatische Veränderungen verstärken diese Probleme. Diese Dynamiken beeinflussen das Nahrungsangebot erheblich.
Die Gefahren durch die Nahrung
Eine Vielzahl von Igeln greift zu ungesunden Nahrungsquellen in ihrer Verzweiflung. Regenwürmer und Schnecken scheinen verlockend, doch sie können tödlich sein. Diese Tiere sind Träger gefährlicher Parasiten wie Haarwürmer und Saugwürmer. Der Verzehr kann für den Igel schwerwiegende gesundheitliche Konsequenzen haben. Unbemerkt können sich die Parasiten im Organismus ausbreiten. Gesundheitliche Risiken sind also höher, als viele zunächst denken.
Wann benötigt ein Igel Hilfe?
Es gibt klare Anzeichen, die darauf hindeuten, dass ein Igel Unterstützung braucht. Ein gravierendes Signal ist das Erscheinungsbild des Tieres. Ein magerer Igel zeigt deutlich erkennbare Merkmale: Die Form des Körpers ist nicht rund. Die Augen wirken eingefallen. Ein Igel, der tagsüber auf Futtersuche geht, ist kein gesundes Zeichen. Auch verletzte Tiere, die merkwürdig fortbewegen oder apathisch verbringen, müssen von Menschen unterstützt werden.
Anzeichen und Erste Hilfe für Igel
Um das Ausmaß der Notlage zu beurteilen, ist eine genaue Untersuchung erforderlich. Nehmen Sie den Igel vorsichtig mit Handschuhen oder einem geeigneten Tuch auf. Wenn sich der Igel nicht zusammenrollt, deutet dies auf eine mögliche Erkrankung hin. Kleinere Tiere, die noch nicht das erforderliche Winterschlafgewicht von 500 bis 600 Gramm erreichen, benötigen dringend Hilfe. Die Frage bleibt: Was tun, wenn ein Igel gefunden wird?
Richtige Vorgehensweise bei Igel-Fund
Der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) gibt wertvolle Hinweise: Zuerst ist es ratsam, Funddaten und das Gewicht des Tieres zu notieren. Die nächsten Schritte sind entscheidend: Fliegeneier, Maden sowie Parasiten müssen entfernt werden. Eine Untersuchung auf Verletzungen ist unerlässlich. Unterkühlte Igel sind besonders gefährdet. Eine handwarme Wärmflasche kann helfen.
Was Igel fressen und trinken sollten
Die Ernährung muss angepasst werden. Igel sind Fleischfresser, daher ist es ratsam, eine Mischung aus Katzenfutter und ungewürztem Rührei zu füttern. Wasser darf niemals fehlen, während Milch grundsätzlich zu vermeiden ist - sie führt oft zu schwerem Durchfall und anderen Problemen. Ein Gehege mit Schlafhäuschen, geräumig und den Bedürfnissen der Tiere angepasst, muss bereitgestellt werden.
Umweltschutz für Igel: Langfristige Lösungen
Langfristig betrachtet ist es entscheidend, die Lebensumstände zu verbessern. Insektenhotels, abwechslungsreiche Gartenanlagen, und die Schaffung von Laubhaufen können entscheidend sein. Auch ein Igelhäuschen kann Zuflucht bieten. Hier ist jeder Einzelne gefragt, sich aktiv zu beteiligen. Nur wenn das natürliche Umfeld gefördert wird, können wir die Igel nachhaltig unterstützen.
Fazit: Igel in unserer Verantwortung
Der Igel ist ein geschütztes Wildtier. Jeder Eingegriff sollte gut überlegt sein und dementsprechend den gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Das Bundesnaturschutzgesetz sieht hohe Strafen vor für das Fangen oder Verletzen dieser Tiere. Eine fundierte Hilfe ist notwendig, aber auch die Verantwortung, ihnen ein artgerechtes Lebensumfeld zu bieten, liegt bei uns.