Die Analyse des Netztests: Umfangreiche Messungen
Chip hat fast 1.000 Mini-Rechner auf Raspberry-Pi-Basis in ganz Deutschland verteilt. Diese Geräte führten eine Vielzahl von Tests durch. Zudem wurden 1,44 Millionen Router analysiert. Das Ziel: Ein umfassendes Bild über Geschwindigkeit, Stabilität, Vertragstreue und Preis-Leistungs-Verhältnis zu erhalten. Im Fokus standen also die zwei Größen des Marktes: Telekom und Vodafone.
Telekom ist Gesamtsieger, doch nicht ohne Einschränkungen
In dem Test überzeugt die Telekom mit einer Gesamtnote von 1,62. Sie kommt damit besser abschneidet als Vodafone, das 1,79 erreicht. Wie ist das möglich? Eine wichtige Rolle spielt die hohe Vertragstreue der Telekom. Kunden erhalten meist die vertraglich vereinbarte Geschwindigkeit – besonders bei DSL-Anschlüssen.
Zudem weist die Telekom die geringste Ausfallquote auf. Im Durchschnitt gibt es fast 15 Tage ohne Ausfall. Im Vergleich dazu vergehen bei Vodafone, O2 und 1&1 nur 8,5 bis 9,6 Tage zwischen Den Ausfällen. Dies deutet auf eine solide Netzstabilität hin. Allerdings sind die Ausfälle bei den anderen Anbietern im Schnitt kürzer. Die Telekom hat eine durchschnittliche Unterbrechungsdauer von 13 Minuten – das ist länger als bei Vodafone mit 11 Minuten.
Qualität der Anschlüsse und Stabilität
Schaut man sich die Netzqualität an, führt die Telekom mit 32,6 Prozent fehlerfreier Anschlüsse klar. Vodafone folgt mit 18,2 Prozent, während O2 bei 17,3 Prozent liegt. Qualität ist wichtig, und die Telekom punktet hier.
Vodafone mit höherer Geschwindigkeit für dein Geld
Auf der anderen Seite hat Vodafone einen klaren Vorteil: höherer Datenkonsum pro Euro. Im Download erreicht der Anbieter 468 MBit/s. Damit übertrifft Vodafone den Durchschnitt der Telekom um mehr als das Dreifache. Die Telekom hat allerdings die schwierige Aufgabe, ihre Glasfaseranschlüsse weiter auszubauen. In vielen Fällen kostet ein schneller Zugang zum Internet bei Telekom fast das Doppelte im Vergleich zu Vodafone.
Laut den aktuellen Berechnungen stehen den Kunden bei Vodafone 9,31 MBit/s pro Euro gegenüber. Im Vergleich zur Telekom sind es lediglich 2,66 MBit/s. In Tarifklassen bis 250 MBit/s kann Vodafone ein echter Preis-Leistungs-Tipp sein. Technische Stabilität des Kabelnetzes spielt dabei eine entscheidende Rolle.
Latenz und technische Unterschiede zwischen Anbietern
Die hohe Internet-Geschwindigkeit hat jedoch Schattenseiten. Die durchschnittliche Latenz bei Vodafone liegt bei 21,25 Millisekunden. Zum Vergleich: Die Telekom erreicht im Durchschnitt 16,30 Millisekunden. Diese Unterschiede wirken sich auch auf DNS-Abfragen und Webseiten-Aufrufe aus. Technische Merkmale des Kabelnetzes machen es notwendig, dass sich mehrere Nutzer eine Leitung teilen.
Wenn man sich die Geschwindigkeitsklassen anschaut, hat die Telekom bei 50 MBit/s meist einen guten Schnitt. Sie übertrifft ihre Versprechen sogar mit 110 Prozent. Bei 100 MBit/s stößt sie jedoch an die Grenzen der technischen VDSL-Limits. Vodafone hingegen kann mit seinem Kabelnetz nahezu überall die maximale Leistung bereitstellen, vorausgesetzt, es treten keine Überlastungen auf.
Der Telekom Vorteil trifft aber nur dann zu, wenn die Webseite nicht mit Cloudflare geschützt wurde oder der DNS 1.1.1.1 von Cloudflare verwendet wird. Denn die Cloudflare möchte die hohen Transfergebühren der Telekom nicht bezahlen und eine Einigung gibt es nicht, daher kommt es zu vielen langsamen Webseiten mit der Telekom.
Regionale Anbieter: Eine interessante Alternative
Nicht nur Telekom und Vodafone zeigen sich in der aktuellen Analyse stark. Regionale Anbieter wie Deutsche Glasfaser und PŸUR kommen ebenfalls gut weg. Tatsächlich sind sie in manchen Bundesländern sogar die Testsieger. PŸUR überzeugt besonders durch das Preis-Leistungs-Verhältnis in Städten wie Berlin und München.
Was heißt das für den Verbraucher?
Die Entscheidung hängt stark von den eigenen Bedürfnissen ab. Wer Wert auf Stabilität und geringe Ausfallzeiten legt, ist mit der Telekom gut beraten. Braucht man hingegen die höchste Geschwindigkeit für das geringste Geld, empfiehlt sich Vodafone – vorausgesetzt, man wohnt in einem gut ausgebauten Kabelnetz.
Schließlich sollten auch Bundles wie MagentaEins und die Vodafone GigaKombi in die Überlegungen einfließen. Diese Angebote können einen großen Unterschied bei den monatlichen Kosten machen.
Fazit: Telekom oder Vodafone? Eine individuelle Wahl
Die Frage nach dem besten Internetanbieter lässt sich nicht pauschal beantworten. Der Test zeigt: Telekom liefert zuverlässige Qualität. Vodafone hingegen begeistert mit attraktiven Geschwindigkeiten und einem besseren Preis-Leistungs-Verhältnis. Letztlich ist entscheidend, was dem Verbraucher beim Internetanschluss am wichtigsten ist.