"Wirtschaft ohne Wachstum" Podiumsdiskussion

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von finkle, 13. Oktober 2012 .

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  1. 13. Oktober 2012
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 13. April 2017
    Sehr informative Podiumsdiskussion mit Themen wie Bankensystem, Regionalwährungen, Zinssystem, Staatsverschuldung und die aktuelle politische Lage in Deutschland und Europa
     
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  2. 13. Oktober 2012
    Zuletzt bearbeitet: 13. Oktober 2012
    AW: "Wirtschaft ohne Wachstum" Podiumsdiskussion - Unbedingt anschauen!

    Eine Produktionsweise, deren Güter die Bedürfnisse der Menschen befriedigen, wächst insofern, sls dass die Menge an stofflich-materiellem Reichtum zunimmt. Das Problem am warenproduzierenden Kapitalimus ist, dass dieser auf die Vermehrung von abstaktem Reichtum - Geld - zielt; diese Form des Wachstums ist maßlos und mit den enbdlichen Ressourcen, welche die Welt hergibt, nicht vereinbar. Die Alternative ist erschrekcned einfach: Der Wechsel zu einer Wirtschaftsweise, deren Zeil die Produktion von Gebrauchsgütern ist. Dem Kapitalimus geht es nämlich nicht um den Menschen oder seinen Bedürfnissen, sondern um die maßlose Anhäufung von abstarktem Reichtum , sprich Geld.

    Arbeitskraft und Rohstoffe sind nur begrenzt verfügbar; der Kapitalimus untergräbt systematisch beides, doch dies ist nur bis zu einem bestimmten Punkt möglich. Übrigens zeigt sich hier ganz deutlich, dass im Kapitalismus die Klasse der Produktionsmittelfreien für die Klasse der Produktionsmittelbesitzer arbeitet, wenn man die immer weiter auseinanderklaffende Schere zwischen arm und reich weiterdenkt: Nähert sich die Ausdehnung ihrem Maximum, so beträgt der Lohn der einen Klasse lediglich die Kosten, die zur Aufrechterhaltung ihrer Arbeitskraft notwendig sind. Das Sklavenverhältnis des Feudalismus war die Voraussetzung für die Entstehung des Kapitalismus und wird im Kapitalismus regelmäßig reproduziert. Kapitalismus ist maskierte Sklaverei.
     
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  3. 13. Oktober 2012
    AW: "Wirtschaft ohne Wachstum" Podiumsdiskussion - Unbedingt anschauen!

    netter beitrag, du darfst nur eins nicht vergessen. die idee des kapitalismus ist nicht was schlecht ist, sondern es sind die Menschen in Machtpositionen, die im Rahmen des kapitalismus sklavenähnliche zustände erschaffen. und das inzwischen global.
     
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  4. 13. Oktober 2012
    AW: "Wirtschaft ohne Wachstum" Podiumsdiskussion - Unbedingt anschauen!

    Der Kapitalismus ist aber nicht einfach ein Rahmen, in dem sich Menschen bewegen, sondern ein umfassendes System, dessen Strukturen eine ganz bestimmte Rationalität vorgeben. Dieser müssen die Menschen folgen, sofern sie ihr wirtschaftliches Überleben sicherstellen wollen.
     
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  5. 13. Oktober 2012
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 13. April 2017
    AW: "Wirtschaft ohne Wachstum" Podiumsdiskussion - Unbedingt anschauen!

    Ankündigungen - Allgemeines & Sonstiges

    Sobald das geschehen ist, kannst du den Thread wieder öffnen.
     
  6. 16. Oktober 2012
    AW: "Wirtschaft ohne Wachstum" Podiumsdiskussion - Unbedingt anschauen!

    Nein, damit liegst du leider grundfalsch!

    Die oben von mir erläuterte Idee des Kapitalismus hat die Akkumulation von abstraktem Reichtum - Geld - zum Ziel, aus welcher die entsprechenden Probleme des Kapitalismus entspringen - und das ganz unabhängig von dem Zutun einzelner Akteure.

    Der Kapitalismus gehorcht einer eigenen logischen Dynamik; den Produktionsmittelbesitzern bzw. den Menschen in Machtpositionen kann man nur bedingt einen Einfluss zusprechen, da letztere lediglich beeinflussen (könnten), wie hoch das Tempo des Kapitalismus als prozessierendem Widerspruch ist. Auch dieser Einfluss ist marginal, da diese Möglichkeit zur Voraussetzung hat, dass die Klasse der Produktionsmittelbesitzer homogen agiert, was in der Realität - die einzelnen Akteure stehen sich als anonyme Konkurrenten mit sich widersprechenden Interessen gegenüber - nicht der Fall ist. Zieht einer nicht mit, bedeutet das für ihn als Unternehmer seinen wirtschaftliche Ruin.

    Die Menschen müssen endlich einsehen, dass der Kapitalismus prinzipielle Probleme birgt und dass er nur ein an die historischen Umstände gebundenes Produktionssystem ist. Das religiöse Verhältnis zum Kapitalismus, welches diese Weise zu produzieren unrechtmäßigerweise als die einzig mögliche und natürliche sieht, muss durchbrochen werden. Dabei kommt es vor allem darauf an, dass die unsinnige Unterscheidung zwischen Sozialer Marktwirtschaft und etwa Turbo-Kapitalismus aufgegeben wird - beide verfolgen ein und dasselbe Ziel und besitzen die gleichen Probleme. Vor allem muss verstanden werden, dass der Finanzmarktkapitalismus nur eine logische Konsequenz der Krise des Postfordismus darstellt und keine Ausartung ist.

    Die Verlagerung des Kapitalismus in die Finanzssphäre war eine notwendige Entwicklung, um durch fiktives Kapital, d.h. durch Pumpen von zukünftigem Wert in die Gegenwart, die Wertverwertung am Laufen zu halten. Da aufgrund der Rationalisierungen infolge der technologischen Entwicklungen in der Informations- und Kommunikationsindustrie im Postfordismus auf realwirtschaftlicher Basis keine selbsttragenden Akkumulationsschübe mehr möglich waren, musste der Kapitalismus als System auf die Finanzmärkte ausweichen, um nicht zu kollabieren.

    Für nähere Informatione empfehle ich das Buch Die große Entwertung. Warum Spekulation und Staatsverschuldung nicht die Ursache der Krise sind von Ernst Lohoff und Norbert Trenkle!
     
  7. 16. Oktober 2012
    AW: "Wirtschaft ohne Wachstum" Podiumsdiskussion - Unbedingt anschauen!

    Besser kann man es nicht sagen. Der "Vorteil" im Kapitalistischen System ist natürlich das man ans haben muss um etwas zu erreichen. In einem soz. System ist dies völlig egal, gleiche Löhne etc.
    Wozu abrackern oder überstunden schieben?
     
  8. 16. Oktober 2012
    AW: "Wirtschaft ohne Wachstum" Podiumsdiskussion - Unbedingt anschauen!

    Wenn du im Kapitalismus genug Kapital hast, dann musst du dich überhaupt nicht "abrackern", sondern kannst andere für dich arbeiten lassen. Der Kapitalismus ist nicht abzuschaffen, weil das Leistungsprinzip gelten würde, sondern weil über das Privateigentum an Produktionsmitteln die Mehrheit der Lohnabhängigen durch die Minderheit der Kapitaleigner ausgebeutet wird. Insofern wäre auch nicht das Ziel "gleiche Löhne für alle", sondern koordinierte Produktion auf Basis von Gemeingut an Produktionsmitteln und kollektiver Selbstorganisation. Die Regeln zur Verteilung der erwirtschafteten Güter (Leistungsprinzip, Bedürfnisprinzip oder eine Mischform) könnten nun von den Menschen bewusst festgelegt werden.
     
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  9. 16. Oktober 2012
    AW: "Wirtschaft ohne Wachstum" Podiumsdiskussion

    Solange der Warencharakter der Güter bestehen bleibt, solange wird sich nichts ändern. Der Kreislauf G-W-G als zentrales Prinzip des Kapitalismus erfordert stets Wachstum. Den muss man ändern, nicht irgendwelche Wirtschaftssysteme ohne Wachstum herbei reden, die aber nach wie vor die Trennung von Gütern und Waren beinhalten.
     
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