Norwegen/Israel: höchstes Holzhaus & Solartower der Welt

Artikel von Jonas Hubertus am 18. April 2019 um 11:22 Uhr im Forum Politik, Umwelt, Gesellschaft - Kategorie: Technik

Norwegen/Israel: höchstes Holzhaus & Solartower der Welt

18. April 2019     Kategorie: Technik
In Sachen Klimaschutz und CO2 Einsparung tut sich einiges auf der Welt, auch wenn es nur wenige und einzelne Objekte sind, die mehr Symbolcharakter haben als wirklich etwas in der Bilanz zu bewirken. Projekte die Treibhausgase vermeiden sollen sind ambitioniert und keine Massenlösung aber dennoch wichtige Entwicklungsschritte um langfristig auch wirtschaftlichere Lösungen zu finden die sich positiv auf die Klimabilanz auswirken.

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Norwegen: höchste Holzhaus der Welt eingeweiht


Lange Zeit trug ein Kirchenturm im Kloster des Erzengels Michael in Rumänien den Titel "höchstes Holzgebäude der Welt". Dann wurde zunächst in Wien das Holzhochhaus Hoho mit 24 Stockwerken und einer Höhe von 84 Metern eingeweiht. Noch ein Stückchen weiter nach oben reicht nun der „Mjösa Tower“ im nördlich von Oslo gelegenen Brumunddal. Mit 85,4 Meter ist er so offiziell höchstes Holzgebäude der Welt.

Befürworter der Holzbauweise verweisen vor allem auf drei Vorteile: Zum einen handelt es sich bei Holz um einen nachwachsenden Rohstoff. Die Bauten sind also Nachhaltig sofern das Holz aus zertifizierten Quellen stammt. Weiter wird deutlich weniger CO2-Emissionen verursacht und das auch Langfristig, denn Holzhäuser sind deutlich energieeffizienter als ihre Betonbauten, da Holz ein gutes Dämmmaterial ist.

Allerdings hat Holz auch Nachteile, seine Tragkraft ist begrenzt, das heißt, die Architektur muss so ausgelegt sein, das die untere Konstruktion die Last der oberen Stockwerke gut verteilt. Außerdem ist die Brandgefahr höher, so dass entsprechende Sicherheitsvorrichtungen nötig sind, wie Feuerschutzbeschichtung für die Tragenden Säulen/Träger des Gebäudes.
Bis 2041 ist in Chicago ein Holzhochhaus mit 350 Metern Höhe geplant, daran zeigt sich schon was möglich ist.

Dabei werden sicher keine reinen Holzbalken verwendet wie bei Dächern, denn diese arbeiten zu stark und verziehen sich, bekommen Risse und das könnte die Statik beeinflussen. Zum Einsatz für Träger kommt also hochverarbeitete Holzbalken aus Schichtholz oder ähnlichem Material, welchem Leime und Harze beigefügt sind.


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Der höchste Solartower der Welt in Israel


In der israelischen Wüste Negev scheint an 300 Tagen im Jahr die Sonne. Das Gebiet eignet sich somit optimal zur Erzeugung von Solarstrom. Gleichzeitig sind viele israelische Hightech-Firmen weltweit führend bei der Entwicklung neuer und effizienterer Solarmodule. Dennoch spielt die Sonne im Energiemix des Landes bisher nur eine untergeordnete Rolle.

Die Regierung setzte stattdessen lange Zeit auf den Import fossiler Energieträger. Doch dies ändert sich nun. In einem Modellprojekt in der Wüste Negev wurde ein 240 Meter hoher Solartower errichtet. Dieser ist von 50-tausend Spiegeln umgeben, die das Sonnenlicht gezielt auf einen Punkt an der Spitze des Turmes leiten. Dort wiederum wird Wasser erhitzt, wodurch Dampf entsteht, der dann eine Turbine antreibt die über eine Achse mit dem Generator verbunden ist.

Die Anlage erstreckt sich über eine Fläche von drei Quadratkilometern. Laut Isarel-Today soll ausreichend Strom produziert werden, um 150-tausend Haushalte zu versorgen. Dies bringt eine CO2-Einsparungen in Höhe von 110-tausend Tonnen jährlich. Zudem soll das Solar-Thermal-Kraftwerk auch am Tag produzierten Strom speichern können und erst später ins Netz einspeisen, zB. Nachts.

Israel ist dabei keineswegs ein Vorreiter was Klimaschutz angeht, so soll der Anteil der Erneuerbaren Energien am gesamten Energieverbrauch des Landes erst 2020 auf immerhin 10% Prozent steigen. Der Hauptgrund ist, die Energieabhängigkeit zu Reduzieren. So sterbt das Land auch an, die entdeckten Gasvorräte an den Küsten intensiv zu fördern. So zieht Israel derzeit 95% seiner Energie aus Fossilen Brennstoffen durch Öl- und Gaskraftwerke. Daher liegt der CO2 Verbrauch pro Kopf in Israel mit 7,4 to um über 35% höher als der EU Durchschnitt mit 5,4 Tonnen pro Jahr. Was aber auch kein Wunder ist, denn umgeben von günstigen Fossilen Quellen und Lieferanten lohnt sich die Investition in Flächenintensive enerneuerbare Energie nicht wirklich.
 

Kommentare

#2 8. Mai 2019
Vor knapp 10 Jahren habe ich die Möglichkeit genutzt, während eines erweiterten LasVegas Urlaubs mir Nevada Solar One im Rahmen einer geführten Tour anzuschauen, und ich bin bis heute begeistert von solarthermischen Kraftwerken, zudem ist es zum größten Teil Technologie Made in Germany, Empfängerröhren von Schott, Siemensgenerartoren, Spiegel von Carl Zeiss und Servoantriebe von Harmonic Drive.

Aber zur Ashalim Power Station, man muss sich nur einmal die Nennleistung pro Fläche anschauen 110 MW bei 3.15 qkm; jede Form von Photovoltaik ist dagegen aus Ertragssicht ein schlechter Witz.
Was mir ein wenig sauer aufstößt ist, dass in Israel, General Electric in Zusammenarbeit mit Megalim Solar Power/Shikun & Binui die Anlage nahezu ohne deutsche Technologie aufgebaut hat, aber dies war abzusehen bei der grenzdebilen Deutschen Energieförderpolitik. Zudem verwundert es mich dass hier Wasser anstatt Öl als Träger für den Superheatsteam verwendet wird, aus thermodynamischer Sicht ein wenig seltsam, (naja die werden sich das mit Sicherheit genau überlegt haben).

Du hast dich anscheinend nicht vollständig über die Ashalim Power Station informiert, es mit nichten ein reines Solarkraftwerk, es ein Solar/Gas-hybride-Kraftwerk, an schlechten Sonnentagen kann 50% der gesamten Leistung durch Gas erzielt werden, im Jahresdurchschnitt sind 88%Solar und 12% Gas bei dieser Anlage geplant, was absolut Sinn macht um eine kontinuierliche Leistungsabgabe zu gewähren. https://www.ge.com/content/dam/gepo...oads/brochures/solar-csp-ashalim-gea32278.pdf

Wenn die israelischen Presseberichte stimmen, die ich gelesen habe soll diese Anlage nach einer hoffentlich erfolgreichen, 2,5jährigen Testphase nur die erste von zwei Weiteren sein.
 
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