Energie-Krieg im Nahosten

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von raid-rush, 22. Januar 2018 .

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  1. 22. Juni 2019
    Auch wenn ich das von raid-rush beschriebene Szenario, für äußerst abwegig beschreiben würde, ist deine Aussage Boracay schlicht falsch. Zumindest wenn man Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg glauben schenken darf, nach ihm hat Russland alleine seit 2014 13 neue U-Boote gebaut hat (die der Dolphin-Klasse technologisch ebenwürdig sind).

    Hier würde ich Boracay zum Teil zustimmen, die USA würden nichtlange brauchen um dem Iran, zumindest in dem relevanten 300km Küstenstreifen im Persischen Golf / Golf von Oman, jeglicher Schlagfertigkeit zu berauben und die absolute Lufthoheit (zumindest für einen begrenzeten Zeitraum) zu erlangen.
    Eine vollständige Invasion wie im Irak wird es aber zu keinen Zeitpunkt geben, diese währe für die USA schmerzhafter wie der verlorene Vietnamkrieg. Der Iran hat sich ja seit über 30 Jahren darauf vorbereit und bei 500-600k Soldaten auf iranischer Seite würden 70-100k Amerikaner sterben.
    Aber Trump hat ja heute schon bekannt gegen, dass er nicht großflächig miltärisch intervenieren möchte, sobald sie ihr Atomprogramm nach seinen Wünschen aufgeben „Wenn sie dem zustimmen, werden sie ein wohlhabendes Land haben, sie werden so glücklich sein, und ich werde ihr bester Freund sein.“, da bin ich mal gepannt wie sein "Deal" aussehen wird....Kasperletheater Trump braucht dringen außenpolische Erfolge im Wahlkampf.
     
  2. 27. Juni 2019
    Bei 1,2 Mio irakischer Soldaten sind bis Bagdad gerade mal 50 Amerikaner ums Leben gekommen, bei den Aufständen später dann ein paar mehr, aber das müssten die USA ja nicht mehr so machen. Straße sichern und den Rest zusammen bomben. Da würden so gut wie keine Amerikaner drauf gehen.
     
  3. 16. September 2019
    Zuletzt bearbeitet: 16. September 2019
    ohje eine Raffinerie brennt und gleich springen alle in der Administration, weil sie wissen was eine Preisexplosion bzw Unterversorgung am Ölmarkt für die Westliche und vor allem US Wirtschaft bedeutet. Die größte Angst der USA sind unkontrollierbare Ölpreise oder Lieferengpässe, deshalb haben sie ja gigantische "strategische" Ölreserven.

    Dennoch ist der Ölpreis ohnehin viel zu billig... angesichts des Klimas sind deutlich stärkere Preisentwicklungen nötig. Abgesehen davon ist der Ölpreis ein Hauptfaktor um überhaupt die nötige Inflation in Gang zu bringen, welche sich die Zentralbanken wünschen.

    Womöglich sind Saudis/USA nicht so unglücklich über den "Angriff", zumindest wäre es eine Begründung für Gegenschläge und damit eine mögliche Eskalation um ihre Macht im Nahosten deutlich zu erweitern.
    Ohnehin ist das schon mal erwähnte (Fracking) Zeitfenster knapp und das wohl die günstigste Möglichkeit militärisch vorzugehen ohne größere Schäden durch Förderprobleme. Durch die Sanktionen und Förderkürzungen ist also noch Puffer vorhanden und somit ein mittelfristiger Lieferausfall abgesichert.
    Israel, Saudis und USA haben ohnehin ein Bündnis gegen den Iran geschmiedet, nur wie es umgesetzt wird das weis keiner.

    Soviel zu meinen abwägign Theorien was die Ölabhängigkeit des Westens angeht und wie schön die Achilesferse pisaken kann, indem ein paar strategische Punkte getroffen werden. Gut ich hab die Öltanker als Beispiel genommen. Fehlt nur das die Ölquellen Radioaktiv kontaminiert werden.
     
  4. 8. Oktober 2019
    Scheinbar ist es nun soweit, dass die Pläne umgesetzt werden einen Korridor mit Siedlungen zu errichten in denen man die Flüchtlinge deponiert, was zumindest die offizielle Begründung ist um einen "Einmarsch" zu rechtfertigen.
    Das die US-Regierung ihre Truppen überall "abzieht" oder eher wohl zusammenzieht ist kein gutes Zeichen... das macht die Region eher instabiler, das Risiko ist bekannt aber Möglicherweise wartet man ja nur darauf das "Fehler" gemacht werden welche eskalierend genug sind, einen Krieg zu rechtfertigen. Keine der verfeindeten Parteien wartet darauf das der Frieden einkehrt, jeder hat sich hochgerüstet und möchte seine Ziele voranbringen... eine Zuspitzung ist also logische Folge, wenn dann alle Moderatoren abziehen ist das wie die Regelstäbe im Reaktor raus ziehen.
     
  5. 17. November 2019
    Zuletzt bearbeitet: 17. November 2019
    Wie bereits vermutet ist es abgelaufen... das wirre hin und her zwischen Trump und Erdogan ist reine Show. Die Deals waren ja wie beschrieben längst gemacht.
    Jetzt gibt er sogar zu das sie das erreicht haben was sie wollten, was ich hier in dem Thread schon mehrfach beschrieben habe: Trump über Syrien: „Wir behalten das Öl, wir haben das Öl, das Öl ist sicher“
    Wobei das auch nur Ablenkung ist, denn jedem war klar das es um Öl geht, doch das es um weit mehr geht in den Deals, soll so untergraben werden. Nach dem Motto "Jetzt hab ich es doch zugegeben mit dem Öl, also hört auf weiter zu forschen, das wolltet ihr doch hören".

    Der offene Brief an Erdogan mit der angeblichen Drohung mit "Zerstören der Wirtschaft" wenn die Türkei die offensive in Nordsyrien weiter macht, war reine Fake-Drohung von Trump um seinen Kumpel Erdogan politisch zu unterstützen und gleichzeitig offiziell so zu tun als hätte er natürlich was dagegen (Hat er natürlich nicht, schließlich wurden die US-Truppen extra dafür abgezogen). Den in der Türkei gibt es schon lange die Propaganda in den Medien, dass "böse Mächte von Außen" (USA zb) der Türkei schaden und die Wirtschaft sabotieren und nicht etwa die Politik verantwortlich ist für die schlechte Lage etc... kennen wir ja aus anderen Ländern mit angeblicher "Demokratie" zu genüge.

    Es ist offensichtlich, dass die USA Vorher den wichtigen von mir beschriebene Nordsyrien-Korridor nach Nordirak (Öl) freigehalten hat und dann erst abgezogen ist, damit es von der Türkei eingenommen werden kann, da die USA offiziell dort ja gar nichts Besetzen darf, was aber der Fall war. Mit etwas Show konnte das Problem mit dem Deal gelöst werden.

    Warum hat Russland stillgehalten? Das ist Teil der Abmachungen. Denn Trump mag die EU ohnehin nicht und hat sie fallen gelassen, und lässt die russischen Interessen und Einflussnahme in Europa zu (sowohl Energiepolitisch als auch Einflussnahme auf Wahlen um Rechtspopulisten zu unterstützen - letztendlich hat er selbst die US-Wahl auch nur durch Manipulation gewonnen).

    Der Vorteil verschiedene Gaspipelines zu bauen ist, dass so eine unabhängigere Belieferung ermöglicht wird und damit differenziertere Preise sowie Möglichkeiten der gezielten Gasbelieferung ohne oder mit möglichst wenigen Transitländern. Dazu kommt das Europa eine unabhängigere Lieferung aus dem Nahosten plant und baut. Hier kommt der Deal zwischen Russland, Trump mit der Türkei ins spiel, als Gegenzug darf Russland seine Pipelines im schwarzen Meer der Türkei bauen um so sein Gas auch an die eigentlich "unabhängige" Süd-Route über den Balkan anzuschließen.

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    "Die EU hatte von Russland verlangt, das sogenannte dritte Energiepaket der EU zu akzeptieren. Dieses sieht vor, dass der Betreiber einer Leitung nicht identisch sein darf mit dem Gaslieferanten."

    Das ganze hängt auch etwas mit der Krim-Annexion und der Einnahme der Ost-Ukraine zusammen, denn hier sind wichtige Gasverteilerpunkte die Russland kontrollieren will.

    Die Türkei wird damit zu einem sehr wichtigem Gas-Hub für Europa. Den Namen der russischen Pipeline durfte übrigens Erdogan auswählen "Turk Stream".
     
  6. 11. Dezember 2019
    Zuletzt bearbeitet: 11. Dezember 2019
    Der Börsengang von Aramco wirft für mich einige Fragen auf. Wozu sollte ein Staat seine Filetstücke verkaufen oder Teile davon? Meiner Ansicht nach nur wenn kurzfristig Kapitalbedarf für Investitionen nötig ist und das lässt sich nicht mit dem offiziellem Argument decken, "Unabhängiger vom Öl" zu werden und in alternative Wirtschaften zu investieren, weil das langfristige Investitionen sind welche sich durch den Erlös der Ölverkäufe auch finanzieren lassen.

    Eine Theorie, die Saudis benötigen das Kapital um ggf. bevorstehende Einnahmen Ausfälle kompensieren zu können welche bei einem Krieg im Nahosten einhergehen würden. Konkret könnte es also sein, das sich das Land einen Finanzpuffer aufbaut für einen möglichen bevorstehenden Konflikt mit dem Iran. Sollte es zu einem Konflikt kommen, würden die Aktien der Aramco stark fallen - was den Saudis egal sein kann den sie haben ja jetzt schon das Geld eingesammelt.

    Der Iran ist momentan kritisch instabil und es könnte eine neue Revolution bevorstehen die dann extern unterstützt wird. Ein großes Gefecht ist eher nicht zu erwarten, ein direkter "Krieg" wäre schnell vorbei. Doch aus Ähnlichen Fällen lassen sich die langfristigen Folgen ableiten. Vor allem aber auch weil die Reste eines Regimes sicherlich nicht aufgeben und noch Jahrelang Terror ausüben können.

    Eine ganz andere Theorie wäre, dass man mit dem Regimechange im Iran rechnet und somit auch langfristig höhere Fördermengen an Öl erwartet, weil dann das Embargo aufgehoben würde und auch wieder viele Investitionen fließen welche die Erdölproduktion ankurbeln. Wenn es so wäre, dann hätte aber Saudiarabien sicher kein Interesse an einer solchen Veränderung, von daher halte ich diese Theorie für weniger wahrscheinlich.

    Eine frühere Theorie war, das die USA sich beim Ölgeschäft einkauft (zB über Aktien) um so als größter Abnehmer (langfristig auch wieder, den die Frackingausbäute fällt in den nächsten 10 Jahren rapide) das wachsende Handelsdefizit minimieren zu können und effektiv nur die Produktionskosten zahlen. Ohnehin sind die Saudis der wichtigste Partner der USA was die nationale Sicherheit angeht, denn sie garantieren einen stabilen Ölmarkt und das ist auch der Grund warum man dem Land alles erlaubt und es extrem hochrüstet damit es quasi "sicher" ist und eine solide Produktion gewährleistet ist. Als Gegenleistung wird man den Saudis wohl Atomreaktoren gönnen welche dann als "alternative Investition" zählen und den König von Atomwaffen träumen lassen, was aber wohl nie der Fall sein wird. Oder man verkauft dem Land direkt nicht funktionstüchtige Atomwaffen. Wobei da wohl immer ein Test gefordert wird und wohl nicht ausbleibt. Geheime Atomtests gab es immer wieder, die aufgezeichnet werden können zu denen es keine offizielle Stellungnahme gibt. Aber gut das ist ein anderes Thema.
     
  7. 7. Januar 2020
    Warum die "Sicherheit" im Irak so wichtig für den Westen ist: Angst vor dem Einfluss aus dem Iran (Russland) und der damit verbundenen Förderpolitik um das Öl oder ggf. politische Instabilität die zu unzuverlässiger Förderprognose führt. Die "Sicherheits"-Mission dient also der Stabilisierung der Region um die Energielieferinfrasturktur zu schützen und deren Leistung zu garantieren.

    Der "Abzug" von Truppen der von vielen Staaten ewig geplant oder publiziert war, hat quasi nie wirklich stattgefunden. Die von mir vermutete Strategie von Trump war auch zutreffend. Der Truppenabzug aus Syrien war nur ein Deal für die TR-Invasion in Nordsyrien, ebenso dient sie als Ablenkung um so auf "Fehler" Seitens des Iran/Syriens zu hoffen, welche einen Grund geben zum Intervenieren.

    Zufällig wäre der Zeitpunkt natürlich auch günstig, da so vom Impeachment-Verfahren abgelenkt werden kann. Zudem sind heute deutlich stärkere Gründe nötig um die Kriegsmüde US-Bevölkerung von Einsätzen zu überzeugen, und somit auch die Moral der Truppe.
    Ein Krieg wäre für Trumps Wiederwahl äußerst ungünstig - zumindest bisher, denn es gibt keine ausreichenden Gründe. Eine Vergeltung aus dem Iran könnte das ändern, allerdings nur wenn die USA direkt getroffen würde. Wenn der Iran clever ist, zielt er eher auf die Schwachstellen ohne dabei die USA direkt zu treffen. So wird es in der US Bevölkerung keine Zustimmung geben für das ggf. Handeln von Trump - was in die Wiederwahl kosten kann.

    Wie schon mehrmals erwähnt, am effektivsten wäre eine iranische Vergeltung, wenn die Ölförderung nachhaltig behindert wird. Ggf. durch radioaktive Kontamination der Ölquellen. Ohnehin dürfte der Iran das nötige Material dafür haben - doch die eigenen Quellen sollten nicht Ziel sein, eher Saudi-Arabien oder im Irak? Denkbar wäre wohl auch das Atomwaffen oder zumindest halbwegs funktionsfähige Prototypen von Atomwaffen aus Nordkorea gegen Öl getauscht würden, welches Nordkorea ohnehin nur aus dem Iran bezieht - und welcher wichtiger Handelspartner ist. Das einhalten des Atomabkommen macht derzeit für den Iran ohnehin keinen Sinn, die Regierung wird versuchen schnellst möglich eine Versicherung in Form von Atomwaffen zu erlangen.
     
  8. 25. März 2021
    Aktuell sieht man wieder wie wichtig der Kanal vor allem für die Öltanker ist. Das Ausweichen wird zwar immer "erwähnt" aber man weis genau das es keine Alternative ist, da viele Schiffe nicht tüchtig sind für den gefährlicheren Kap-Umfahrungsweg. Das wird von den Rädern natürlich nicht erwähnt. Die Schiffe stauen sich also auf, da nicht alle für die Umfahrung ausgelegt sind.

    Lieferengpässe sind jetzt natürlich noch gravierender, da viele Rohstoffe und Materialien Mangelware sind durch die Pandemie bedingt gestörten Lieferketten.

    Ob der Ausbau der Landpipeline noch Sinn macht ist fraglich, da der Klimawandel extrem viel schneller zuschlägt als man berechnet hat. Man wird davon ausgehen, dass die vollen Öl-Quellen nicht voll ausschöpft werden dürften. Ob sich die Vernunft durchsetzen kann ist fraglich... die Pandemie wirft die Wirtschaft zurück und hohe Ölpreise sind da unpraktisch.
    Auch eine radioaktive Kontamination der Fossilen-Quellen ist nicht nachhaltig wirkungsvoll. Denn es gibt zu viele Quellen die neu erschlossen werden können und die Öl-Not würde zu noch mehr Rücksichtslosigkeit gegenüber der Umwelt führen. Andererseits würde der Gesamtkonsum so schneller rückläufig sein aufgrund der deutlich höheren Kosten. Also die Kontaminationstheorie ist nicht ganz vom Tisch.
     
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