Spanien setzt es um, Tempo 30 für einen sicheren Verkehr. Die Verkehrsberuhigung entschleunigt auch den Fahrer und wirkt auf die Fahrpsychologie.
1. Durchschnittlich gleich schneller
Durch Städte zu fahren dauert meist länger, das liegt vor allem an Ampeln und Kreuzungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt kaum über 30Km/h meist weit darunter. Der Verkehrsfluss kann durch eine optimierte Geschwindigkeit deutlich verbesser werden. Man spart beim vollen ausreizen der Maximalgeschwindigkeit auf den meist kurzen Distanzen durch Städte keine Zeit. Objektiv sind es nur wenige Sekunden oder weniger als 5% Prozent der Fahrzeit.
2. Verkehrsfluss wird nicht beeinträchtigt
Eine Senkung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit hat in den meisten Fällen keinen nennens-werten Einfluss auf die Leistungsfähigkeit einer Hauptverkehrsstraße für den Kfz-Verkehr. Andere Faktoren wie die Qualität der Lichtsignalprogramme, die Anzahl querender Fußgänger oder Bus-halte, Parkvorgänge oder Halten in zweiter Reihe haben in der Regel einen größeren Einfluss.Die Funktion einer innerstädtischen Hauptverkehrsstraße für den Kfz-Verkehr wird daher durch Tempo 30 nicht oder nicht nennenswert beeinträchtigt.
3. Weniger Feinstaub und weniger Abgase
Der Reifenabrieb und Bremsbelag-Abrieb verringert sich deutlich, diese machen einen Großteil des schädlichen Feinstaubs aus. Dazu kommt der verringerte Kraftstoffverbrauch und weniger Abgase, aufgrund das weniger Hochbeschleunigen und den verringerten Roll- und Luftwiderstand.
4. Weniger Lärm und weniger schwere Unfälle
Auch der Lärm durch den verringerten Rollwiderstand ist erheblich reduziert ebenso der Motorlärm, durch das leichtere und kürzere Beschleunigen bis zur maximal zulässigen Höchstgeschwindigkeit, nimmt ab.
5. Mehr Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer
Der Verkehrswandel solle mehr Radfahrer und Fußgänger in die Städte bringen und diese werden besser geschützt und weniger durch Autoabgase und Lärm belästigt. Die Unfälle werden weniger schwer und gehen allgemein zurück. Der Bremsweg inklusive Reaktionszeit reduziert sich von 15 auf 5 Meter.
Die Studien wurden an vielen Straßen durchgeführt und belegen die genannten Fakten:
umweltbundesamt.de/../publikationen/wirkungen_von_tempo_30_an_hauptstrassen.pdf
Fazit zur Qualität des Verkehrsflusses und zu den Reisezeiten im Kfz- und öffentlichen Verkehr:
In der Praxis wurden bei Messfahrten Reisezeitverluste an Tempo-30-Strecken von 0 bis 4 Sekunden je 100 Meter festgestellt. Dies ist auch bei längeren Abschnitten oder einer Aneinanderreihung von mehreren Regelungen volkswirtschaftlich kaum relevant.Wichtiger für die subjektive Wahrnehmung und damit die Akzeptanz von Tempo 30 ist die Homogenität des Verkehrsflusses. Der Verkehrsfluss kann Messungen zufolge bei Tempo 30 besser sein als bei Tempo 50. (Obwohl in der Studie keine Optimierung der Grünen-Welle an das neue Tempo vorgenommen wurde)
Fazit zur Lärmbelastung: Tempo 30 führt in der Mehrzahl der untersuchten Fälle zu wahrnehmbaren Lärmentlastungen. Dazu tragen vor allem nachts auch die geringeren Lärmspitzen bei.
Fazit zur Luftreinhaltung: Tempo 30 reduziert die Luftschadstoffbelastung, wenn es gelingt, die Qualität des Verkehrsflusses beizubehalten oder zu verbessern.
Die Umgewöhnung dauert natürlich einige Wochen, denn es kommt einen subjektiv sehr langsam vor. Im Selbstversuch mit Stoppuhr wird man feststellen, das man kaum Zeit verliert - wer logisch denkt und es ausrechnet kann sich das auch sparen. Auf kurzen Strecken lässt sich selbst mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit kaum Zeit gewinnen, das sollte Rasern zu denken geben. Zeit einsparen geht also nur auf langen Strecken wenn die Durchschnittsgeschwindigkeit gesteigert wird.
Wenn die Lobby Strohköpfe als Verkehrsminister abgewrackt werden, gibt es womöglich auch eine sinnvolle Weiterentwicklung im Straßenverkehr... anstelle von Milliarden Steuergeld Verschwendung.