Die Cheops-Pyramide besteht aus massivem Kalkstein, was es schwierig macht, das Bauwerk mittels Röntgen- oder Radarstrahlung zu durchleuchten. Einige Kammern sind auch aus noch dichterem Granit gebaut. Die Wissenschaftler der Nagoya Universität haben im Rahmen des Projekts Scan Pyramids drei verschiedene Detektor-Technologien eingesetzt, um die Pyramide zu durchleuchten. Mit Hilfe von sogenannten Myonen - Elementarteilchen, die bei Kontakt von kosmischer Strahlung mit Atomen in der oberen Atmosphäre entstehen welche eine hohe Energiedichte haben, können diese auch meterdicken Stein durchdringen. Wenn die Myonen auf Hohlräume treffen, werden weniger von ihnen abgelenkt oder absorbiert, das lässt sich dann an den Detektoren ablesen. Die "Belichtungszeit" ist dabei sehr lange, denn die Strahlungsintensität ist nicht beeinflussbar und hat einer geringe Auflösung bzw Strahlendichte, daher kann es mehrere Wochen dauern bis sich ein Bild abzeichnet.
Die erste neu entdeckte große Struktur seit dem 19. Jahrhundert
Da die Pyramide vor äußeren Einwirkungen oder Grabungen verschont bleiben soll, und nicht alles Durchbohrt werden darf, waren nur Methoden möglich welche das Weltwunder nicht beschädigen. Da auch Gammastrahlen wie beim Röntgen nicht ausreichten, verging einige Zeit bis die Myonen-Scans eingesetzt werden. Diese Wurden allerdings schon um 1960 entdeckt, brauchbare Detektoren wurden aber erst später entwickelt.
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Die Daten weisen mit sehr großer Wahrscheinlichkeit auf einen Hohlraum mit mindestens 30 Meter Länge und 8 Meter Höhe oberhalb der Großen Galerie hin.
Sie tauften ihre Entdeckung auf den Namen „ScansPyramid Big Void“. Noch rätseln die Forscher darüber, ob der Gang waagerecht verläuft oder schräg wie die Große Galerie. Um derartige Details sowie die Struktur zu klären, werden andere Methoden zum Einsatz kommen müssen.
Auch die Theorien über die Entstehung der Pyramiden könnten so gestärkt oder entkräftet werden.