Alle Informationen zum Pirate-Bay-Prozess

Dieses Thema im Forum "Szene News" wurde erstellt von Gnet, 18. Februar 2009 .

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  1. 18. Februar 2009
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 14. April 2017
    WICHTIG: BITTE KEINE KOMMENTARE IN DIESEM THREAD


    Bild
    {img-src: http://www.textually.org/tv/archives/images/set3/pirate_bay_logo.jpg}​

    In Schweden wird seit dem 16.02.2009 den Betreibern der berüchtigten BitTorrent-Seite "Pirate Bay" der Prozess gemacht. Hier findet ihr alles Wissenswerte rund um das in den Medien als "Urheberrechts-Prozess des Jahrzehnts" bezeichnete Verfahren.

    Was ist eigentlich Pirate Bay?
    Das bekannteste Feature der Piratenbucht ist das umfassende Torrent-Archiv. Mehr als 1,6 Millionen Filesharing-Links für größtenteils illegal verbreitete Daten wie Filme, Musik und Software machen The Pirate Bay zur größten Website ihrer Art. Darüber hinaus stellt The Pirate Bay sogenannte Tracker-Server zur Verfügung. Diese Server verteilen die Informationen, welcher User des Filesharing-Netzwerks welche Daten zur Verfügung stellt und verbinden so weltweit rund 23 Millionen BitTorrent-Nutzer miteinander.

    Wie kam es zu dem Prozess?
    Nachdem die Unterhaltungs-Industrie sich jahrelang vergeblich um ein konsequenteres Vorgehen der schwedischen Polizei gegen The Pirate Bay bemüht hatte, wurden im Mai 2006 schließlich doch einige der Pirate-Bay-Server beschlagnahmt. Im Januar 2008 erklärte der Staatsanwalt schließlich, dass die gesicherten Beweise für eine Anklage ausreichen.

    Wer wird verklagt? Und warum?
    Die Hauptangeklagten sind die Pirate-Bay-Admins Hans Fredrik Neij, Gottfrid Svartholm Warg und Peter Sunde. Jedem von ihnen werden Urheberrechts-Verletzungen in 33 Fällen vorgeworfen. Einer der in der Anklageschrift erwähnten Fälle bezieht sich auf die Verbreitung des Films "Harry Potter und der Feuerkelch".

    Ebenfalls angeklagt ist der schwedische Business-Mogul Carl Lundstrom. Ihm wird vorgeworfen, die Piratenbucht finanziell unterstützt zu haben. Sowohl Lundstrom als auch die Betreiber der Seite streiten dies allerdings ab.

    Theoretisch droht jedem der Angeklagten eine mehrjährige Haftstrafe, schwedische Rechtsexperten gehen jedoch eher von Geldstrafen im Bereich von rund 100.000 Euro pro Person aus.

    Das Urteil soll am 04. März gefällt werden.



    Haben die Betreiber sonst nicht zu befürchten?
    Doch. Neben dem Strafrechts-Prozess wollen die betroffenen Film-, Software- und Musik-Produzenten die Betreiber der Piratenbucht auch zivilrechtlich verklagen. Insgesamt fordern sie rund 11 Millionen Euro Schadensersatz. Da die Kläger davon ausgehen, dass die Betreiber von The Pirate Bay im Jahr rund 3 Millionen Euro an Werbe-Einnahmen verdienen, gehen sie davon aus, dass die Angeklagten die geforderte Summe im Falle eines entsprechenden Urteils auch zahlen könnten.

    Was passiert, wenn die Piratenbucht geschlossen wird?
    Die Admins haben zwar bereits angekündigt, einen Backup-Plan in der Hinterhand zu haben, falls es zu einer Schließung kommen sollte. Wie genau der allerdings aussieht, haben Sie noch nicht erklärt. Ein ganz anderes Problem für die BitTorrent-Community ist der befürchtete Domino-Effekt: Durch einen kurzzeitigen oder gar dauerhaften Ausfall von The Pirate Bay könnte der Traffic auf anderen Seiten derart zunehmen, dass diese unter der Überlastung zusammenbrechen. Ein deutlicher Einbruch bei der Verfügbarkeit von Torrents ist also auf jeden Fall zu erwarten - das eigentliche Ausmaß bleibt jedoch noch unabsehbar.
     
  2. 18. Februar 2009
    AW: [Sammelthread] Alle Informationen zum Pirate-Bay-Prozess

    Prozess Tag 2

    Der zweite Prozesstag im Verfahren gegen die Betreiber der BitTorrent-Seite The Pirate Bay brachte der Staatsanwaltschaft einen schweren Rückschlag ein. Sie musste ihre Anklage um die Hälfte reduzieren.

    Staatsanwalt Håkan Roswall warf den angeklagten Seitenbetreibern vor, mit Hilfe der Pirate Bay Tracker Server Nutzer der Seite beim Verstoß gegen das Urheberrecht unterstützt zu haben. Da Roswall jedoch nicht beweisen konnte, dass die in der Anklage genannten Torrents tatsächlich über die Tracker der Piratenbucht verbreitet wurden, musste er auf den Vorwurf der "Beihilfe zum Copyright-Verstoß" verzichten. Der nun verbleibende und strafrechtlich deutlich harmlosere Anklagepunkt lautet lediglich noch "Beihilfe zur illegalen Bereitstellung von Urheberechts-geschütztem Material".

    Peter Sunde, einer der angeklagten Pirate-Bay-Betreiber, kommentierte die überraschende Niederlage der Staatsanwaltschaft noch aus dem Gerichtssaal über Twitter mit den Worten "EPIC WINNING LOL".

    Quelle: Chip.de
     
  3. 18. Februar 2009
    AW: Alle Informationen zum Pirate-Bay-Prozess

    Ich pack dann hier mal 'ne kleine Linkliste rein:
    gulli: The Pirate Bay: Tag 1 der Verhandlung
    TorrentFreak: 50% of Charges Against Pirate Bay Dropped
    gulli: Piratenpartei: Daumen hoch für TPB!
    heise: Pirate Bay entgeht voller Breitseite
    futurezone: Erster Erfolg für The Pirate Bay
    gulli: TPB: Hälfte der Anklagepunkte fallen gelassen
    Golem: Hälfte der Anschuldigungen gegen Pirate Bay fallengelassen
    WinFuture: Pirate Bay-Prozess: Erste Erfolge für die Betreiber
    ZDNet: The Pirate Bay erzielt Teilerfolg vor Gericht
    Spiegel: Bittorrent-Prozess: Teil der Anklage gegen Pirate Bay fallengelassen
    TorrentFreak: Download Steal This Film - Spectrial Edition
    tom's hardware: Pirate Bay: Schlappe für die Kläger
    TorrentFreak: Day 3 - The Pirate Bay’s ‘King Kong’ Defense
    gulli: Tag 3: Des Gerichtsverfahrens gegen TPB
    futurezone: Streit über Schadenersatzansprüche
    netzpolitik: Piraten, Pizza und Prozess
    gulli: The Pirate Bay: Tag 3 der Verhandlungen

    Update 19.02.09 12:15
    gulli: TPB: IFPI.org down, Party & King Kong
    ComputerBase: Prozess: Teilerfolg für Pirate Bay
    Update 19.02.09 17:30
    TorrentFreak: Day 4 - Pirate Bay Defense Calls Foul Over Evidence
    WinFuture: Pirate Bay-Unterstützter hacken Webseite der IFPI
    Update 19.02.09 23:45
    gulli: The Pirate Bay: Geschrei am 4. Tag der Verhandlungen
    netzpolitik: Verantwortung in der Torrent-Kultur

    21.02.09 13:00
    TorrentFreak: Pirate Bay Trial Day 5: Peter’s “Political Trial”
    gulli: The Pirate Bay: Der 5. Tag mit einem verärgerten Richter
    TorrentFreak: Anakata Explains in Court How ‘The Scene’ Works
    21.02.09 20:15
    gulli: The Pirate Bay: Anakata erklärt der IFPI die Szene
    TorrentFreak: Pirate Bay Ends First Trial Week Partying

    23.02.09 14:20
    Spiegel: Pirate-Bay-Prozess: Warum die Datenpiraten verlogen argumentieren

    24.02.09 14:15
    TorrentFreak: The Pirate Bay Trial: Understanding Finreactor
    TorrentFreak: Pirate Bay Prosecution Hires Hypocrite Pirate Author for PR
    gulli: The Pirate Bay: Unnütze Hilfe für Wadsted

    25.02.09 14:00
    TorrentFreak: Pirate Bay Trial Day 7: Screenshots for Evidence
    gulli: The Pirate Bay: Prozesstag 7
    TorrentFreak: Pirate Bay Trial Day 8: Pirates Kill the Music Biz
    25.02.09 22:00
    gulli: The Pirate Bay: Prozesstag 8 - Im Zeichen der Industrie
    Fefe: Lacher des Tages: Die Anklage beim Piratebay-Prozess ...

    27.02.09 12:15
    WinFuture: Musikindustrie klagt ihr Leid im Pirate-Bay-Verfahren
    TorrentFreak: Pirate Bay Trial Day 9: BitTorrent Is Not Evil
    gulli: TPB: Tag 9 - BitTorrent und Filesharing
    27.02.09 22:15
    TorrentFreak: Pirate Bay Witness’ Wife Overwhelmed With Flowers
    Fefe: Neuer Höhepunkt aus dem Piratebay-Prozess: es gab ...

    02.03.09 13:30
    heise: Pirate-Bay-Prozess: Staatsanwaltschaft fordert Haftstrafen für Angeklagte
    02.03.09 15:15
    futurezone: Staatsanwalt fordert Haft für Pirate-Bay-Betreiber
    TorrentFreak: The Pirate Bay Trial Day 10: Calls for Jail Time
    WinFuture: Pirate Bay: Staatsanwaltschaft fordert 1 Jahr Haft

    03.03.09 1:30
    ZDNet: Pirate-Bay-Prozess: Staatsanwaltschaft fordert Haftstrafen
    gulli: The Pirate Bay: Tag 10 - Ab ins Gefängnis?
    TorrentFreak: The Pirate Bay Down‚ But Not Out
    03.03.09 15:15
    TorrentFreak: The Final Day of The Pirate Bay Trial
    heise: Verteidiger verlangen Freispruch für Pirate-Bay-Betreiber
    futurezone: Pirate-Bay-Anwalt: Bittorrent "neutral"

    04.03.09 14:15
    ZDNet: Verteidigung fordert Freisprüche für Pirate-Bay-Betreiber
    TorrentFreak: The Pirate Bay - Innocent or Guilty?
    gulli: The Pirate Bay: Letzter Verhandlungstag gelaufen

    05.03.09 17:45
    WinFuture: Prozess gegen BitTorrent-Tracker Pirate Bay endet
    tom's hardware: Pirate-Bay-Prozess: Warten aufs Urteil
    netpolitik: #Spectrial-Zusammenfassung

    19.03.09 10:30
    TorrentFreak: Pirate Bay Interview: EPIC WIN Prediction
    gulli: The Pirate Bay: Noch immer zuversichtlich
     
  4. 18. Februar 2009
    AW: Alle Informationen zum Pirate-Bay-Prozess

    Prozess Tag 3

    Die Kläger brachten heute am dritten Tag der Verhandlung vor Gericht weitere Punkte gegen die Administratoren von TPB vor. Die Verteidiger plädierten wie auch in den vergangenen Tagen auf unschuldig. Der Rechtsanwalt von Carl Lundström verfuhr nach der legendären King Kong-Taktik.

    Die EU-Direktive 2000/31/EG besagt, dass Service Provider nicht für die Informationen verantwortlich gemacht werden können, die über ihren Dienst laufen. Verantwortlich ist man für die Datentransfers, die man selber durchführt. Die Downloads werden aber von den Usern und nicht von den Machern des Trackers- und BitTorrent-Portals initiiert. Die Anwender sind über ihre IP-Adresse physikalisch identifizierbare Personen. The Pirate Bay also als Service Provider - ob diese Strategie des Rechtsanwalts aufgeht, bleibt allerdings abzuwarten. Er spricht dabei den engen Zusammenhang zwischen der Urheberrechtsverletzung und der Durchführung des Transfers an, der gegeben sein müsste. Ob sich das Gericht auf diese Argumentation einlassen wird?

    Staatsanwalt Håkan Roswall brachte seine Anklagepunkte vor. Er bezeichnete die gestern getätigten Änderungen als geringfügig. Laut Peter Danowsky von der IFPI wären die entstandenen Schäden so hoch, als wenn TPB eine weltweit gültige Lizenz zur Verbreitung der Musik besitzen würde. Es würde in diesem Zusammenhang keine Rolle spielen, ob die Konsumenten nach dem Download beschließen würden die Musik zu kaufen oder nicht. Es ist die alte Gleichung der Musikindustrie, die besagt, dass jeder Downloader auch automatisch die Werke kaufen würde. Für den Beatles Song "Let it Be" verlangt man sogar den zehnfachen Wert des Schadens. Auch geleakte Alben, die vor dem Tag der offiziellen Veröffentlichung herausgekommen sind, will man mit einem Faktor Mal 10 bestraft sehen. Danowsky sagte zudem, er glaube nicht daran, dass die Admins zahlungsunfähig seien. Hier wird organisierte Kriminalität in großem Rahmen durchgeführt, das Unterfangen würde umfangreiche Gelder abwerfen, entschied er. Peter Sunde twitterte als Antwort, irgendwer muss ihm wohl all dieses Geld gestohlen haben. Die IPFI besteht auf die Zahlung des geforderten Schadensersatzes, selbst wenn die Macher derzeit nicht in der Lage wären, alles zu bezahlen.

    Der Vertreter von Sony bemängelte, die Admins hätten nie auf Löschungsaufforderungen reagiert. Es wäre sehr wohl möglich gewesen dies zu tun. Auch rechneten sie den Zuhörern im Gerichtssaal vor, welchen Schaden sie deswegen davongetragen hätten. Man hätte nach Meinung der Kläger zu wenig guten Willen gezeigt. Die Filmindustrie bemängelte die erhebliche Verteilung von TV Sendungen wie beispielsweise Prison Break. Auch Monique Wadsted berechnete ihre Kosten höher, weil manche Sendungen viel zu früh verfügbar waren.

    Die vier Verteidiger sagten aus, die Angeklagten wären nicht haftbar für die gestellten Forderungen. Sie erneuerten ihre Forderung nach einem Freispruch der Angeklagten. Auch seien die Kalkulationen der Rechteinhaber fehlerhaft gewesen, weswegen sie als Beweis wegfallen sollen. Das reine zur Verfügung Stellen einer .torrent-Datei hat noch nichts mit der Distribution an sich zu tun. Ohne eine Stelle, die die Daten hochlädt, werden sie nicht verteilt. Die betreffenden Dateien wären überall im Netz verstreut und könnten jederzeit bei Suchmaschinen wie Google gefunden werden. Die Anwender wären für die Gestaltung der Inhalte von TPB verantwortlich, die Beklagten hätten darüber keine Kontrolle. Der Rechtsanwalt von brokep brachte vor, sein Klient wäre lediglich der Sprecher der Organisation, weswegen er nicht haftbar gemacht werden könne. Auch die Bestimmung der errechneten Schäden durch die Vertreter der Industrie wäre alles andere als korrekt.

    Der weitere Verlauf der Verhandlung bleibt abzuwarten, im Moment geht dieses in jedem Fall im Eiltempo vonstatten.

    Quelle: gulli.com
     
  5. 19. Februar 2009
    AW: Alle Informationen zum Pirate-Bay-Prozess

    Prozess Tag 4


    Bereits zu dieser frühen Stunde haben sich einige berichtenswerte Dinge rund um dieses Happening ereignet.

    IFPI.org ist down! Brokep twitterte letzte Nacht, wer auch immer die IFPI-Website hackt, soll es bitte unterlassen. Er befürchtet eine damit einhergehende Rufschädigung seiner eigenen Organisation.

    Aktuell sieht die downtime der Webseite aber eher nach einem gewaltigen DDoS-Angriff und nicht nach einem Hack aus. Offensichtlich haben einige Sympathisanten ihr Botnetz auf die Server der Organisation losgelassen oder ein solches stundenweise gegen Bezahlung angeheuert. Dieses Botnetz scheint jetzt die Server der IFPI bis ultimo mit unsinnigen Anfragen zu befeuern.

    Aber auch die offizielle Spectrial-Website der Piraten hatte in den letzten Tagen mit der Last der regulären Anfragen zu kämpfen und war zeitweise offline. Die frischesten News indes erfährt man aber nicht dort sondern wie üblich in Kurzform auf Twitter. Diese mischen sich leider mit jede Menge weniger wichtigem chit chat, aber das scheint generell der Preis dieses Medium zu sein.

    Ansonsten gibt man sich auf Mount Sharemore bewusst siegessicher. So fragte man gestern, ob die Gegenseite The Pirate Bay, King Kongdie Rechnung für die Pizzeria übernehmen mag, die Damen und Herren verneinten diese Anfrage jedoch. Party on! Für den morgigen Freitag wurde bereits eine größere Feier organisiert. Die Location erlaubt zwar nur den Besuch von 200 Gästen, dafür legt unter anderem die Demoszene-Größe Goto80 und Brokep himself auf. Wir wünschen allen Besuchern der Friday Night Spectrial Kopimi Party viel Spaß!

    Spaß dürften auch so manche Betrachter einer humorigen Bildmanipulation empfinden. Das Bild

    {bild-down: http://www.gulli.com/img/TPB_is_the_KingKong.jpg}

    ist eine klare Hommage an die King Kong Technik des Verteidigers Per E Samuelsson. Vor wenigen Minuten wurde getwittert, TPB als Mittelsmann wäre nicht verantwortlich für die Inhalte, die darüber übertragen werden. Wer die Diskussion verfolgen will, möge diese Seite besuchen.


    Quelle:gulli.com


    UPDATE

    Am vierten Prozesstag sah sich die Anwältin der Filmbranche scheinbar genötigt, neue Beweise lautstark ins Verfahren einzubringen. Zum Missfallen der Richter wie es scheint.

    Der 4. Tag der Verhandlung gegen die Betreiber von The Pirate Bay fokussierte mit nicht zu entgehender Tendenz auf Fredrik Neij, besser bekannt als TiAMO.

    Zu Anfang der Verhandlung verwies der Staatsanwalt Håkan Roswall auf einen ähnlichen Fall in Finnland, gegen die Administratoren von Finreactor. Fredriks Anwalt Jonas Nilsson verlangte als Reaktion hierauf eine Kopie der Verfahrensunterlagen für die Verteidigung, da alles den Anschein erweckt, dass der Fall um The Pirate Bay (TPB) mit Finreactor im späteren Verlauf verglichen werden soll. Nach dieser Einleitung hatte der Anwalt von Carl Lundström die Möglichkeit, seine Verteidigung weiter auszubauen. Er betonte mehrfach die schwache Verbindung zwischen seinem Mandanten und den anderen Beklagten sowie mit The Pirate Bay als Gesamtprojekt. Auch verwies er auf eine E-Mail Korrespondenz aus dem Jahre 2005, zwischen Gottfrid und Fredrik. In dieser diskutierten die beiden über die Option, The Pirate Bay in ein anderes Land auszulagern. Dies sei, so Lundströms Anwalt, ein Indiz dafür, dass sich die Beklagten durchaus Gedanken über die rechtliche Veränderung gemacht hätten und nicht illegal handeln wollten.

    Während der Verhandlung stellte das Gericht fest, dass sich Tobias Andersson im Zuhörerbereich des Gerichtssaals befand. Dieser soll im späteren Verlauf als Zeuge gehört werden, weshalb er aufgefordert wurde, den Raum zu verlassen. Ihm wurde jedoch gestattet den Audiostream im Nebenraum mitzuhören.

    Nach einer kurzen Pause wandte sich das Gericht an Fredrik Neij. Es war bekannt geworden, dass Fredrik nie ein Mitglied von "Piratbryan" gewesen war und auch sonst keinerlei ideologische Überzeugung hatte, die einen Beitritt bei The Pirate Bay rechtfertige. Fredrik gab an, dass er einzig durch die BitTorrent-Technologie angezogen worden sei. Er sei beigetreten um "[...]mit The Pirate Bay zu spielen, so wie ich will". Die Verteidigung wies darauf hin, dass Fredrik stets sehr bedacht auf das Gesetz gewesen sei und immer in dessen Rahmen handeln wollte. Er habe auch Anwälte konsultiert, um sicherzustellen, dass seine Aktivitäten legal seien. In Bezug auf Anti-P2P Firmen wie MediaDefender hielt Fredrik folgendes fest: "Anti-P2P Firmen greifen auf unseren Tracker zu und manipulieren die Statistik." Er erklärte, dass ein Torrent, obwohl er nur einmal hochgeladen wurde, viel öfter als transferiert erscheint, da die Aktivitäten der Anti-P2P Firmen die Statistiken des Trackers so beeinflussen, als ob mehr Transfers stattgefunden hätten. Es folgte eine Befragung, inwiefern Fredrik in Kontakt mit dem Werbepartner Oded Daniel steht. Auf die Frage, ob Oded in die technischen Details von The Pirate Bay eingeweiht sei, antwortete Fredrik: "Nein, er ist nicht gut darin. Er benutzt Windows, also...". Im Anschluss daran konnte man Gelächter im Live-Audiostream vernehmen. Dies kam jedoch nicht aus dem Gerichtssaal, sondern aus dem Nebenraum, in welchem zahlreiche Blogger untergebracht sind. Auf die Frage bezüglich des Stellenwerts des Portalnamens zuckte er lediglich und meinte, dass er eigentlich nur an der Technik interessiert sei.

    Es folgte eine weitere Runde Staatsanwalt vs. Roswall, in welcher TiAMO zu seiner Polizeiaussage befragt wurde, bei welcher er geäußert hatte, dass es bei TPB auch Torrents zu urheberrechtlich geschütztem Material geben würde. Fredrik antwortete dem Staatsanwalt, dass er durch die Beschwerdenachrichten, welche TPB erhält, Kenntnis darüber habe. Er betonte jedoch, dass die Löschaufforderung auf amerikanischem Recht beruhen und deshalb nicht anwendbar seien. Er bestritt im weiteren Verlauf jemals selbst eine solche Nachricht erhalten zu haben, jedoch einige gesehen zu haben. Er habe jedoch nie eine der berüchtigten Antworten verfasst. Auf die Frage, ob er auch selbst Torrents seeden würde, antwortete Fredrik kühl, dass dem so sei - jedoch nur für nicht urheberrechtlich geschütztes Material. Als das Gericht zum Sachverhalt befragte, dass manche Torrents aufgrund negativer Markierung gelöscht werden, erwiderte die Verteidigung, dass die Website von The Pirate Bay vollends unzensiert sei. Jeden Tag würden dort tausende neue Torrents hinzugefügt, was es wiederum unmöglich mache, diese zu prüfen. Der Tracker sei komplett offen und jeder könne Torrents hinzufügen, ohne jemals mit den Betreibern von The Pirate Bay in Kontakt getreten zu sein.

    Kurz vor der Mittagszeit bekam Monique Wadsted das Wort erteilt. Diese tritt als Rechtsanwältin für die Kläger aus der Filmindustrie auf. Mit ihr veränderte sich auch der Ton - insbesondere die Lautstärke - im Gerichtssaal. Nach einer völlig belanglosen Frage an Fredrik Neij, wie der E-Mail-Verkehr bei The Pirate Bay ablaufe, präsentierte sie plötzlich und unerwartete neue "Beweise" für die Schuld der vier Angeklagten. Diese waren der Verteidigung bislang vorenthalten worden. Vermutlich wollte sie mit dieser Aktion Fredrik verunsichern, was ihr jedoch nicht gelang. Sie befragte Neij außerdem zu seinen Verbindungen zu OscarTorrents und EurovisionTorrents, zu welchen er jedweden Kontakt bestritt. Das Gericht notierte den Verstoß gegen das Protokoll durch Wadstedt, woraufhin der Vorsitzende Richter fragte, ob die neuerlichen Beweise überhaupt noch akzeptiert werden sollten, da diese beim Vorverfahren noch nicht zugänglich gemacht wurden. Monique Wadsted versuchte daraufhin den Richter durch ihr Schreien zum Einlenken zu bewegen, was ihr jedoch nicht wirklich gelang. Stattdessen ordnete man eine Pause an.

    Nach der Mittagspause führte der Anwalt der International Federation of the Phonographic Industry (IFPI), Peter Danowsky, die Befragung von Fredrik fort. Kurze Zeit später folgte eine Einführung in die BitTorrent-Technik durch Neijs Anwalt. Als nächster wird Gottfrid vom Staatsanwalt befragt, ihm folgte Monique Wadstedt, welche sich nun auf Kinder ografie eingeschossen hatte. Sie wollte wissen, wie The Pirate Bay mit Torrents zu kinder ografischem Material verfahre. Gottfrid erwiderte, dass man in einem solchen Falle die Polizei kontaktieren würde. Auf die Frage, ob die Torrents gelöscht würden, antwortete er: "Einige". "Nicht alle?", erwiderte Wadsted. Gottfrid erklärte, dass es nicht in deren Machtbereich liegen würde, Ermittlungen anzustellen, aber man würde in jedem Falle die Polizei informieren. "Wir führen Ermittlung nicht selbst durch. Und wenn die Polizei uns darum bittet, solche Torrents zu löschen, dann tun wir tpbdas auch."

    Gegen vier Uhr nachmittags gab der Staatsanwalt bekannt, dass er weitere Beweise einbringen möchte. Nämlich einige Torrent-Dateien auf einer Diskette (!). Er meinte wahrscheinlich eine CD. Zu den Torrents verlangte er eine Äußerung bis zum bevorstehenden Tag 5 der Verhandlungen. Die Verteidigung war sichtlich unerfreut über diese Aufgabe. Wie in einer guten Soap endete der 4. Verhandlungstag mit einer Diskette, deren Inhalt nur oberflächlich bekannt ist. Morgen werden wir mehr erfahren.
     
  6. 20. Februar 2009
    AW: Alle Informationen zum Pirate-Bay-Prozess

    Prozess Tag 5​


    Der fünfte Prozesstag gegen The Pirate Bay drehte sich primär um Peter Sunde, einen verärgerten Richter sowie einen Staatsanwalt, der 1337 sein wollte.

    Auch der fünfte Prozesstag gegen The Pirate Bay brachte keine Unannehmlichkeiten, wie manche aufgrund neu eingereichter Beweise vermutet hatten.

    Der Staatsanwalt Håkan Roswall begann seine Befragung von Peter Sunde aka brokep sehr gelassen. Er wollte wissen, ob er in irgendeinem Zusammenhang mit den Computersystemen von The Pirate Bay stehen würde. Peter bejahte diese Frage, ergänze jedoch, dass dies nur in einem begrenzten Rahmen zutreffen würde. Daraufhin lenkte der Staatsanwalt das Szenario erneut auf die Werbebanner von The Pirate Bay. Ob Sunde irgendwie in die Vereinbarungen hierüber involviert gewesen sei, schließlich sei er ja als Gründer des Webportals von Random Media (dem Werbepartner) eingetragen. Peter erwiderte, dass dies in Bezug zu einem neuen Website-Projekt stehen würde.

    Als Nächstes begann eine Befragung zu Piratbyran. Roswall wollte von Sunde wissen, ob er der Meinung sei, dass die Partei dem Urheberrecht kritisch gegenüberstehe. Sunde erwiderte: "Nicht direkt kritisch. Es gibt viele verschiedene Ansichten." Es folgte eine Frage zu seiner persönlichen Einstellung gegenüber dem Urheberrecht, welche Peter Sunde wie folgt beantwortete: "Das ist eine schwierig zu beantwortende Frage. Ich mag Dinge, die nicht vom Urheberrecht geschützt sind. Das ist gar keine Frage." Der Staatsanwalt wollte im Anschluss wissen, ob Sunde Kenntnis von der "Legal Page" auf The Pirate Bay hätte. Peter bestätigte dies.

    Håkan Roswall schien inzwischen in Fahrt zu kommen, und versuchte sein IT-Wissen eiskalt in den Gerichtssaal zu werfen. Bedauerlicherweise. "Wann haben Sie [und Gottfrid] sich das erste Mal IRL getroffen" - "Wir benutzen den Ausdruck IRL nicht", erwiderte Peter dem Staatsanwalt. Ein irritierter Richter fragte: "IRL?" Der Staatsanwalt erklärte die Abkürzung: "In Real Life". Peter Sunde konnte nicht verhindern, sich abermals zu äußern: "Wir benutzen diesen Ausdruck nicht. Alles ist im realen Leben. Wir benutzen AFK - Away From Keyboard." Der Staatsanwalt wurde aus seinem Konzept geworfen, wie schnell deutlich wurde: "Nun. Es scheint, als ob ich nicht auf dem aktuellen Stand der Zeit bin."

    Eine interessante Erkenntnis, die auch eine Frage aufwirft. Wenn der Staatsanwalt der Ansicht ist, dass er hier schon Defizite gibt, über welche Wissenslücken verfügt er dann erst bei der BitTorrent-Technologie und P2P im Allgemeinen?

    Der Staatsanwalt versteifte sich danach auf die Bekanntschaft zwischen Peter Sunde und Oded Daniel. Konkret wollte er wissen, ob Peter jemals Geld von ihm empfangen hätte. "Haben Sie sich nicht darüber gewundert, dass sie die Einnahmenberichte erhalten? Ist diese Sache nicht etwas abseits von ihrer Rolle als Pressesprecher?" - "Ich glaube es ist sein [Oded Daniel] Weg die Leute zu motivieren. Er schickt so viele verrückte E-Mails, ich lese nicht einmal die Hälfte davon. Er könnte mich auch benutzt haben, um mehr in Kontakt mit Fredrik und Gottfrid zu gelangen". Dem Staatsanwalt schien es sichtlich schwer zu fallen, eine Hierarchie oder Geschäftsform bei The Pirate Bay zu erfassen, weshalb er fortwährend von der "Firma" sprach. Es wurde klar, dass Peter und Gottfrid sich 2005 oder 2006 mit Oded Daniel trafen.

    "Ist es war, dass Sie nach Israel reisten, um Oded dort 2006 zu treffen?" - "Ja" - "Wieso haben Sie ihn getroffen?" - "Weil er mich als Gast dorthin eingeladen hat. Fahren Sie nicht dahin, um an den Strand zu gehen?" - "Ja, das habe ich öfters". Die Belanglosigkeit der Befragung hatte zu diesem Zeitpunkt einen absoluten Tiefpunkt erreicht. Es folgte eine weitere Runde "Fragen-zu-E-Mails", welche ihren Abschluss bei der Frage fand, ob Peter jemals erwartet hatte, Geld durch The Pirate Bay zu erhalten. Die Antwort war deutlich: "Nein!"

    Nach einer Pause hatte Peter Danowsky von the International Federation of the Phonographic Industry das Wort. Er befragte Sunde zu seiner schulischen Karriere, welche laut Peters Aussagen früh endete. Später lernte er Englisch sowie Programmieren durch das Internet. Es folgte ein kurzer Seitenhieb auf Random Media, als Danowsky ein identisches Spiel versuchen wollte, wie dies Monique Wadsted getan hatte. Er präsentierte neue Beweise in der Form von Zeitungsartikeln. Zum völligen Missfallen des Gerichts sowie der Verteidigung. Der vorsitzende Richter rügte Danowsky, die Verteidiger legten ihm nahe seine American-Style-Verfahrensstrategie zu beenden. Das Gericht unterbrach daraufhin die Sitzung für zehn Minuten, um die aktuelle Situation zu klären. Nach der Wiederaufnahme erklärte das Gericht, dass jedwedes Beweismaterial vor der Befragung einzubringen ist - wie üblich. Die Anklage übergab daraufhin neun Dokumente an das Gericht, welche als "Beweismittel" verwendet werden sollen. In einer weiteren Unterbrechung konnte das Gericht sowie die Beklagten das Material sichten. Danowsky führte seine Befragung fort, mit dem Ziel, mehr zu Sundes Haltung über Urheberrechte zu erfahren. Peter Sunde erkannte, dass sich die Befragung immer weiter von den Anschuldigungen entfernte: "Das ist eine politischer Aspekt. Ist das ein politisches Verfahren oder ein gesetzliches Verfahren?" Danowsky ignorierte die Frage und redete unbeirrt weiter, bis Peter seine Stimme erhob: "Ich möchte eine Antwort von Anwalt Danowsky. Ist dies ein politisch motivierter Prozess? Kann ich eine Antwort bekommen?" - "Wie kann Urheberrecht ein politischer Aspekt sein?". Nach dieser Gegenfrage schien Danowsky vorerst von Sunde ablassen zu wollen. Er wollte wissen, welchem Zweck The Pirate Bay ursprünglich dienen sollte. "Es sollte den Usern ermöglichen ihre Materialien mit anderen zu teilen" - "Selbst wenn diese Materialien urheberrechtlich geschützt sind?" - "Das kann manchmal die traurige Konsequenz sein". Für kurze Zeit betrat Wadsted dann den Verfahrens-Ring, bis das Gericht die Verhandlung für die Mittagspause unterbrach.

    Am Nachmittag befragte Peter Altin seinen Klienten Sunde und wies ihn darauf hin, dass er mit The Pirate Bay eigentlich viel Geld hätte verdienen können. Sunde erwiderte: "Nein, ich habe nirgendwo eine Million rumliegen. Obwohl das nett wäre". Es folgte eine kurze Frage zum Anteil an Torrents, die zu urheberrechtlich geschütztem Material führten, als die Befragung mit Carl Lundström fortgeführt wurde. Dieser äußerte sich, dass ihm bewusst gewesen sei, dass The Pirate Bay eine "Filesharing-Site, eine Torrent-Site" sei. Angesprochen auf die Werbebanner auf der Website nahm er die Verantwortung hierfür auf sich und erklärte, dass er dies für den besten Weg hielt, wie sich die Seite zukünftig selbst unterhalten könnte. Er erklärte weiterhin, dass ihm keine politische Motivation der Seite bekannt sei und dass sein einziges Interesse sowie das der anderen Beklagten darin gelegen habe, die größte BitTorrent-Seite der Welt zu erschaffen. "Ich mochte diese Idee", erklärte er. Staatsanwalt Roswall erwiderte darauf: "Das kann ich verstehen". Es folgte eine kurze Runde bezüglich des Equipments von The Pirate Bay, welches Lundström bezahlt hatte. Lundström erklärte, dass es ihm dabei nicht darum gegangen wäre, ein Partner zu werden. Er war lediglich an dem Projekt interessiert und gab dem Team einige Tipps. Insgesamt ein Verhandlungstag, welcher durchaus positiv für The Pirate Bay verlaufen ist.


    Quelle: gulli.com
     
  7. 17. April 2009
    AW: Alle Informationen zum Pirate-Bay-Prozess

    Und hier dann das Ergebnis:
    1 Jahr Haft für die 4 Betreiber. Außerdem wird laut dem schwedischen Gericht ebenfalls die Nutzung von The Pirate Bay als illegal angesehen. Gerade eben auf gulli.com gelesen:

    Alle schuldig gesprochen - ein Jahr Gefängnis
    Vor wenigen Minuten wurde das Urteil im The Pirate Bay-Prozess verkündet und es sieht schlecht aus für die vier Betreiber der bekannten Torrent-Seite.

    Brandaktuell kam das Urteil im lang anhaltenden Prozess rund um TPB, denen die Verbreitung von urheberrechtlich geschütztem Material durch das Bereitstellen von Torrent-Files auf ihrer Website The Pirate Bay vorgeworfen wird. Das Gericht entschied, dass alle vier Angeklagten schuldig sind. So steht nun eine Haftstrafe von einem Jahr an für Peter Sunde alias "brokep", Fredrik Neij alias "TiAMO", Gottfrid Svartholm alias "Anakata" und Carl Lundström.



    Die Seite selbst ist dadurch vorerst nicht betroffen, so heißt es auf torrentfreak.com und werde weiter aktiv bleiben, da sich das Urteil nur gegen die Betreiber richte. Außerdem ist eine Berufung geplant. Aufgrund der Berufung kann sich das letztendliche Urteil also noch sehr lange hinziehen, möglicherweise Jahre.

    Update:

    Das Gericht sieht konkret das bewusste Verbreiten von urheberrechtlich geschützten Werken als Grund für das Urteil. Weiterhin wollte das Gericht die Schadenssumme des Nebenklägers von ca. 12 Millionen Dollar nicht anerkennen, sondern schätzte sie auf etwa 3.62 Millionen Dollar.

    Die Benutzung der Seite The Pirate Bay selbst sieht das Gericht auch als illegal, was wohl nun auch Auswirkungen auf andere Seiten mit entsprechenden Torrent-Files in Schweden haben dürfte.

    Nach der Urteilsbegründung wurde der urteilssprechende Richter gefragt, ob er nun in Sorge um sein Leib und Leben sei. Er erwiderte, er habe bisher keinerlei Drohungen erhalten und zeigte sich überrascht über die Frage.

    Was die Urteilsbegründung ansich angeht, so warf die Verteidigung dem Richter vor, unter großem politischen Druck gestanden zu haben, was dieser jedoch verneinte und rein und ausschließlich die objektive Sicht als Urteilsgrundlage anführte.


    Quelle: gulli.com
     
  8. 24. April 2009
    AW: Alle Informationen zum Pirate-Bay-Prozess

    Neue Entwicklungen im Pirate Bay Prozess:

    War der Richter im Pirate-Bay-Prozess befangen?

    Jetzt scheint es erst richtig interessant zu werden

    Gruß,
    Figger
     
  9. 4. Mai 2009
    AW: Alle Informationen zum Pirate-Bay-Prozess

    Ok, das Thema ist schon etwas älter und die folgenden Links sind auch nicht mehr alle ganz taufrisch, aber da ich in bisher nich dazu gekommen bin, kommt jetzt ein kleiner Rundumschlag an Links ...

    17.4.
    gulli: TPB-Urteil: die Rechteinhaber jubeln
    heise: Pirate Bay: Berufung gegen "bizarres Urteil"
    ComputerBase: Pirate Bay: Haftstrafen für vier Angeklagte
    18.4.
    TorrentFreak: Police Will Investigate Leaked Pirate Bay Verdict
    gulli: Piratenpartei Schweden: 3.000 Neue Mitglieder in sieben Stunden
    19.4.
    gulli: The Pirate Bay: Wer hat das Urteil verplappert?
    20.4.
    Golem: Piraten legen Berufung ein
    21.4.
    WinFuture: Nach Haftstrafen: Demonstration für 'The Pirate Bay'
    TorrentFreak: Mobile Broadband Providers Block The Pirate Bay
    ComputerBase: Pirate-Bay-Anbieter legen Berufung ein
    23.4.
    gulli: BT Mobile Broadband: Zugriff auf The Pirate Bay blockiert
    futurezone: Pirate-Bay-Anwalt wirft Richter Befangenheit vor
    gulli: The Pirate Bay: War der Richter befangen?
    24.4.
    WinFuture: 'The Pirate Bay' will Geldstrafe auf keinen Fall zahlen
    WinFuture: Schweden: Provider verweigern Pirate Bay-Sperrung
    TorrentFreak: Why Everybody Lost The Pirate Bay Trial
    ComputerBase: Pirate Bay: Lobby-Vorwürfe gegen Richter
     
  10. 4. Mai 2009
    AW: Alle Informationen zum Pirate-Bay-Prozess

    Neue Klage gegen The Pirate Bay?

    Die italienischen Justizbehörden überlegen gegenwärtig, ob auch sie eine Klage gegen The Pirate Bay anstrengen sollen.


    Es scheint fast so, als wolle man einem vorläufig besiegten Gegner noch einmal nachtreten. Zumindest könnte man diesen Eindruck erhalten, wenn man die gegenwärtigen Bemühungen der italienischen Justizbehörden vernimmt.

    Nach der Verurteilung der Betreiber von The Pirate Bay scheint man nun nämlich Interesse daran zu haben, den Gegner herumzureichen, um ihn nochmal zu verklagen und zu verurteilen. Wie von vielen Stellen bereits vor dem Urteilsspruch befürchtet wurde, scheinen sich manche Personen tatsächlich an ein Urteil anlehnen zu wollen, das in einem anderen Land ergangen ist. Fraglich ist jedoch, ob so eine Klage überhaupt möglich ist. Denn während die italienische Justiz nach einer Möglichkeit sucht, die Betreiber von The Pirate Bay zu verklagen, stellt man sich anderswo eine gänzlich andere Frage: Welche Verbindung haben die Betreiber mit Italien, was ein solches Verfahren dort rechtfertigen könnte? Die schlichte Antwort lautet schlichtweg "keine". Die Problematik lässt sich damit jedoch nicht aus der Welt schaffen. Vielleicht will man es ja mit der Begründung versuchen, dass The Pirate Bay weltweit abrufbar ist.

    Interessanterweise versäumen es die Vertreter der Contentindustrie von Anfang an nicht, von einem neuen großen Sieg zu sprechen. "Die Klage ist identisch mit der in Schweden, also können wir optimistisch sein, dass wir ein ähnliches Urteil hier in Italien erhalten", erklärte Enzo Mazza, der Präsident der Federazione Industria Musicale Italiana (FIMI). Die Anwälte der "Beklagten" sehen dies etwas anders und erklärten gegenüber TorrentFreak, dass man hier wohl etwas zu optimistisch sei. "Ich sehe überhaupt keinen Zusammenhang wie die Schwedische Entscheidung in irgendeiner Weise den Weg für die italienische Strafverfolgung ebnen sollte. Zuerst handelt es sich um ein Urteil in erster Instanz, was bedeutet, dass es gegenwärtig nicht relevant ist. Zum Zweiten hat der italienische Fall viele verschiedene Eigenheiten, angefangen beim Problem der Zuständigkeit, was die in Schweden ergangene Entscheidung erheblich weniger relevant werden lässt, als es auf den ersten Blick aussieht. Zum Dritten basiert jede Entscheidung auf ihren eigenen Beweisen, und in tpbItalien muss das Verfahren erst einmal beginnen." Laut Peter Sundes Anwalt, ist es nach wie vor unklar, ob die in Schweden gesammelten Beweise rechtmäßig sind oder nicht. Die Contentindustrie ist derweil einen Schritt weiter und hofft das Beste aus der Verurteilung herauszuholen. Simona Lavagnini, eine Anwältin, welche die italienische Musikindustrie vertritt, äußerte sich etwas zurückhaltender. Es sei nicht realistisch, dass die Beklagten nach Italien ausgeliefert würden, aber Geldstrafen sowie weitere Auflagen seien durchaus im Rahmen des Möglichen.

    Die italienische Staatsanwaltschaft wird jedoch erst in einigen Monaten entscheiden, ob ein Verfahren gegen The Pirate Bay eingeleitet wird oder nicht.

    Quelle: gulli.com
     
  11. 7. Mai 2009
    AW: Alle Informationen zum Pirate-Bay-Prozess

    Der Richter, der das Urteil gegen die Betreiber von The Pirate Bay gefällt hat, ist erneut unter Beschuss geraten.

    Wir erinnern uns wenige Wochen zurück. Die Köpfe hinter The Pirate Bay werden zu einer Haft- sowie Geldstrafe verurteilt, nachdem sie von Richter Tomas Norström für schuldig befunden wurden.

    Das Urteil selbst schien durchaus etwas gewagt, jedoch nicht vollends unerwartet. Kompliziert wurde das Ganze, als bekannt wurde, dass der Vorsitzende Richter Tomas Norström womöglich befangen gewesen sein könnte. Er selbst ist nämlich Mitglied in zwei Verbänden, welche sich für ein härteres Urheberrecht in Schweden engagieren. Noch interessanter wurde dies, als klar wurde, dass Norström durchaus mit Monique Wadsted, einer Anwältin der Klägerseite durch seine Mitgliedschaft bekannt war.

    Norström bestritt nach bekanntwerden dieser Information jedwede Befangenheit. Es schien eine ungeschickte Situation zu sein, so dass die Anwälte der The Pirate Bay Betreiber sogar mit dem Gedanken spielten, einen Befangenheitsantrag zu stellen. Es bleibt unklar, ob ein solcher Antrag Aussicht auf Erfolg hätte. Wie das schwedische Nachrichtenportal dn.se berichtet, ist man in einem weiteren Fall, wo es ebenfalls um Urheberrechte im weitesten Sinne ging, auf interessante Verknüpfungen gestoßen. Es handelt sich um einen Streitfall zwischen dem Unternehmen Gothenburg gegen BMW. Erstere sollen Produktteile von BMW nachproduziert haben, die identisch mit den Originalen des Autoherstellers sind. Eine entsprechende Genehmigung lag nicht vor.

    Über den Urteilsspruch an sich und dessen Korrektheit können wir uns als juristische Laien kein Bild anmaßen. Es ist jedoch durchaus interessant, dass der Rechtsanwalt von BMW zur selben Vereinigung gehört, wie auch der vorsitzende Richter Norström. BMW hat das Verfahren im Übrigen gewonnen, doch nach den jüngsten Ereignissen um The Pirate Bay ist TPB, the pirate bayman sich nicht mehr so sicher, ob wirklich alles mit rechten Dingen zuging. Norström verweigerte indes jedwede Stellungnahme. Lediglich seine Chefin Lena Berke trat vor die Presse und erklärte, dass es ihr unverständlich sei, wie man Norström derartig verdächtigen könne. Jedoch, so Berke, wäre es vorab hilfreich gewesen, wenn Norström seine Verbindungen offen gelegt hätte.

    Quelle: Gulli.com
     
  12. Video Script

    Videos zum Themenbereich

    * gefundene Videos auf YouTube, anhand der Überschrift.