2004 42% mehr Netztraffic durch P2P

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von zwa3hnn, 14. April 2005 .

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  1. 14. April 2005
    Trend zu größeren Files und mehr Filmen

    Entgegen der Verlautbarungen der Rechteverwerter stieg der Netztraffic 2004 um 42% - hauptsächlich durch Filesharing. Die Trafficanalysten von Cachelogic gehen heute von Anteilen zwischen 60 und 80% aus, den die Tauschbörsen am gesamten Trafficaufkommen verursachen, schreibt Wired. Analog vermelden CacheLogic in ihrer Studie, die sinkenden Filesharingraten seien ein Mythos. Die durchschnittliche Dateigröße in den Tauschbörsen habe sich auf inzwischen durchschnittlich über 100 MB erhöht, die höchsten Zuwachsraten hätten Tauschbörsen inzwischen vor allem im asiatischen Raum.

    Weder für die ISPs noch für das Netz an sich stelle das ein Problem dar - nach dem immensen Leitungsausbau während der Dotcom-Blase Ende der 90er lägen immmer noch ungenutzte Kapazitäten brach und stellt ein weiteres Anwachsen des Datenaufkommens kein Problem für die größeren Carrier. Auch für die ISPs wird die momentane Lage als unproblematisch betrachtet - diese bräuchten Argumente, um den Kunden immer schnellere Anbindungen verkaufen zu können, der gestiegene Videotraffic käme da gerade recht. Bedenken kommen vor allem in Bezug auf Flatrateanbieter ohne Volumenbegrenzung auf, deren Mischkalkulationen eventuell nicht mehr aufgehen, wenn es zur Regel wird, dass User die gekaufte Leistung auch voll nutzen. Die Trafficpreise sänken zwar noch, aber mit inzwischen verlangsamten Tempo.

    Die als neue Killerapplikation gefeierte Voice over IP würde dagegen auch in absehbarer Zukunft nur eine geringe Rolle spielen. Die ca. 30K/sec, die für eine ordentliche Sprachübertragung anfallen würde, sei nur gering verglichen mit dem hohen Downstreams, die durch das zügige Laden von Videodaten entstehe. Für VoIP wird ein Anteil zwischen 5 und 10% im laufenden Jahr angenommen.

    Besonders prickelnd ist das Statement des technischen Leiters von CacheLogic, Andrew Parker, zu den rechtlichen Maßnahmen, die die Verwerterindustrie in vielen Ländern inzwischen gegen Tauschbörsennutzer anstrengt: diese hätten häufig zum Gegenteil des erstrebten Effekts geführt, neugierig auf die Filesharingplattformen gemacht und deren Bekanntheit und Nutzungsintensität dadurch eher erhöht, anstelle von der Nutzung abzuschrecken.


    quelle: gulli untergrund news
     
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